Mit Battlefield REDSEC haben Shooter-Fans einen neuen Battle Royale bekommen, und der Ersteindruck von MeinMMO-Redakteur Dariusz Müller zeigt: EA hat die Zielgruppe perfekt verstanden – aber ihr seid vielleicht kein Teil davon.
In Battle-Royale- und Extraction-Shootern kommt immer eine gewisse Spannung auf. Es ist ein bisschen wie ein Survival Game, denn wenn ich sterbe, habe ich verloren. Es gibt keine Respawns, keine unendlichen Chancen. Ich bewege mich in einem teils riesigen Gebiet, höre stetig in weiter Ferne fremde Schüsse und weiß nie, wann die nächsten Gegner vor mir stehen.
Ich muss immer achtsam sein, wenn ich gewinnen will. Dadurch vermitteln Battle-Royale-Shooter dieses Gefühl des Mysteriösen, des Unbekannten. In gewisser Weise verbindet das Genre die Spannung von Survival-Spielen mit dem kompetitiven Gameplay von PvP-Shootern, da jeder von uns quasi seine eigene Version der Hunger Spiele spielt.
Mit diesem Gefühl schaffte es das Battle-Royale-Genre von vielen Gamern geliebt zu werden und brachte einige der größten Spiele unserer Zeit hervor: Fortnite, PUBG, Warzone, Apex Legends.
REDSEC schafft es, genau dieses Gefühl zu wecken.
Autoplay
Die erste Landung, eigenes Versagen und der erste Tod
Pünktlich zum Release von REDSEC habe ich mir meinen Battlefield-Kameraden Jacob geschnappt und den neuen Battle Royale getestet. Es gibt einen Duo-Modus, was perfekt für uns zwei ist. Und so sind wir ohne große Vorbereitung in die erste Runde gestartet.
Zu Beginn gab es einen kleinen Lacher: REDSEC wurde für mich kurzzeitig zu einem Hardcore-Shooter.
Ich mache für Screenshots vom Spiel gelegentlich das HUD von Battlefield 6 aus und habe wohl beim letzten Mal vergessen, es wieder einzuschalten. Das fiel mir aber erst nach der Landung auf – blöderweise haben wir schon in der Luft gesehen, dass gleich mehrere Gegner-Squads in unserer Nähe gelandet sind.
Ich habe also erstmal panisch die Einstellungen nach den HUD-Optionen gesucht, während Jacob mich mutig mit Pistole beschützte – denn ihr habt bei der initialen Landung nur eine Pistole und ein Messer dabei.
Als das HUD dann endlich wieder an war – und ich könnte schwören, EA hat die Einstellungen verschoben – waren unsere Gegner leider schon mit dem köstlichen Boden-Loot der näheren Umgebung ausgestattet. Währenddessen hatten wir nicht mal Panzerplatten eingesammelt.
Zwar konnten wir auf unserer Suche nach zurückgelassenen Schießeisen zwei Squads geschickt umgehen, doch bevor wir Waffen fanden, fanden uns die Kugeln eines Kontrahenten. Es dauerte also nicht lang, bis wir das erste Mal starben. Das war allerdings nicht verheerend, wie wir kurz darauf bemerkten.
In den Spuren von Warzone mit einem Hauch Battlefield
Nach dem ersten Tod bemerkten wir: EA hat sich von der Konkurrenz inspirieren lassen. Es gibt eine zweite Chance. Diese wurde uns allerdings noch einfacher gemacht, als in Call of Duty: Warzone. Wir müssen uns nicht erst im 1v1 gegen einen anderen „Loser“ beweisen, sondern hängen einfach wieder am Fallschirm und segeln entspannt Richtung Boden.
Dieses Mal hatten wir etwas mehr Glück beim Looten und fanden recht schnell brauchbare Waffen. Ein Feature, das mir hierbei besonders gut gefällt, sind die sogenannten Upgrade-Kits. Hiermit könnt ihr eurem möglicherweise miesen Boden-Loot eine höhere Stufe verpassen. Dadurch bekommen sie etwa größere Magazine, einen Laser oder bessere Visiere.
Mit unserer neuen Ausrüstung konnten wir endlich unsere ersten Gefechte siegreich bestreiten und nebenbei ein paar Aufträge erfüllen. Außerdem fand ich heraus, dass ich mit dem Reparaturwerkzeug meines Pioniers einen Tresor öffnen kann – außer einem XP-Case war da aber nicht viel Lohnenswertes drin. Dafür waren wir inzwischen zu gut ausgerüstet.
Im Verlauf der Runde kamen wir durch die erfüllten Aufträge dann an eine Schlüsselkarte, die uns einen besonderen Anhänger öffnen ließ. In diesem Anhänger fanden wir einen Schützenpanzer – nice.
Unser neuer Panzer wurde fast zum stählernen Sarg
In unserem Stahlross machten wir uns motiviert auf den Weg und fanden direkt ein Duo, das uns vors Rohr lief – oder besser gesagt, das vor unserem Rohr weglief. Sie flüchteten in ein Gebäude, doch das rissen wir in typischer Battlefield-Manier einfach ein. Während es Trümmer regnete, liefen die beiden Soldaten geschwind über die Straße ins Nebengebäude.
