Carl Pei (36) ist der Chef von Nothing, einem Start-up, das den etablierten Firmen wie Apple und Samsung den Kampf auf dem Smartphone-Markt ansagt. Dafür hat er eine Geheimwaffe: Die Gen Z.
Was ist das für eine Firma? Carl Pei ist der CEO von Nothing, einem englischen Tech-Unternehmen, das Smartphones und Kopfhörer herstellt und bereits bekannte Investoren wie den Erfinder des iPods und einen Mitgründer von Twitch anlocken konnte.
In einem Gespräch mit dem Access-Podcast auf YouTube verriet Pei, wie er sich in einem von Apple und Samsung dominierten Smartphone-Markt durchsetzen will.
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Früher, als Apple noch cool war
Was sagt der CEO? Pei erklärt, dass es gerade als Newcomer in der Industrie unmöglich ist, jedem zu gefallen. Man müsse sich da eine Spur auswählen – und das ist seiner Firma offenbar gelungen: Die Nutzer von Nothing, so der CEO, sind sehr jung, im Durchschnitt nur 26 Jahre alt und damit genau in der Gen Z (1997–2012).
Dies steht in starkem Kontrast zu Samsung, deren Nutzer laut Pei im Schnitt 45 Jahre alt seien.
Der 36-Jährige glaubt, dass der Erfolg seiner Handys bei jüngeren Leuten aus einem Wunsch erwächst, anders zu sein. Sie würden ihre eigene Identität entwickeln und nicht dieselben Produkte nutzen wollen, wie ihre Eltern.
Pei erklärt, selbst sehr von Apple inspiriert gewesen zu sein. In seiner Jugend sei das eine coole Firma gewesen, doch für jüngere Menschen, die nicht damit aufgewachsen sind, sei Apple heute nur ein weiteres Unternehmen.
Den ganzen Podcast könnt ihr euch hier anschauen:
Zahlt sich das aus? Während der Smartphone-Markt nach wie vor von Apple und Samsung dominiert ist, gelingt es Nothing, sich eine eigene Nische zu schaffen. Die Smartphones von Nothing kosten zwischen 300 und 800 Euro, und sind damit deutlich Budget-freundlicher als die aktuellen iPhones, die ab 700 Euro starten.
Neben dem günstigen Preis bestechen die Nothing-Phones durch ihr extravagantes Design und solide Features. Marinus Martin von der GameStar hat etwa das Nothing Phone 3a zu einem der besten Handys unter 400 Euro erklärt.
Trotz allem hat Pei keine Illusionen, dass Nothing Apple in absehbarer Zeit überholen könne. Stattdessen denke man darüber nach, wie die Firmen gemeinsam existieren können.
Der Fokus auf die Gen Z zeigt sich auch in der Auswahl der Produkte, die Nothing herausbringt. So stünden faltbare Handys aktuell nicht auf dem Plan: Sie würden nur einen kleinen Anteil der Smartphone-Käufe ausmachen, und eher Geschäftsmänner ansprechen.
Sollte Apple nächstes Jahr sein eigenes Foldable herausbringen, könnte das den Markt laut Pei aber auch für jüngere Nutzer öffnen.
Die wahre Stärke eines Smartphones zeigt sich ja bekanntermaßen nicht daran, wie gut es eine bestimmte Generation begeistern kann, sondern daran, wie oft man es falten kann, bis es den Geist aufgibt: Er faltet ein Smartphone 200.000 Mal live auf YouTube, zeigt, wie viel das Samsung-Handy aushält
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