Der Game Director erklärt, wie ein World of Warcraft ohne Addons aussehen wird

Eine World of Warcraft ohne Addons wird ganz anders – und soll doch gleich bleiben. Was sich mit Midnight ändert, verrät der Game Director.

Eine der größten und zugleich umstrittensten Änderungen, die World of Warcraft in der nächsten Erweiterung „Midnight“ erleben wird, ist die Abschaffung von zahlreichen Addons. Interface-Modifikationen, auf die Spielerinnen und Spieler seit Jahrzehnten vertraut haben, werden nicht mehr funktionieren. Das wird auch verändern, wie WoW gespielt wird – und doch soll sich an der Schwierigkeit nichts ändern.

Was für Addons werden verboten? Grundsätzlich wird die Funktion aller Addons eingeschränkt, die auf das laufende Kampf-Geschehen zugreifen. Alles, was Vorgänge im Kampf in irgendeiner Weise ausliest – wie etwa die Position der Charaktere, aktuelle Debuffs oder Mechaniken – wird deaktiviert. Das umfasst vor allem Addons wie „WeakAuras“ oder „Deadly Boss Mods“. Die Addons werden zwar nicht „verboten“, sondern einfach von Blizzard aus unbrauchbar gemacht, da sie nicht mehr auf entsprechende Informationen zugreifen können.

Was wurde gesagt? In einem Gespräch mit dem Magazin PC Gamer sprach der Game Director von WoW, Ion Hazzikostas, etwas detaillierter darüber, wie sich das Spiel in Midnight ändern soll. Denn zeitgleich mit der Abschaffung vieler Addons, ändern sich auch andere Aspekte. So werden viele Klassen deutlich vereinfacht und ihre Kern-Rotation reduziert.

Das Ziel sei es hier, die kognitive Last der meisten Klassen im Spiel zu reduzieren, sodass man sich auch auf andere Dinge als die eigene Rotation konzentrieren kann. Etwas, das durchaus notwendig werden könnte, wenn Addons im Kampf keine große Hilfestellung mehr geben.

Viele dieser Änderungen sind nicht schon seit Jahren in der Mache, [sondern erst seit wenigen Monaten]. Als wir das Gespräch mit der Community rund um unsere Design-Philosophie begonnen haben und wir uns überlegten, wo wir mit Addons hinwollten, hörten wir sofort Feedback wie: „Das ist ja alles gut und schön, aber wie soll ich jetzt diese Mechanik verfolgen?“ Und intern dachten wir uns: „Da haben sie nicht unrecht.“

Beispiele dafür gibt es einige. Denn viele Klassen, wie etwa Tierherrschaft-Jäger oder Arkan-Magier, sind häufig von Buffs abhängig, die man auf die Sekunde genau sehen muss, um sie rechtzeitig zu verlängern oder nicht einen Zauber zu spät einzusetzen, wenn der verstärkende Buff gar nicht mehr aktiv ist. Im Standard-Interface ist es nahezu unmöglich, diese Buffs deutlich zu sehen – denn nicht nur sind sie eines von vielen kleinen Icons in der Buffleiste, durch das Kampfgeschehen mit vielen Effekte springen diese Icons oft auch noch hin und her.

Deshalb hat Blizzard in den letzten Monaten selbst Funktionen ins Spiel gebracht, mit denen man aktive Effekte besser einsehen und deutlich auf dem Bildschirm hervorheben kann.

Denn: Auch wenn viele Addons bald verschwinden, einige Funktionen werden fester Bestandteil von World of Warcraft. Das Ziel ist es, ein faires Spielfeld für alle zu erschaffen. Grundlegende Addon-Features sollen in vereinfachter Form vom Spiel angeboten werden, sodass man den Vorteil der Übersicht von Addons behält – die „Problemlösungen“ in Kämpfen allerdings selbst bewerkstelligen muss.

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Die Angst vor zu simplen Klassen

Manch einer hat allerdings auch die Sorge, dass Blizzard mit den Änderungen übertreibt. Das Heiler-Gameplay soll drastisch vereinfacht werden und auch viele Klassen werden simpler. Viele fürchten, dass WoW dann „zu einfach“ sein wird und es gar keine Möglichkeit mehr gibt, den eigenen Skill herauszuarbeiten und sich von anderen abzuheben. Immerhin gibt es bereits jetzt ein „1-Tasten-Feature“, das viele durchschnittliche Spielerinnen und Spieler schlägt.

Der Fortschritt von einem Anfänger zu einem guten Spieler liegt darin, deine Rotation so zu meistern, dass du sie an einer Übungspuppe ausführen kannst. Ich weiß, welche Tasten ich drücken muss, ich rüste mich korrekt aus, ich kann ansatzweise das maximale Potenzial in einer komplett statischen Situation erreichen.

Und jetzt werden wir ein paar Raid-Mechaniken dazu. Der Schaden jedes Spielers sinkt dabei. Wenn man abgelenkt wird, erbringt jeder etwas weniger Leistung. Wenn wir über PvE-Skill sprechen, dann ist vieles davon, wie viel Prozent deines theoretischen Schadens du erreichen kannst, während du Multitasking betreibst.

Das klingt im Kern ganz genau so, wie das World of Warcraft, das wir bisher schon kennen – nur eben ohne die zusätzliche Hürde der zahlreichen Interface-Addons, die man bisher in den allermeisten Fällen schlicht brauchte, um auch in hochstufigen Inhalten überhaupt mitgenommen zu werden.
Vielleicht schneidet sich WoW aber auch noch von anderen Dingen ein paar Scheiben ab – wie etwa Legion, denn die Erweiterung war ziemlich finster und dadurch gut.

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