Mist, auf der Straße stand ein Loot-Drop, den sie anscheinend angefordert haben. Das haben wir nicht bemerkt und sie konnten im Vorbeilaufen Raketenwerfer einsammeln.
Nun flüchteten wir hinter das Gebäude, denn wir wollten weder, dass der Panzer für uns zum stählernen Sarg wird, noch, dass sie ihn uns stehlen, wenn wir aussteigen, um sie auf die traditionelle Weise Richtung Jenseits zu schicken.
Das gelang uns zum Glück und wir suhlten uns im Loot unserer Kontrahenten. Der Panzer war leider trotzdem hinüber, denn sie schickten uns vor ihrem Ableben einen Artillerieschlag, als ich ihn gerade mit dem Werkzeug meines Pioniers reparieren wollte.
Alles, was ein gutes Match brauch
Nach unserem Panzer-Debakel mussten wir zu Fuß weiter. An einem kleinen, zerstörten Haus fielen uns zwei weitere Gegner in die Arme. Bedauerlicherweise hatten sie keinen Loot, den wir gebrauchen konnten. Also weiter Richtung Zone.
Der Kreis schrumpfte immer weiter und es waren nur noch wenige Teams übrig. Vor uns tat sich ein Spieler auf, der sich auch direkt die ersten Kugeln fing – doch plötzlich kam sein Freund aus einem Gebüsch. Wir haben verloren und das Duo sollte den Sieg holen. Wir wurden Dritter, aber ich habe keine Ahnung, wo die Spieler auf Platz 2 im finalen Gefecht waren.
Das Match endete und Jacob stellte verblüfft fest: Das war unsere erste Runde. Das war dieselbe Runde, in der wir diesen doofen HUD-Tod gefressen haben. Dafür sind wir doch noch echt weit gekommen.
Und diese erste Runde hatte alles, was man so von einem guten Battle-Royale-Match erwartet: lustige Momente, guten und schlechten Loot, viel Action und spannende Kämpfe bis zum Schluss.
Dariusz’ Fazit: REDSEC ist für Fans von Battle Royale, nicht von Battlefield
Bevor ich mich an diesen Artikel setzte, spielten wir noch ein paar Runden. Knapp 3 Stunden habe ich Ersteindrücke gesammelt. Ich lernte, dass man seine favorisierten Waffen inklusive personalisierter Loadouts an Waffen-Stationen abholen kann, wir schossen feindliche Helikopter ab und kämpften gegen einen Panzer. Mein Fazit dabei ist ganz klar:
EA hat REDSEC auf eine ganz bestimmte Zielgruppe ausgerichtet, aber das sind nicht unbedingt die langjährigen Battlefield-Spieler.
REDSEC spielt sich wie ein klassischer Battle Royale und macht das – so ist zumindest mein erster Eindruck – ganz gut. Ihr könnt hier auf jeden Fall ähnlich coole Momente erleben, wie in anderen Battle-Royale-Shootern.
Ist REDSEC besser als die Konkurrenz? Keine Ahnung. Bietet REDSEC das, was Fans an dem Genre mögen? Ja, durchaus!
Den eigenen Stempel drücken die Battlefield-Entwickler dem Battle Royale vor allem durch die Fahrzeuge, durch die Zerstörung und die Klassen auf. So wird aus REDSEC nicht nur ein Warzone-Konkurrent, sondern ein Battle Royale mit mächtigen Fahrzeugen wie Panzern, ein Battle Royale, mit Battlefield-Gameplay.
REDSEC fühlt sich aber leider nur wie ein Battle Royale an, nicht wie ein Battlefield. Zwar haben wir Gameplay aus Battlefield, aber das typische Battlefield-Gefühl kommt nicht auf. Das Gefühl, das ihr nur habt, wenn in einer chaotischen Schlacht mit 64 Spielern an allen Ecken etwas explodiert, Kugeln und Raketen durch die Luft fliegen, Panzer an euch vorbeirollen, Häuser über euch einstürzen und Jets im Tiefflug über euren Kopf sausen.
Die Atmosphäre und Immersion von Battlefield kommt in REDSEC nicht auf. Das „Battle-Royale-Gefühl“ ist auch nicht schlecht, aber anders. Wenn ihr das Battlefield-Gefühl sucht, werdet ihr in REDSEC vielleicht nicht fündig.
Falls ihr Battlefield REDSEC testen wollt: Der Battle Royale ist kostenlos. Es spricht also nichts dagegen, selbst einen Blick auf den Modus zu werfen. Und damit ihr nicht mit schwachen Waffen rumlaufen müsst, habe ich euch hier Schießeisen aufgelistet, die in REDSEC gut performen könnten: Nach 150 Stunden in Battlefield 6 sage ich voraus: Diese 7 Waffen werden im neuen Battle Royale besonders stark
Der Beitrag REDSEC zeigt mir schon in der ersten Runde, warum Millionen Spieler Battle Royale lieben, aber vergisst nicht, dass es trotzdem ein Battlefield ist erschien zuerst auf Mein-MMO.
