Harsche Kritik gibt es an den Entwicklern hinter der GTA-Reihe. Mehrere Mitarbeiter wurden gefeuert – die Gründe wirken dubios.
Dass große Gaming-Konzerne im Umgang mit ihren Mitarbeitern nicht immer den besten Ruf genießen, ist inzwischen ein alter Hut. Doch immer wieder kommt es vor, dass besonders drastische Ausreißer in den Medien landen und die Diskussionen anheizen. So ist es jetzt auch bei Rockstar Games der Fall. Angeblich wurden mehrere Angestellte entlassen, weil sie sich einer Gewerkschaft anschließen wollten. Das Unternehmen bestreitet das und nennt andere Gründe.
Massen warten auf GTA VI – das nächste, richtig große Spiel:
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Rockstar bestreitet die Vorwürfe
Was wurde bekannt? Ein Artikel des Magazins Bloomberg von dem bekannten Branchen-Insider Jason Schreier unterstellt Take-Two Interactive und dem Tochterunternehmen Rockstar Games, dass zwischen 30 und 40 Mitarbeiter gefeuert wurden, weil sie sich zu einer „Union“ (vergleichbar mit einer Gewerkschaft) zusammenschließen wollten. Die Betroffenen arbeiteten entweder im Vereinigten Königreich oder in Kanada, was von einem Sprecher der IWBG („Unabhängige Arbeitergewerkschaft von Großbritannien“) erklärt wurde.
All die betroffenen Personen sollen Teil einer privaten Gewerkschafts-Chatgruppe auf Discord gewesen sein und waren entweder Teil dieser Gewerkschaft oder versuchten, sich in einer solchen zu organisieren.
Von dem Präsidenten der IWGB, Alex Marshall, hieß es zu dem Vorfall:
Rockstar hat gerade eine der dreistesten und rücksichtslosesten Formen der Gewerkschafts-Zerschlagung in der Geschichte der Spiele-Industrie durchgeführt. Diese schamlose Verachtung des Gesetzes und der Leben der Mitarbeiter, die ihnen die Milliarden einbringen, ist eine Beleidigung für die Fans und die weltweite Industrie.
Was sagt Rockstar dazu? Rockstar selbst bestreitet diese Vorwürfe und erklärt, dass man eine geringe Anzahl von Mitarbeitern aufgrund von „grobem Fehlverhalten“ entlassen habe. Man weist die Anschuldigung klar zurück, dass die Kündigungen aufgrund von gewerkschaftlichen Aktivitäten ausgesprochen wurden.
Auch Alan Lewis von Take-Two sagte dazu (Bloomberg.com), dass die Kündigungen „aufgrund von groben Fehlverhalten und aus keinem anderen Grund“ ausgesprochen wurden und dass man „die Herangehensweise und Ambitionen von Rockstar vollkommen unterstütze“.
Egal wie am Ende die Wahrheit aussieht, wirft diese Geschichte kein gutes Licht auf Rockstar oder die Gaming-Branche im Allgemeinen. In dieser kommt es vermehrt vor, dass gegen die Gründung von Gewerkschaften oder Betriebsräten vorgegangen wird.
In anderen Unternehmen hat die Gründung solcher „Unions“ aber auch Erfolg. So konnten im vergangenen Jahr die Mitarbeiter rund um World of Warcraft eine eigene Union gründen, die aus mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht.
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