Survival-Games wie Conan Exiles und ARK: Survival Evolved begeistern schon seit einiger Zeit viele tausend Menschen. Dabei sind die ersten Vertreter der Gattung schon deutlich älter – über 30 Jahre. Wir schauen uns an, wie es mit dem Genre losging.
Was sind Survival-Games überhaupt? Survival-Games spielen mit dem menschlichen Trieb des Überlebens. Sie reizen dazu an, sich in einer meist unwirtlichen oder gefährlichen Welt durchzuschlagen, zu überleben und gegebenenfalls zu fliehen.
Typischerweise geht
es in Survival-Games darum, verschiedene realistische Bedürfnisse
wie Wärme, Nahrung, Wasser oder Schlaf zu befriedigen, die häufig
nur in Form knapper Ressourcen abzudecken sind.
Dazu kommt die
Herausforderung, sich mit den raren Materialien neue Ausrüstung
zuzulegen, da diese zu Bruch gehen kann. In neueren Survival-Games
spielt deswegen auch Crafting, Bau und die Entdeckung der Welt eine
große Rolle.
Autoplay
Welches war das erste Survival Game?
Die Frage nach dem ersten Spiel im Survival-Genre ist nicht ganz leicht zu beantworten. Rein von der Jahreszahl her wäre The Oregon Trail aus dem Jahre 1971 das erste Survival-Game. The Oregon Trail war ein textbasiertes Lernspiel, bei dem Mechaniken wie Ressourcenverwaltung, Entscheidungen und Permadeath eine große Rolle spielten – ähnlich wie heute in “This War of Mine”.
Im Spiel ging es darum, eine Karawane durch den gleichnamigen “Oregon Trail” im wilden Westen zu führen und Kinder sollten hier den Umgang mit Verantwortung und die Geschichte der Pilger im 19. Jahrhundert lernen.
Modernere Survival-Elemente wurden aber erst in späteren Spielen umgesetzt. Es gibt drei Spiele, die innerhalb weniger Jahre voneinander erschienen sind und die auf ihre Weise als „erstes“ Survival-Game gelten könnten.
Für moderne Spiele
in der Gattung gilt jedoch, dass sie gewisse Elemente von allen
dreien fortgeführt haben. Wir stellen sie deswegen gemeinsam vor und
küren sie alle drei zu den Begründern des Genres.
Seven Cities of Gold
Was ist Seven Cities of Gold? Seven Cities of Gold wurde vom amerikanischen Studio Ozark Softscape entwickelt und erschien im Jahr 1984, veröffentlicht von Electronic Arts. Eigentlich handelt es sich bei dem Spiel aber gar nicht um ein Survival-Game, sondern um ein Strategie- und Abenteuer-Spiel.
Ihr spielt einen Entdecker zur Zeit des spanischen Weltreiches und sollt, ähnlich wie im neuen Survival-Titel New World, die neue Welt entdecken. Dazu müsst Ihr in einem 2D-Sidescroller zu erst in Eurer Heimatstadt Euer Schiff startklar machen und ablegen.
Anschließend sucht
Ihr auf dem offenen Meer nach der neuen Welt. Habt Ihr diese
entdeckt, geht es ans Kolonisieren. Ihr findet Dörfer mit
Eingeborenen und könnt diese entweder mit Gewalt oder Handel gefügig
machen, bis Ihr schließlich neue Städte errichten könnt. Die
Steuerung funktioniert über den Joystick.
Das macht Seven Cities of Gold zum Survival-Game: Obwohl es in Seven Cities of Gold nichts ums Überleben geht, vereint das Spiel einige Mechaniken, die spätere Survival-Titel inspiriert haben (könnten).
Während Ihr die
neue Welt erkundet, müsst Ihr immer wieder dafür sorgen, dass Eure
Expedition genügend Nahrung und Truppen besitzt und sorgt dafür,
dass Ihr Gold zurück zum Schiff schafft.
Ein wirkliches Ziel
gibt es dabei nicht. Ihr könnt immer weiter Gold beschaffen und
werdet von der spanischen Krone dafür irgendwann sogar zum
Gouverneur oder Vizekönig ernannt. Die Karten selbst sind dabei
zufällig erstellt, was eine ungewöhnliche Neuheit zu dieser Zeit
war.
Heart of Africa
Was ist Heart of Africa? Bei Heart of Africa handelt es sich um eine Art geistigen Nachfolger von Seven Cities of Gold. Auch Heart of Africa ist von Ozark Softscape und wurde 1985 von Electronic Arts veröffentlicht.
Statt die neue Welt Amerika, erforscht Ihr hier jedoch den afrikanischen Kontinent. In stereotypen Safari-Klamotten inklusive Hut streift Ihr durch Wüsten, Savannen und Dörfer, treibt Handel und sucht nach Schätzen.
Optisch erinnert
Heart of Africa stark an den „Vorgänger“. Größere Distanzen
legt Ihr auf einer verkleinerten Karte zurück, während Wandlungen
in Dörfern in Zoom auf den Protagonisten dargestellt werden.
Gesteuert wird ebenfalls mit dem Joystick.
