Die Shadowlands hat es nie gegeben. Zumindest nicht so, wie wir dachten. World of Warcraft ändert die Geschichte.
Wenn man fragt, welche Erweiterung von World of Warcraft die schlechteste war, dann ist die Antwort wohl einstimmig: Shadowlands. Daher wünschen sich viele Fans, dass die Shadowlands vielleicht aus der Story gestrichen werden. Sie sollten sich als Traum herausstellen oder künftig einfach ignoriert werden.
Blizzard schlägt nun einen Weg ein, der gar nicht so weit davon entfernt ist. Denn was die Schattenlande sind, wird sich drastisch ändern.
Autoplay
Was wurde nun bekannt? In der Alpha von Midnight gibt es einige neue Quests, in denen auch Sylvanas vorkommt. Die unterhält sich nämlich mit Arator. Hier ein paar Auszüge aus dem Gespräch (übersetzt):
Arator: „Ich habe erwartet, dass der Schlund … fremdartig, unbegreiflich wäre. Aber diese Strukturen sind …“
Sylvanas: „Vertraut? Ich stimme zu. Ich habe hinter den Schleier des wahren Todes gesehen, Arator. Mit den Schattenlanden hat es mehr auf sich, als es den Anschein erweckt.“
Ein wenig später sagt sie dann noch:
Sylvanas: „Du hast es auch bemerkt, nicht wahr? Der Schlund. Die Schattenlande. Alles davon. Die Frage hat mich seit dem Untergang des Kerkermeisters gequält. Ich kenne die Wahrheiten des Todes besser als die meisten. Das hier? Das ist zu bequem. Zu geordnet.“
Gerade das Wort „geordnet“ ist hier verdächtig. Denn wenn Dinge in Warcraft „geordnet“ sind, dann hat das zumeist mit den Titanen zu tun, die mit der kosmischen Macht der Ordnung im Bunde sind.
Die Schattenlande sind nicht das echte Jenseits von WoW
Was an den Shadowlands war fake? Auch wenn noch nicht alle Details bekannt sind, deuten die neuen Entwicklungen auf das folgende Szenario hin:
Die „Schattenlande“, wie wir sie in Shadowlands kennengelernt haben, sind gar nicht das „richtige“ oder „ursprüngliche“ Jenseits, in das Seelen eigentlich übergehen sollten. Stattdessen wurden die Schattenlande von irgendjemandem künstlich erschaffen, um die Seelen in einem Kreislauf gefangen zu halten. Die Aufgabe der Kyrianer, die Seelen von Azeroth (und anderen Welten) in die Schattenlande zu geleiten, ist also eigentlich ein wenig finsterer: Sie halten die Seelen davon ab, in das wahre Jenseits überzugehen und „entführen“ sie quasi in die Schattenlande, auch wenn die Kyrianer und alle Bewohner der Schattenlande das so gar nicht wahrnehmen.
Warum macht Blizzard das? Die Schattenlande haben in World of Warcraft einige Probleme ausgelöst. Der Tod ist in Azeroth nahezu bedeutungslos geworden, wenn man einfach „mal eben so“ in die Schattenlande reisen und die Toten dort besuchen kann. Ein Fehler, den Blizzard offenbar auch eingesehen hat. Gleichzeitig wäre es falsch, die ganzen Schattenlande einfach nie wieder zu erwähnen oder aus der bisherigen Story zu streichen.
Stattdessen geht Blizzard den Weg, die Schattenlande in einen neuen, übergeordneten Kontext zu setzen. So sind die Schattenlande, wie wir sie kennen, eben ein künstliches Konstrukt, das von den „Ersten“ erschaffen wurde – auch wenn die Hinweise sich verdichten, dass „die Ersten“ schlicht die Titanen sind. Denn darauf weist Sylvanas’ Kommentar hin, dass die Schattenlande doch irgendwie „zu geordnet“ sind. Und „Ordnung“ ist exakt das, was die Titanen mit sich bringen.
Wie genau die Schattenlande mit den Plänen der Titanen zusammenhängen, das werden wir vermutlich erst in der übernächsten Erweiterung „The Last Titan“ erfahren. Doch Blizzard sorgt jetzt schon dafür, dass die Erweiterung Shadowlands und deren Auswirkungen auf die Story ein wenig abgemildert werden und sich deutlich besser in das große Ganze einfügen.
Ob das letztlich gelingt, bleibt natürlich abzuwarten. Doch scheint diese Art der Anpassung deutlich besser zu sein, als eine radikale Änderung. Ein neuer Kontext kann vielleicht sogar aus den Schattenlanden etwas Gutes machen – und dafür sorgen, dass wir einige beliebte Charaktere, wie Denathrius, wiedersehen werden.
Manche sehnen sich sogar nach einem Shadowlands Remix – und das vollkommen ernst.
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