Guitar Hero 5 – im Test (PS3 / 360)

Seite 1

Spiel:Guitar Hero 5Publisher:ActivisionDeveloper:NeversoftGenre:MusikGetestet für:360, PS3Erhältlich für:360, PS2, PS3, WiiUSK:Erschienen in:11 / 2009

Activision kennt keine Gnade: Bis Ende des Jahres werden Musikspiel-Zocker nahezu im Monats­takt mit Nachschub versorgt, der mal mehr (DJ Hero), mal weniger originell (Band Hero, Guitar Hero: Van Halen) ausfällt. Am Anfang dieser Flutwelle steht mit Guitar Hero 5 die offizielle Fortsetzung der etablierten Marke, die dem erfolgreichen Grundkonzept konsequent treu bleibt: Wie gehabt schnappt Ihr Euch Gitarre, Schlagzeug oder Mikro und spielt damit auf Euch zukommende bzw. vorbeiscrollende Notenabfolgen nach.

Das ist bewährt und spaßig wie immer, Guitar Hero 5 wagt aber einen überraschenden Schritt, der vieles ändert: Die Besetzung der Band ist nicht mehr strikt vorgegeben. Soll heißen, die maximal vier Mitglieder können sich jetzt frei aussuchen, welches Instrument sie spielen wollen. Keiner hat Lust auf Gesang? Kein Problem, es geht auch mit zwei Bassisten. Drei Schlagzeuge im Haus? Auch das funktioniert einwandfrei. Jede denkbare Kombination ist möglich und wird auf der virtuellen Bühne im Hintergrund korrekt dargestellt. Lediglich die Platzaufteilung des Bildschirms wirkt beengt, wenn vier Notenbahnen nebeneinander liegen, dieses kleine Manko wiegt die neue Musizier-Freiheit aber locker auf.

Abgesehen von dieser grundlegenden und willkommenen Änderung wird mehr Abwechslung und Zugänglichkeit geboten: So steht nun eine Party-Variante zur Verfügung, bei der Mitspieler jederzeit unkompliziert ein- und aussteigen können. Vergreift sich ein Bandmitglied zu oft im Ton, wird nicht gleich der ganze Song abgebrochen, sondern die anderen haben die Chance, ihren Kumpel durch gute Leistungen wieder zurückzuholen.

Die starre Karrierestruktur des Vorgängers wurde aufgebrochen und an Rock Band 2 orientiert: Ihr spielt in verschiedenen Clubs und Konzerten und sammelt dort bei Songs Sterne, die nach und nach mehr Orte freischalten. Neben der punktebasierten Belohnung wartet jeder Titel mit einer Herausforderung auf, die u.a. neue Klamotten und weitere Sterne bringen. So soll etwa der Schlagzeuger eine Mindestzahl an Beckenschlägen oder Pedaltritten treffen oder der Gitarrist seine Starpower mehrfach aufladen. Diese Aufgaben sind meist an ein ­Instrument gebunden oder gelten auch mal für die ganze Band und erfüllen erfolgreich ihre Rolle als Motivationsanheizer. Launig gestalten sich ein Dutzend Duell-Spielarten, bei denen sich z.B. der Schwierigkeitsgrad dynamisch Eurer Leistung anpasst oder nur perfekte Abschnitte bepunktet werden. Allerdings müssen dafür in der Regel alle Teilnehmer das gleiche Instrument benutzen.

Apropos Instrumente: Guitar Hero 5 ist mit fast allen aktuellen Klampfen und Schlagzeugen kompatibel. Zur Veröffentlichung des Spiels gibt es nur ein Bundle mit der World Tour-Gitarre, die etwas robustere und quietschfreiere Neuauflage bleibt amerikanischen Käufern vorbehalten. Ein spürbar verbessertes Drumset erscheint zudem erst Anfang November zusammen mit Band Hero.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Offenbar hat Neversoft eine ganze Weile Rock Band gespielt, denn so manche Neuerung von Guitar Hero 5 wurde dort ’entliehen’: Die Karriere ist nun viel flexibler und motivierender gestaltet, das Retten schlecht spielender Bandmitglieder verhindert unnötigen Frust. Besonders angetan bin ich aber von einer eigenständigen Idee: Die freie Instrumentenwahl ist klasse – nie wieder Streit darüber, wer den Gesangspart übernehmen muss! Um vier Notenbahnen vernünftig zu erkennen, solltet Ihr allerdings einen größeren Fernseher besitzen. Ansonsten sorgen die verschiedenen Party- und Duellmodi für Kurzweile, bei den speziellen Herausforderungen kommen auch Profis auf ihre Kosten. Kurzum: Guitar Hero 5 erfüllt die Ansprüche einer ’echten’ Fortsetzung.

