Ein Land in Europa hat seit 2024 eine Sechstagewoche, nun ist die Einführung eines Arbeitstages mit 13 Stunden geplant

Manchenorts wird aktuell das Modell der Viertagewoche getestet, doch ein Land in Europa geht in die genau andere Richtung. Neben sechs Tagen, die pro Woche gearbeitet werden, sollen nun auch noch die täglichen Stunden erhöht werden.

Um welches Land geht es? Die Rede ist von Griechenland. Die dortige Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis möchte für wirtschaftlichen Aufschwung im Land sorgen und die allgemeine Produktivität erhöhen.

Eine entscheidende Maßnahme war 2024 die Einführung der Sechstagewoche. Das ist insofern besonders, als einige andere Länder in Europa gerade genau in die andere Richtung denken und die Viertagewoche testen, darunter Island. Damit sollen Arbeitnehmer entlastet und das Wohlbefinden der Menschen verbessert werden.

Erste Ergebnisse internationaler Studien zeigen, dass das Modell Wirkung zeigt und weltweit für verbesserte Zufriedenheit bei den Arbeitnehmern sorgt (via standard.at). Besonders die Gefahr auf Burnout wird reduziert.

In Griechenland denkt die Regierung jedoch anders und möchte jetzt eine weitere, kontroverse Änderung einführen: den 13-Stunden-Tag.

Das Modell soll freiwillig sein

Wie sieht die Änderung aus? Ein Regierungsvorschlag sieht vor, Arbeitstage mit 13 Stunden einzuführen. Damit soll dafür gesorgt werden, dass unbesetzte Stellen gefüllt werden und Menschen keinen zweiten Job annehmen müssen (via tagesschau.de).

Es gibt allerdings einige Einschränkungen und Besonderheiten: Zum einen darf ein Arbeitnehmer nur 37 Tage pro Jahr 13 Stunden am Tag arbeiten – also maximal 3 Tage pro Monat. Diese Stunden zählen als Überstunden und müssen zu 40 % besser bezahlt als normale Arbeitszeit. Hinzu kommt, dass elf Stunden Ruhezeit vorgesehen sind, einmal in der Woche dann noch 24 Stunden.

Außerdem interessant: Das Modell soll rein freiwillig sein. Das heißt, niemand, der nicht 13 Stunden am Tag arbeiten möchte, muss dies tun. So argumentiert die Arbeitsministerin Griechenlands, Niki Kerameos:

Dies ist eine Ausnahmeregelung. Der Arbeitnehmer hat das Recht, dies abzulehnen, ohne mit Kündigung oder Benachteiligung bedroht zu werden.

Niki Kerameos via xataka.com

Gewerkschaften kritisieren das Modell aber trotz der Tatsache, dass es freiwillig ist. Sie sehen die Gefahr, dass Arbeitgeber dennoch Druck auf ihre Angestellten ausüben könnten, damit sie mehr Stunden arbeiten. Auch, wenn eine Kündigung theoretisch nicht möglich sein soll.

Die Gewerkschaften stemmen sich gegen die Änderung: So kam es bereits in mehreren Städten in Griechenland zu Demonstrationen und Streiks. Ein Mitglied des Verbands für Friseure sagte etwa: „Mit diesem Gesetz werden Arbeitnehmer kein Privatleben mehr haben, und wozu? Um Arbeitgeber zufriedenzustellen und ihre Gewinne zu steigern!“ (via France 24)

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Die verschiedenen Modelle zur Arbeitszeit werden in vielen Ländern heiß diskutiert. Was ist eure Meinung dazu? Findet ihr die Änderungen, so wie sie in Griechenland passieren, sinnvoll? Oder tendiert ihr zur Viertagewoche? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Passend dazu: Eine Studie zeigt, dass viele Mitarbeiter bereits heimlich eine 4-Tage-Woche eingeführt haben, obwohl sie 5 Tage arbeiten sollten

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