In Irland läuft seit 2022 ein Pilotprojekt, das Künstlern ein monatliches Grundeinkommen garantiert, ganz ohne Bedingungen. Die Ergebnisse sind beeindruckend: mehr Kreativität, weniger Stress und ein spürbarer wirtschaftlicher Effekt. Jetzt will die Regierung das Programm dauerhaft machen und so ein Zeichen gegen den KI-bedingten Jobverlust setzen.
Warum führt Irland ein Grundeinkommen ein? In einer Welt, in der künstliche Intelligenz immer mehr Aufgaben übernimmt und kreative Berufe unter Druck geraten, geht Irland einen völlig anderen Weg: ein bedingungsloses Grundeinkommen für kreative Köpfe.
Eine Auswertung auf dem Online-Portal der irischen Regierung gov.ie zeigt: Für jeden Euro, den die Künstler erhalten, fließen durchschnittlich 1,39 Euro zurück in die Wirtschaft. Sicherheit scheint hier nicht träge zu machen, sie setzt Energie frei.
Grundeinkommen gibt Künstlern Freiheit, trotzdem gibt es Kritik
Seit wann läuft das Pilotprojekt? 2022 führte Irland ein Pilotprojekt ein, welches ein bedingungsloses Grundeinkommen von rund 1.300 Euro im Monat garantiert. Das Ziel war einfach, aber mutig: herausfinden, was passiert, wenn Kreative nicht mehr um ihre Existenz bangen müssen.
Rund 2.000 Kreativschaffende wurden für das Experiment ausgewählt, aus Bereichen wie Musik, Film, Theater, Literatur und bildender Kunst. Die Auswahl erfolgte per Los, begleitet von einer Kontrollgruppe, die kein Grundeinkommen erhielt.
Wie war das Ergebnis des Testlaufs? Überraschend positiv. Die Teilnehmenden des Projekts arbeiten nicht weniger, sondern sogar mehr. Sie investieren mehr Zeit in ihre Kunst, wagen neue Ideen und fühlen sich psychisch stabiler.
Schon nach wenigen Monaten zeigten sich deutliche Unterschiede: Wer das Grundeinkommen bekam, berichtete von mehr Lebenszufriedenheit, höherer Produktivität und einer stärkeren Verbindung zu seiner Arbeit. Viele nutzten die neue Stabilität, um eigene Projekte zu starten oder bestehende Ideen endlich umzusetzen.
Das Online-Portal gov.ie schreibt: Nach dem Erfolg des Projekts plant Irland, das Grundeinkommen dauerhaft einzuführen als klares Signal für soziale Sicherheit und kulturellen Fortschritt. Während andere Länder noch über die Zukunft der Arbeit debattieren, zeigt Irland bereits, dass ein fair umgesetztes Grundeinkommen funktionieren kann.
Warum gibt es Kritik? Trotz aller positiven Ergebnisse gibt es auch Kritik am irischen Grundeinkommen für Künstler. Das Literatur-Magazin und eingetragene Wohltätigkeitsorganisation Stinging Fly bemängelt, dass die Teilnehmer per Losverfahren statt nach Leistung oder Bedürftigkeit ausgewählt wurden.
Social Justice Ireland ist ein unabhängiger Thinktank, der soziale Analysen erstellt. Sie berichten von Problemen mit anderen Sozialleistungen. So hätten einige Empfänger durch das Programm Kürzungen bei bestehenden Hilfen hinnehmen müssen.
Gleichzeitig steht die Frage der Finanzierung im Raum: Rund 35 Millionen Euro kostet das Projekt pro Jahr, eine Ausweitung wäre also teuer, schreibt die Irish Times.
Während Irland mit dem Grundeinkommen neue Wege geht, beweist ein weiteres Land, dass auch die 4-Tage-Woche längst mehr ist als ein utopischer Traum. Studien zeigen, dass weniger Arbeit nicht weniger Leistung bedeutet. Im Gegenteil: Zufriedenheit, Motivation und Produktivität steigen deutlich, wenn Menschen mehr Zeit zum Leben haben.
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