Die Songs

3 Doors Down – ”Kryptonite”
A Perfect Circle – ”Judith”
AFI – ”Medicate“
Arctic Monkeys – ”Brianstorm”
Attack! Attack! – ”You and Me”
Band of Horses – ”Cigarettes, Wedding Bands”
Beastie Boys – ”Gratitude”
Beck – ”Gamma Ray”
Billy Idol – ”Dancing with Myself”
Billy Squier – ”Lonely is the Night”
Blink-182 – ”The Rock Show”
Blur – ”Song 2”
Bob Dylan – ”All Along the Watchtower”
Bon Jovi – ”You Give Love a Bad Name”
Brand New – ”Sowing Season (Yeah)”
Bush – ”Comedown”
Children of Bodom – ”Done with Everything, Die for Nothing”
Coldplay – ”In My Place”
Darker My Love – ”Blue Day”
Darkest Hour – ”Demon(s)”
David Bowie – ”Fame”
Deep Purple – ”Woman from Tokyo (’99 Remix)”
Dire Straits – ”Sultans Of Swing”
Duran Duran – ”Hungry Like the Wolf”
Eagles of Death Metal – ”Wannabe in L.A.”
Elliott Smith – ”L.A.”
Elton John – ”Saturday Night‘s Alright (for Fighting)”
Face to Face – ”Disconnected”
Garbage – ”Only Happy When It Rains”
Gorillaz – ”Feel Good Inc.”
Gov‘t Mule – ”Streamline Woman”
Grand Funk Railroad – ”We‘re an American Band”
Iggy Pop – ”Lust for Life (Live)”
Iron Maiden – ”2 Minutes to Midnight”
Jeff Beck – ”Scatterbrain (Live)”
Jimmy Eat World – ”Bleed American”
John Mellencamp – ”Hurts So Good”
Johnny Cash – ”Ring Of Fire”
Kaiser Chiefs – ”Never Miss a Beat”
King Crimson – ”21st Century Schizoid Man”
Kings Of Leon – ”Sex on Fire”
Kiss – ”Shout It Out Loud”
Love and Rockets – ”Mirror People”
Megadeth – ”Sweating Bullets”
Mötley Crüe – ”Looks That Kill”
Muse – ”Plug in Baby”
My Morning Jacket – ”One Big Holiday”
Nirvana – ”Lithium (Live)”
Nirvana – ”Smells Like Teen Spirit”
No Doubt – ”Ex-Girlfriend”
Peter Frampton – ”Do You Feel Like We Do? (Live)”
Public Enemy feat. Zakk Wylde – ”Bring the Noise 20XX”
Queen & David Bowie ­– ”Under Pressure”
Queens of the Stone Age – ”Make It Wit Chu”
Rammstein – ”Du hast”
Rose Hill Drive – ”Sneak Out”
Rush ­– ”The Spirit of Radio (Live)”
Santana – ”No One to Depend On (Live)”
Scars on Broadway – ”They Say”
Screaming Trees – ”Nearly Lost You”
Smashing Pumpkins – ”Bullet With Butterfly Wings”
Sonic Youth – ”Incinerate”
Spacehog – ”In the Meantime”
Stevie Wonder – ”Superstition”
Sublime – ”What I Got”
Sunny Day Real Estate – ”Seven”
T. Rex – ”20th Century Boy”
The Bronx – ”Six Days a Week”
The Derek Trucks Band – ”Younk Funk”
The Duke Spirit – ”Send a Little Love Token”
The Killers – ”All the Pretty Faces”
The Police – ”So Lonely”
The Raconteurs – ”Steady as She Goes”
The Rolling Stones – ”Sympathy for the Devil”
The Sword – ”Maiden, Mother & Crone”
The White Stripes – ”Blue Orchid”
Thin Lizzy – ”Jailbreak”
Thrice – ”Deadbolt”
Tom Petty – ”Runnin‘ Down a Dream”
Tom Petty & the Heartbreakers – ”American Girl”
TV on the Radio – ”Wolf Like Me”
Vampire Weekend – ”A-Punk”
Weezer – ”Why Bother?”
Wild Cherry – ”Play That Funky Music”
Wolfmother – ”Back Round”

Wertung

85 Original-Songs auf Disc
freie Instrumentenwahl für alle
Party-Modus mit direktem Ein-/Ausstieg
zahlreiche neue Duell-Varianten
Karriere deutlich flexibler als bisher

Gewohnt hochkarätiger Musikspaß, der mit intelligenten Ergänzungen mehr spielerische Freiheiten erlaubt.

Singleplayer90MultiplayerGrafikSound

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *