Sony hatte mal die Chance, alle Marvel-Helden zum Spottpreis zu kaufen, aber sie wollten nur einen

Heute ist Marvel mit seinen Filmen und Serien unangefochtener König der Superhelden. Vor rund 27 Jahren ging es dem Unternehmen aber wesentlich schlechter, weswegen die Rechte an den Helden recht günstig zu erstehen waren.

Heute schwimmt Marvel im Genre der Superhelden ganz oben. Das MCU ist ein sehr erfolgreiches Film- und Serienuniversum, und natürlich erscheinen weiterhin Comics, Spiele und vieles mehr. Einen Überblick über alle Filme und Serien findet ihr auf MeinMMO.

Mitte der 1990er sah es jedoch nicht ganz so rosig aus. Damals musste das Unternehmen aufpassen, nach einigen Investitionen nicht völlig bankrott zu gehen. 1998 unternahm man deshalb einen Versuch, die Rechte an den eigenen Figuren zu verkaufen, um Marvel zu retten.

Wer nun denkt, dass dafür astronomische Summen verlangt wurden, irrt sich. Der Preis ist nach heutigen Maßstäben nahezu läppisch, trotzdem war es den meisten Studios noch immer zu viel.

Wer möchte schon Iron Man sehen?

Wie lautete das Angebot? 1998 bot Marvel an, die Rechte an allen Charakteren für 25 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 21 Millionen Euro, zu verkaufen.

Das ist natürlich eine ganze Stange Geld, doch angesichts dessen, dass das zahlende Studio damit prestigeträchtige Helden wie Iron Man, Captain America oder Spider-Man erhalten hätte, dennoch günstig.

Ende der 90er war es offenbar immer noch zu viel, und nur ein Studio ließ sich schließlich auf einen Deal ein. Sony Pictures erwarb die Filmrechte für Spider-Man, und zwar nur für Spider-Man. Dafür bezahlte das Studio damals 5,9 Millionen Euro.

Immer noch recht wenig, vor allem wenn man bedenkt, dass die Film-Trilogie von Sam Raimi einige Jahre später rund 2,1 Milliarden Euro erwirtschaftete (via the-numbers.com). Doch auch das ist vergleichsweise wenig, wenn man sich die Einspielergebnisse späterer MCU-Filme anschaut. Das Film-Universum von Marvel spielte laut the-numbers.com bis heute rund 27 Milliarden Euro ein.

Aus diesem Blickwinkel wirkt der Zug von Sony wie ein großer Fehler: Das Studio hätte sich ein sehr profitables Franchise für einen geringen Betrag schnappen können – ließ diese Gelegenheit jedoch verstreichen, weil man einfach nicht an den Erfolg glauben wollte.

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Wie ist das zu erklären? Ende der 90er war das Superhelden-Kino in einem ganz anderen Zustand als heute. Zwar gab es Anfang des Jahrzehnts mit den Batman-Filmen von Tim Burton zwei richtig gute Vertreter, doch auch das Franchise vom Konkurrenten DC schwächelte in den folgenden Ablegern, Stichwort: Batman & Robin.

Sony gab sich deswegen vorsichtig, wenn es um den Einkauf von Superhelden ging. Laut einem Bericht von Complex brachte der damalige Sony-Manager das Angebot von Marvel seinen Vorgesetzten vor, erhielt aber eine klare Absage:

Niemand interessiert sich für die anderen Marvel-Charaktere. Geh zurück und schließe einen Vertrag nur für Spider-Man ab.

Gesagt, getan. Der Deal ging über den Tisch, was der Grund für die Filme von Sam Raimi und die lange Abwesenheit von Spider-Man im MCU war. Erst 2016 feierte die Spinne in Captain America 3 seine Rückkehr, was das Ergebnis erneuter Gespräche zwischen Sony und Marvel war.

Marvel selbst wurde später dann doch noch gekauft, und zwar von Disney. 2009 erwarb der Mäusekonzern das Unternehmen für rund 3,4 Milliarden Euro. Eine stattliche Summe. Inzwischen war die große Renaissance der Superhelden ausgebrochen, und das Thema in aller Munde.

Man bräuchte schon eine Glaskugel, um zu sehen, wie die Superhelden-Welt aussehen würde, hätte Sony damals die Entscheidung getroffen, den kompletten Marvel-Katalog zu erwerben. Das MCU würde in der heutigen Form jedenfalls nicht existieren. Was denkt ihr darüber? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Erst 2025 erschien der DC-Film Superman, der eine wichtige Rolle einnimmt: Der neue Film zu Superman muss die eine Sache schaffen, die Marvel bislang immer besser konnte

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