Der Twitch-Streamer Kevin „Papaplatte“ Teller ist aktuell in den schrillsten Situationen in Videos auf TikTok zu sehen. Die verwenden zwar sein Gesicht und seine Stimme, sind allerdings nicht von ihm selbst erstellt, sondern von einer künstlichen Intelligenz.
Was sind das für TikTok-Videos? Momentan bekommen einige deutsche Nutzer von TikTok viele Videos von dem Twitch-Streamer Papaplatte in ihren Feed gespült. Der Content Creator ist in verschiedenen Situationen zu sehen, etwa wie er eine Treppe hinunterfällt oder ein feminines Anime-Outfit anprobiert. Ein Video, in dem er sich in eine Gewürzgurke verwandelt, hat auf TikTok über 130.000 Likes.
In den Videos ist nicht Papaplatte selbst der Star, sondern die künstliche Intelligenz Sora von OpenAI. Die zweite Version ist vor kurzer Zeit begrenzt verfügbar gemacht worden und kann innerhalb von Sekunden mit wenig Anweisungen sehr realistische Videos generieren.
Aktuell ist sie nur mit einem Einladungs-Code nutzbar und scheint ähnlich aufgebaut zu sein wie TikTok, nur dass eben alle Videos KI-generiert sind. Nutzer können ihr Gesicht und Stimme „zur Verfügung stellen“ und andere können dann Videos mithilfe eines selbstgeschriebenen Prompts erstellen lassen.
Der Trend zur Nutzung wurde ursprünglich von US-amerikanischen Content-Schaffenden losgetreten. So ist beispielsweise der YouTuber Jake Paul in Videos zu sehen, wie er sagt, dass er homosexuell sei. In anderen Videos zeigt der Content Creator vermeintlich, wie er feminine Kleidung anzieht und sich schminkt.
Die Sora-Videos zu Papaplatte werden von Nutzern ebenfalls auf TikTok hochgeladen. Dort erfreuen sie sich einer hohen Beliebtheit, sie haben je nach Video Likes im fünfstelligen Bereich.
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Gefahren von KI-Videos
Was sind mögliche Konsequenzen? Neben der störenden Quantität der Videos verbirgt sich eine Gefahr hinter der fortgeschrittenen KI: die Verbreitung von falschen Informationen durch solche Videos. Neben den eher lustigen KI-Werken kursieren auch Videos im Netz, die, wenn sie als echt empfunden werden, Konsequenzen für die gezeigten Leute bedeuten könnten.
KI-generierte Stimmen und Gesichter von großen Content-Schaffenden werden schon jetzt für zum Beispiel Werbungen missbraucht. Beispielsweise warnte der Twitch-Streamer Erik „Gronkh“ Range in einem YouTube-Video seine Zuschauer vor einer bestimmten Art von Werbung.
Darin war der Twitch-Streamer zu sehen, wie er angeblich eine App bewarb. Mithilfe von KI wurde seine Stimme nachgeahmt und das Bildmaterial so manipuliert, dass die einzelnen Elemente zusammenpassten und es schien, als würde Gronkh die App selbst nutzen.
Auch der Twitch-Streamer Marcel „MontanaBlack“ Eris war von so einer Situation betroffen: Sein Gesicht und seine Stimme wurden für eine Parfüm-Werbung genutzt.
