Risen – im Klassik-Test (360)

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Spiel:RisenPublisher:Koch MediaDeveloper:Piranha BytesGenre:RollenspielGetestet für:360Erhältlich für:360USK:12Erschienen in:12 / 2009

Risen gilt als inoffizieller Nachfolger der Gothic-Serie, die auf PC die Herzen der Rollenspieler höherschlagen lässt. Das Abenteuer beginnt mit Unwetter und Schiffbruch, zum Glück könnt Ihr Euch auf die geheimnisvolle Vulkan­insel retten. Hier wütet das düstere Mittelalter: Einerseits macht eine Bande finsterer Banditen das Eiland unsicher, andererseits fürchtet jedermann die rücksichtslosen Häscher der Inquisition. Mit beiden Lagern könnt Ihr Euch im Laufe der Handlung anfreunden und für sie arbeiten, außerdem knüpft Ihr Allianzen mit weiteren Schiffbrüchigen. In den vier Kapiteln habt Ihr maßgeblichen Einfluss auf Handlung und Gesinnung Eures Schützlings. Die vielen Missio­nen bringen reichlich Abwechslung, weil Ihr neben dem üblichen Bergen von Schlüsselitems auch allerhand Team-Missionen mit KI-Partnern bestehen dürft. Manche stehen Euch im Kampf zur Seite, andere locken Euch in die Falle – passt auf, mit wem Ihr Euch einlasst! Allerdings müsst Ihr gelegentlich auch mächtig suchen, weil der Kompass keinen Zeiger für Aufgabenziele besitzt.

Die Kämpfe gegen Wildtiere, Wege­lagerer und Soldaten gewinnt Ihr in Echtzeit: Mit Schwert und Stock, Armbrust und Bogen nehmt Ihr die Feinde aufs Korn. Je vier Items und Special Moves oder Zauber lassen sich zur direkten Anwahl auf Steuer­kreuz und Feuertasten legen, so gehen die Kämpfe weitgehend spielerisch von der Hand. Allerdings vollführen viele Feinde geschickte Ausfallschritte: Mit der hakeligen Steuerung ist es nicht leicht, sie wiederholt anzuvisieren. Zudem kann man die Kamera nicht um den Helden drehen, sondern nur in drei Zoom-Stufen hinter ihm schweben lassen – achtet im Kampf auf den toten Winkel! Richtig knifflig wird es, wenn ein Kamerad in der Nähe ist: Wenn ihn Eure Klinge versehentlich streift, wendet er sich gegen Euch. Ein falscher Knopfdruck kann Euch so nicht nur die ­Mission, sondern auch die Freundschaft eines ganzen Dorfes kosten – das kann ganz schön nerven. Zum Glück wird alle paar Schritte automatisch gespeichert, Ihr müsst nur selten längere Märsche wiederholen. Die Bedienung der Charakter- und Questmenüs schließlich ist umständlich ausgefallen.

Meinung

Oliver Ehrle meint: Das offene, technisch durchwachsene Insel­abenteuer bietet Rollenspielern viele Freiheiten: Man kann den Helden individuell entwickeln, sich auf verschiedene Seiten schlagen und abseits der Aufträge auf Erkundungstour gehen. Die Missionen bergen manch böse Überraschung, gelegentliche Schalterrätsel lassen Euch auch mal grübeln. Man merkt allerdings, dass die Steuerung ursprünglich für die Maus optimiert wurde, mit dem Joypad gehen Kämpfe und Heldenmanagement stellenweise holprig vonstatten. Da hüpfen die Feinde im Kreis aus Eurem Blickfeld, so dass Ihr die Kamera ständig nachstellen müsst. Und bei Gesprächen klickt man die Option ’Ende’, anstatt z.B. die B-Taste zu drücken – solche Unannehmlichkeiten häufen sich und sorgen für so manches Frusterlebnis. Schade, denn die Atmos­phäre ist herrlich gruselig.

Wertung

tolle Gruselatmosphäre
vielseitig entwickelbarer Held
einige überraschende Wendungen
viele Team-Aufgaben mit KI-Kumpanen
unkomfortable Bedienung

”Lost” im Mittelalter: Erkundet als Schiffbrüchiger eine unheimliche Insel und kämpft mit der holprigen Steuerung.

Singleplayer72MultiplayerGrafikSound

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