Fans von Superhelden sind sich seit jeher uneins, ob die Figuren von DC oder von Marvel nun besser sind. Stan Lee, selbst legendärer Comic-Autor, hat seine eigene Antwort auf diese Frage, und erklärt, was dafür gesorgt hat, dass Marvel schnell einen eigenen Film ins Kino bringen wollte.
Stan Lee ist unter Comic-Fans eine echte Legende. Gemeinsam mit anderen Mitarbeitern wie Jack Kirby schuf er bei Marvel so einige ikonische Helden. Darunter welche der bekanntesten wie Iron Man, Thor oder Hulk. Auch die X-Men stammen aus seiner Feder, und natürlich Spider-Man, ein ganz und gar unperfekter Held.
Es ist also klar, dass Lee, der 2018 verstarb, so einiges über Superhelden wusste. Zur Debatte, ob jetzt Marvel besser ist als die Konkurrenz DC, hatte der Autor keine klare Antwort parat. Stattdessen blickte er zurück an die Anfänge von Marvel und konnte genau benennen, wer oder was die Inspiration für alle weiteren Helden war.
Autoplay
Kostüme, Superkräfte, eine geheime Identität …
Was sagte Stan Lee? Vor 15 Jahren erschien das Buch „The Stan Lee Universe“, das zahlreiche Anekdoten des Comic-Meisters enthält (via reddit.com). Darunter eine, in der er von seinen ersten Begegnungen mit Comics erzählte, und wie sie ihn und seine Kollegen bei Marvel inspiriert haben.
Ich war ein Teenager, als ich Superman zum ersten Mal am Zeitungsstand sah. Und wenn du anfängst, an Comics zu arbeiten und Teil der Industrie wirst, realisierst du, wie viel man Siegel und Shuster [Erfinder von Superman, Anm. d. Red.] schuldet. Alle Konventionen unserer Superhelden stammen aus der Superman-Idee. Kostüme, Superkräfte, eine geheime Identität … all diese Elemente haben wir bei der Entwicklung unserer Figuren verwendet.
Stan Lee
Stan Lee war sich nicht zu schade, seine Inspiration zu benennen, auch wenn sie, so wie im Fall von Superman, von der Konkurrenz stammte. Das zeigt auch, dass Lee den Kampf zwischen den beiden Comic-Verlagen nicht ganz so ernst und verbissen nahm wie so manch ein Fan – im Gegenteil war die Konkurrenz für ihn ein fruchtbarer Ansporn, eigene Kreationen weiterzubringen. Das gilt auch für die Filme, die Marvel ins Kino brachte.
Was erzählte Lee über die Filme? Der erste große Superheldenfilm, der extra fürs Kino gedreht wurde, war Superman aus dem Jahr 1978. Inszeniert wurde der Streifen von Regisseur Richard Donner und übte großen Eindruck auf viele Zuschauer aus.
Auch Stan Lee sah den Film damals im Kino und erinnerte sich Jahre später daran:
Es war eine Offenbarung. Es hat allen gezeigt, dass Superhelden wichtig sind, sehr einfallsreich und es wert sind, für die große Leinwand adaptiert zu werden. Es ist nur passend, dass Superman, der erste Superheld, auch den ersten Superheldenfilm bekam, aber natürlich machte uns das bei Marvel nur umso neidischer, da wir hofften, unsere Figuren bald auf der Leinwand sehen zu können. Superman hatte einen großen Einfluss auf alles.
Stan Lee
Auch bei Marvel gab es schon damals TV-Filme und Serien, die aber meist billig produziert waren. Etwa Spider-Man aus dem Jahr 1977, ein Fernsehfilm, dem eine Serie folgte. Stan Lee war damit aber nur wenig zufrieden und nannte die Produktion „zu kindisch.“ (via geektyrant.com)
Einige Filme, die fürs Fernsehen gedreht worden waren, fanden auch zeitweise ihren Weg ins Kino. Doch der erste große Streifen, den Marvel extra für die Leinwand produzierte, war Howard the Duck im Jahr 1989. Später folgten The Punisher, Blade und 2008 wohl der große Durchbruch für Marvel im Kino, als nämlich Iron Man erschien und das MCU einläutete.
Das war der Beginn einer epischen und sehr erfolgreichen Filmreihe, die bis heute andauert. Erst 2025 erschien etwa The Fantastic Four: First Steps. Auch wenn Stan Lee bereits 2018 verstarb, hat er den Erfolg der Marvel-Filme noch miterlebt und auch in einigen mitgespielt. In dieser Hinsicht hat Marvel mit DC gleichgezogen und sich selbst im Kino etabliert – ganz egal, welches Universum man nun besser findet. Passend dazu: Marvel-Legende Stan Lee hatte einen Lieblingscharakter von DC, den kaum jemand kennt
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