Indiana Jones und der Stab der Könige – im Klassik-Test (DS)

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Spiel:Indiana Jones und der Stab der KönigePublisher:LucasArtsDeveloper:A2MGenre:Action-AdventureGetestet für:DSErhältlich für:DSUSK:12Erschienen in:8 / 2009

Wenn er nicht als Lego-Figur Erfolge feiert, hat es Indiana Jones mit Videospielen schwer. Vor Jahren machte zwar ein Next-Gen-Technikdemo die Fans neugierig, doch Der Stab der Könige erscheint jetzt prompt nicht für Xbox 360 und PS3 – wieso die moderne Technik zugunsten genügsamerer Hardware aufgegeben wurde, bleibt ungeklärt. Das neue Abenteuer des Forschers mit Schlapphut versucht auch nicht, etwas Besonderes zu sein. So wurde die Story offenbar nach dem Schablonenschema erstellt: Indy muss um die halbe Welt reisen und ein mysteriöses Artefakt vor einem Nazi retten, der auf den Namen Magnus Völler hört. Dazu stapft Ihr durch ein halbes Dutzend Schauplätze, löst hin und wieder ein anspruchsloses Rätsel und vermöbelt vor allem jede Menge Bösewichte.

Je nach Konsole ändern sich die Steuerung und die Schwerpunkte: Auf dem DS betrachtet Ihr das Geschehen meist in einer erhöhten Perspektive und fragt Euch, wieso die Entwickler jede noch so unwichtige Kleinigkeit mit einem Styluseinsatz verknüpfen mussten. Schläge teilt Ihr per Touchscreen-Wischer aus, Leitern werden durch Antippen erklommen. Dafür dürft Ihr als Ausgleich bei einer Geschicklichkeitsknobelei einen Wassertropfen nach Mercury-Art durch Labyrinthe führen. Auf der PSP verdrescht Ihr die Schurken dagegen mit drei Knöpfen, was von allen Fassungen am eingängigsten und besten funktioniert. Außerdem sieht das Abenteuer für Mobil-Verhältnisse gut aus.

PS2 und Wii teilen sich das Leveldesign, bei dem häufiger Einlagen wie kurze Zielkreuzballereien oder der Flug mit einem Doppeldecker das Geschehen auflockern. Während die Sony-Konsole mit einem sinnlos reduzierten Steuerschema (ein Knopf dient gleich für drei Schlagvarianten) auskommen muss, mutiert Ihr beim Wii zum Aktivspieler – fast alle Aktionen werden durch Remote-Schütteln ausgelöst, was angesichts der etwas ungenauen Abfrage z.B. bei Prügeleien gerne zum wilden Wedeln einlädt. Wieso außerdem nervige Designmacken wie etwa die fehlende Möglichkeit, beim wiederholten Spielen Storysequenzen zu überspringen, nicht behoben wurden, bleibt rätselhaft.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Scheinbar hat Indy das Glück verlassen: War der letzte Film nur noch ein Schatten der Vorgänger, ist auch das neue Video­spiel kein Ruhmesblatt. Statt spannender Abenteuer erwarten Euch überwiegend nervige Prügelabschnitte, die je nach Konsole mehr oder weniger vernünftig kontrollierbar sind. Auf dem DS geht das Stylus-Gefuchtel schnell auf die Nerven, bei der PSP wurde aus dem einfallslosen Grundrezept immerhin einiges rausgeholt. Die Heimkonsolen-Fassungen sorgen mit Schieß- und Geschicklichkeitseinlagen für mehr Abwechslung, haben aber jeweils eigene unnötige Macken, die in der Regel mit der durchwachsenen Steuerung zu tun haben. Hier wurde viel Potenzial verschenkt und letztlich gibt es lediglich für die Wii-Fassung eine Empfehlung – aber auch nur wegen der feinen Fate of ­Atlantis-Beigabe.

Wertung

neue Story rund um den Abenteurer
Levels setzen überwiegend auf Massenkloppereien
Steuerung auf Wii und DS stark auf Remote bzw. Stylus ausgelegt
exklusive Wii-Extras

Uninspiriertes Action-Adventure mit zu viel Prügeleien und zu wenig originellen Einfällen – auf Wii immerhin tolle Boni.

Singleplayer52MultiplayerGrafikSound

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