Die Serie zu The Boys ist eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre. Das liegt auch an den überzogenen Superhelden, die eine große Fanbase aufbauen konnten. Dazu gehört auch Soldier Boy. Schaut man sich seinen Comic-Ursprung an, ist es ein Wunder, dass er so beliebt geworden ist.
Wer ist Soldier Boy? In der Serie lernt man Soldier Boy, gespielt von Jensen Ackles, in der 4. Folge der 3. Staffel kennen. Er wacht aus seinem Kryoschlaf auf und wird zu einer wichtigen Figur der Staffel. In der Serie gehört er zu den mächtigsten Supes der Welt und kann sogar mit Homelander mithalten. Abseits davon wird er auch als Frauenheld und cooler Typ präsentiert, der vor Homelander das große Aushängeschild von Vought war.
Seine Darstellung in der Serie ist aber ziemlich ironisch, wenn man sie mit dem Soldier Boy aus den Comics von The Boys vergleicht. Da war sein Auftreten deutlich anders.
Autoplay
Ein Feigling und das Schoßhündchen von Homelander
Wie war Soldier Boy in den Comics? Anders als in der Serie gab es in den Comics 3 Soldier Boys, die alle 3 eine Parodie von Captain America waren. Der erste Soldier Boy war eines der ersten Supe-Experimente von Vought. Anders als Captain America, der mit Serum scheinbar auch taktisches Verständnis und das Können eines Anführers erlangt hat, war der erste Soldier Boy ein ungeeigneter Superheld.
Bei einer Operation sorgte er im 2. Weltkrieg mit einer Entscheidung für den Tod seines Superheldenteams, des Avenging Squad. Danach wurde der Titel Soldier Boy, wie auch des Öfteren bei Captain America, weitergegeben. Über den 2. Soldier Boy ist gar nicht so viel bekannt, außer dass er die Gruppe Crimefighters Incorporated angeführt hat.
Der wichtigste Soldier Boy ist in den Comics wohl der Dritte. Er führte, wie sein Serien-Counterpart, das Team Payback an. Er treibt den Parodie-Gedanken von Captain America an die Spitze. Soldier Boy flucht nicht, nimmt nicht an Herogasm teil und ist eigentlich ein Patriot, der seine Aufgabe gut machen möchte.
Sein größter Wunsch ist es, ein Mitglied der Seven zu werden. Das weiß auch der Comic-Homelander, der es gerne für seine Zwecke ausnutzt, immer mit dem Versprechen im Hintergrund, er könne ja ein Mitglied werden.
Obwohl er übermenschliche Stärke hat (weniger stark als Homelander), ist er für den Kampf nicht geeignet. Wenn es zu Problemen kommt, will er fliehen. In einer Szene in den Comics nässt er sich sogar ein. Insgesamt hat Soldier Boy, abgesehen davon, dass es eine Parodie von Captain America ist, keine große Rolle und letztendlich wird er von Butcher getötet.
Das macht es umso spektakulärer, was die Serie aus ihm gemacht hat.
Ein Beispiel dafür, wie man gut adaptiert
Warum adaptiert die Serie Soldier Boy ganz anders? In den Comics zu The Boys macht sich der Autor Garth Ennis hauptsächlich über Superhelden-Klischees lustig und das auf eine ziemlich brutale Art und Weise. Den Gewaltgrad hat die Amazon-Serie zwar übernommen, doch sie beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Themen wie etwa Kapitalismus.
Man übernimmt zwar die Captain-America-Parodie, thematisiert diese aber etwas anders. Man parodiert beispielsweise toxische Männlichkeit, wie man im letzten Gespräch zwischen ihm und Homelander sehen kann.
Mit Jensen Ackles hat man zudem einen Schauspieler gecastet, der mit seinem Charme nicht nur die perfekte Superhelden-Parodie spielen kann, sondern jemanden, der bei der großen Präsenz von Anthony Starr als Homelander nicht untergeht.
Ihn zu einer anderen Figur zu machen, machte nicht nur die Story interessanter, sondern sorgte für einen weiteren Gegenpol zu Homelander. Die Comic-Version war nur eine Nebenfigur, die zeigte, wie mächtig und dominant die Superman-Parodie ist.
Dabei scheint Soldier Boy sogar so beliebt zu sein, dass Amazon Prime Video ihm eine eigene Prequel-Serie spendiert. Dabei soll die Vergangenheit mit Stormfront und Vought beleuchtet werden. Mehr dazu erfahrt ihr hier: Vought Rising: Cast, Release, Trailer – Alles zum Spin-off im Universum von The Boys
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