Das macht Heart of Africa zum Survival-Game: In Heart of Africa müsst Ihr tatsächlich ums Überleben kämpfen, wenn Ihr an Eure Schätze kommen wollt. Dazu müsst Ihr auf einige Dinge achten, wie:
Zunahme von Nahrung und Wasser
Behandlung von Verletzungen und Vergiftungen durch Wildtiere
Umgang mit den Eingeborenen, um Handels-Privilegien zu behalten
Solltet Ihr einen
dieser Faktoren zu lange ignorieren, endet das Spiel schon schneller
und ohne Erfolg für Euch. Ziel ist es, das Grab des Pharao Ahnk Ahnk
zu finden, dessen Fundort in jedem Spiel zufällig generiert wird.
Wilderness: A Survival Game
Was ist Wilderness? Wilderness ist das Spiel, als ältestes Spiel auf der Liste der Survival-Spiele auf Wikipedia auftaucht. Anders als die vorher genannten Abenteuer- und Strategie-Spiele, die Überlebens-Aspekte aufwiesen, wird Wilderness tatsächlich als Survival-Game bezeichnet.
Wilderness wurde von
Titan Computer Products entwickelt und erschien 1986. In Wilderness
müsst Ihr nach einem Flugzeugabsturz in einer unbekannten Wildnis
irgendwo in Sierra Nevada überleben.
Dazu erkundet Ihr die Gegend über Textbefehle, ähnlich wie in den ersten MMORPGs. Es gibt 300 verschiedene Befehle, die Ihr nutzen könnt (und müsst), um mit verschiedenen Dingen zu interagieren.
Das macht Wilderness zum Survival-Game: Allein die Tatsache, dass Euer Haupt-Ziel es ist, zu überleben und zurück in die Zivilisation zu finden, qualifiziert Wilderness als Survival-Game und streng gesehen möglicherweise als „das erste.“
Wie auch in Heart of
Africa müsst Ihr darauf achten, dass Ihr nicht verhungert oder
verdurstet. Wasser muss erst abgekocht werden und gefundene Nahrung
verdirbt meist schnell, sodass Ihr stets auf der Suche seid.
Dazu werdet Ihr
erschöpft, wenn Ihr zu lange unterwegs seid und müsst lagern, was
ebenfalls gefährlich ist, wenn Ihr kein ordentliches Lager
aufschlagt. Auch Begegnungen mit wilden Tieren kommen häufiger vor
und stellen Euch vor Gefahren. Andere Menschen trefft Ihr dagegen
selten bis nie.
Wie ging es danach weiter?
So entwickelten sich Survival-Games in den 90ern: Kurz nach Wilderness erschien 1992 das roguelike Survival-Abenteuer UnReal World für Windows. UnReal World vereint viele der Aspekte der vorigen Spiele, hat aber eine grafisch deutlich anspruchsvollere Oberfläche.
Die hauptsächliche Herausforderung bleibt zwar immer noch das Überleben, Ihr habt in UnReal World aber schon die Möglichkeit, Euren Charakter in gewisser Weise zu entwickeln, indem Ihr Eigenheiten finnischer Kulturen übernehmt und Skills, etwa fürs Craften, steigert.
UnReal World wurde in seiner ursprünglichen Fassung sogar auf Steam übernommen und kann von dort aus gespielt werden.
So sehen neuere Survival-Games aus: 2003 erschien dann mit Stranded ein Survival-Spiel, das das Genre noch einmal revolutioniert und ein neues Feature in den Vordergrund gestellt hat, das Survival bis heute prägt: Basenbau.
Ähnlich wie
Robinson Crusoe strandet Ihr auf einer Insel und versucht, zurück in
die Zivilisation zu kommen. Da das nicht so einfach geht, müsst Ihr
irgendwie überleben. Dazu sammelt Ihr Steine, Holz und Nahrung, baut
Gebäude und trotzt Hunger, Durst und wilden Tieren.
Stranded ist übrigens ein Projekt vom deutschen Entwickler Peter Schauß, dem einzigen Kopf hinter Unreal Software. Stranded ist möglicherweie auch eine der Inspirationen von Raft, einem unserer 15 besten Survival-Games für PC, PS4 und Xbox One.
Das Zeitalter der modernen Suvival-Games
Das sind Survival-Games heute: Modernere Spiele wie ARK und Conan Exiles verbinden viele der Features, die ihre Vorgänger ausgezeichnet haben, erweitern sie oder fügen noch eigene Besonderheiten hinzu, wie:
zähmbare Dinos oder Tiere der Wüste
riesige Welten zum Erkunden mit verschiedenen Biomen und mysteriösen Orten
einer Multiplayer-Option und sozialen Features wie Clans
Sie alle vereint jedoch, dass sie das Bedürfnis nach Überlegen und Fortschritt befriedigen, das die meisten Fans des Genres wohl antreiben dürfte. Und auch in Zukunft bleibt ein stetiger Strom an neuen Abenteuern nicht aus:
Ein Survival-Spiel, das auch heute noch viele Spieler beschäftigt, ist Palworld. Und das liegt nicht nur am Rechtsstreit mit Nintendo. In dem Game könnt ihr sogar euren eigenen Server haben. Damit ihr wisst, wie ihr den Server am besten reguliert, hilft euch die folgende Liste an Admin-Befehlen: Palworld: Alle Admin-Commands und wie ihr sie nutzen könnt
Der Beitrag Was war eigentlich das erste Survival-Game? [MeinMMO Classic] erschien zuerst auf Mein-MMO.
