Der Spieleentwickler und Publisher Krafton, der vor allem für PUBG bekannt ist, fährt in Zukunft eine „AI first“-Strategie. Dafür bietet man den eigenen Mitarbeitern an, freiwillig zu gehen.
Was kündigte Krafton an? Am 23. Oktober kündigte CEO Kim Chang-han an, Krafton zu einem „AI first“-Unternehmen transformieren zu wollen, das auf den Einsatz von Künstliche Intelligenz (in Deutsch „KI“ abgekürzt) einen großen Fokus legen möchte. Mitarbeiter sollen sich künftig „auf kreative Aktivitäten und die Lösung komplexer Probleme konzentrieren“.
Im Zuge dieser Umstrukturierung will man nun offenbar die eigene Belegschaft reduzieren und bietet seinen Mitarbeitern an, freiwillig zu gehen. Laut BusinessKorea habe man bereits damit begonnen, entsprechende E-Mails an alle Mitarbeiter des Unternehmens zu schicken.
Krafton selbst erklärt, dieses Programm sei als Hilfe für Mitarbeiter gedacht – nicht als ein Mittel, das Personal zu reduzieren: „Der Kernzweck besteht darin, die Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, ihre Wachstumsrichtung proaktiv zu gestalten und in der Ära der KI-Transformation neue Herausforderungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens anzugehen“
Das Entwicklerstudio hinter dem Action-RPG Last Epoch wurde kürzlich von Krafton aufgekauft:
Autoplay
Neue Ausrichtung trotz Rekordprofit
Wie steht es gerade um das Unternehmen? Rein finanziell betrachtet sieht es derzeit gut aus für Krafton. Im 3. Quartal 2025 habe man Rekordprofite gemacht hat, wie das Unternehmen am 4. November erklärte. Aufgrund der starken Performance wolle man über 100 Milliarden Won (rund 59 Millionen Euro) in den indischen Markt und den KI-Sektor investieren.
Wie reagieren Spieler darauf? Manch ein Spiele-Fan macht sich hinsichtlich der neuen Strategie des Unternehmens Sorgen. Krafton ist zwar vor allem für den kostenlosen Battle-Royale-Shooter PUBG bekannt, aber auch an der Entwicklung anderer Spiele beteiligt – darunter Subnautica 2, inZOI und Last Epoch.
Kraftons KI-Entschluss wirkt sich derzeit daher auch auf die Steam-Reviews diverser Spiele des Publishers aus. Dort verfassen Spieler vermehrt negative Rezensionen, in denen sie die Entscheidung des Unternehmens anprangern:
„Für KI gibt es in menschlicher Kunst keinen Platz, und keine noch so große Gier eines Unternehmens wird das ändern“, schreibt Mortimerski in einer Review zu Last Epoch (Steam), und damit ist er nicht alleine.
„Wer wird Kraftons Spiele überhaupt noch kaufen oder spielen wollen, wenn alles nur noch aus KI-Einheitsbrei besteht und ihr eure menschlichen Mitarbeiter in HR, Kundenservice usw. ersetzt?“, schreibt PrincessHoneyBat in einer Review zu inZOI (Steam).
Amazon hat zuletzt ebenfalls zahlreiche Mitarbeiter des Unternehmens entlassen. Auch dort spielte die Priorisierung von KI eine Rolle. Betroffen von den Entlassungen waren auch die Amazon Game Studios und Twitch, mehr dazu lest ihr hier: Amazon entlässt rund 14.000 Mitarbeiter – Twitch und MMORPGs stark betroffen
Der Beitrag Die Macher von PUBG wollen KI an erste Stelle setzen, bieten ihren Mitarbeitern jetzt an, selbst zu kündigen erschien zuerst auf Mein-MMO.
