MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes wollte sich Pokémon Legenden: Z-A eigentlich gar nicht kaufen. Am Wochenende steckte er trotzdem 30 Stunden ins Spiel, weil der Gameplay-Loop so gut ist.
Als Pokémon Legenden: Z-A angekündigt wurde, war ich skeptisch. Auch ich wurde von vielen aktuelleren Spielen enttäuscht und eigentlich wollte ich mir das Spiel nicht zum Release holen. Dann war das Spiel doch direkt günstiger zu haben, und ich schnappte es mir. Als jahrelanger Fan greift man dann eben doch zu.
Nachdem ich das nervige Tutorial überstanden hatte, war ich gefangen im Gameplay-Loop. Das ist so positiv gemeint, wie es nur geht, denn seit langer Zeit habe ich mal wieder ein ganzes Wochenende fast gänzlich mit einem Spiel verbracht.
Autoplay
Ein Grindfest, aber ein gutes
Was macht Pokémon Legenden: Z-A so gut? Vorab: Die Grafik ist mir beim Spielen meistens recht egal. Viele Texturen und Darstellungen nerven zwar, auf der Switch 2 konnte ich mit der Grafik aber leben, auch wenn die Kritik vollends berechtigt ist. Viel relevanter war für mich: Die Bildrate ist meistens stabil und die Ladezeiten sind kurz.
Das ist für mich besonders wichtig, denn ausgerechnet der Grind ist im Spiel mein großes Highlight. In Legenden: Z-A basiert die Spielstruktur auf dem Abarbeiten und Sammeln. Für die Story sammelt ihr Punkte in Kampfzonen, für Mega-Entwicklungen, Splitter und für den Pokédex Pokémon. Bis auf neue Kreaturen und Trainer gibt es gar nicht so viel Abwechslung. Selbst die Stadt ist recht kompakt.
Doch daraus hat die Pokémon Company diesmal einen ziemlich befriedigenden Gameplay-Loop erschaffen. Alles geht schnell von der Hand und durch das aktive Kampfsystem fühlt sich auch das Fangen der Pokémon weniger zäh an. Dabei helfen auch Neuerungen vorheriger Teile. Dadurch, dass man die Box überall nutzen kann, kann ich Pokémon schnell austauschen, und vor allem die Herrscher-Pokémon sind in der Story immer nützlich.
Zwar dümpelt die Hauptquest lange vor sich hin, doch durch die Grindstruktur kann man sie ohnehin ignorieren. Alles, was man tut, fühlt sich belohnend an.
Sidequests haben meist starke Belohnungen, das Abarbeiten der Aufgaben des Pokémon-Labors lohnt sich dank starker Angriffe, und den Pokédex zu füllen, ist schon seit 1996 das Credo der Reihe. Doch ausgerechnet die Spielwelt machte für mich den Grind noch angenehmer.
Eine Spielwelt, die sich heimelig anfühlt
Was macht die Spielwelt so gut? Auf dem Papier sieht die Spielwelt langweilig aus. Es gibt kaum Abwechslung, man ist nur in einer einzigen Stadt unterwegs und die meisten Pokémon gibt es in festen Zonen. Doch genau diese Kombination sorgt für ein gemütliches Gefühl.
Man läuft durch die Stadt zur nächsten Wildzone, trifft ganz viele NPCs, und die gute Musik untermalt das Ganze. Es ist wie der Lauf durch eine Stadt, in der man geboren wurde. Die Bewohner werden langsam zu bekannten Konstanten, die einen Safe Space erzeugen.
Bei mir kam nie Langeweile auf, weil eben alles so schnell geht. Man kann schnellreisen oder auf dem Weg ein paar Kristalle zerstören. Irgendwas gibt es immer zu tun, auch nach der Story.
Auch bei den Wildzonen war ich zunächst skeptisch, doch diese konzentrierte Ansammlung von Pokémon hat den Vorteil, dass ich auch hier langsam lerne, wo welche Kreatur spawnt. Über Herrscher-Pokémon freue ich mich und das Komplettieren des Pokédex wird dadurch weniger frustrierend.
Insgesamt fühle ich mich in Illumina City einfach wohl. Wie in einem Café, das man jede Woche besucht.
Der wohl wichtigste Punkt: Ich habe Pokémon schon immer geliebt und kann mich auch Jahre später nicht erwehren. Vor allem, wenn der Grind so unglaublich viel Spaß macht. Doch auch, wenn ich noch im Post Game stundenlang zocken werde: Pokémon hat so viel mehr Potenzial und sollte es endlich nutzen. Falls ihr eine Alternative sucht, werdet ihr hier fündig: Das neue Spiel zu Digimon macht eine Sache richtig gut, die mich in Pokémon schon immer nervt
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