Diablo 4 startet bald in China und passend dazu gibt es für das Spiel auf chinesischen Servern einige Anpassungen – insbesondere im optischen Bereich. Denn bestimmte Inhalte werden in China nicht gerne gesehen. Der Ersatz ist aber ziemlich ernüchternd.
2023 haben sich Blizzard und NetEase zerstritten. In der Folge wurden fast sämtliche Blizzard-Titel in China gesperrt. Diablo 4, das erst im Juni 2023 erschienen ist, wurde in China also nie veröffentlicht.
Jetzt, Jahre später, steht der Release im Land der aufgehenden Sonne endlich an, nachdem sich die beiden Firmen wieder vertragen haben. Am 12. Dezember gehen die offiziellen, chinesischen Server für Diablo 4 live. Das Spiel wird dort aber deutlich anders aussehen.
Das wird zensiert: In China ist der Umgang mit Toten und generell spirituellen Themen deutlich anders als bei uns im Westen. Entsprechend gibt es einiges an Zensur, insbesondere, da Diablo mit solchen düsteren Themen regelrecht um sich wirft.
Als vermutlich prominentestes Beispiel dient der Wandelnde Tod, einer der Weltbosse des Spiels, die regelmäßig auf der Weltkarte spawnen. Der ist eigentlich ein riesiges Skelett, dass sich ständig selbst zerreißt. Nicht so in China:
Auch andere Darstellungen werden stark verändert, wie wowhead herausgefunden hat:
Blut wird lediglich als brauner Staub dargestellt, selbst dann, wenn es von Tieren stammt.
Der Durchschlagende Schuss des Jägers zeigt eigentlich zwei Totenschädel – in China lediglich zwei goldene Masken, die von einem Pfeil durchbohrt werden.
Obwohl es dazu noch keine Bilder gibt, ist davon auszugehen, dass auch viele Feinde und die Diener des Totenbeschwörers zensiert werden. Wie, das steht noch aus.
Blizzard ist mit Diablo 4 eigentlich wieder „zurück zu den Wurzeln“ und hat nach dem eher bunten Diablo 3 eine düstere, dunkle Atmosphäre mit entsprechender Optik erschaffen. Der chinesische Client wird davon nicht viel sehen.
Autoplay
Viele Spiele sehen in China gänzlich anders aus
Diablo 4 ist nicht das erste Blizzard-Spiel, das für den chinesischen Markt zensiert wird. Bereits der Vorgänger, Diablo 3, hat an den gleichen Stellen angesetzt. So tragen Skelette in China etwa Kleidung, während sie in der westlichen Version blank sind.
Auch die World of Warcraft sieht teilweise signifikant anders aus. Sämtliche untote Models haben alles Fleisch an den Knochen, inklusive des spielbaren Volkes. Einige Bosse sind plötzlich wieder „lebendig“ und keine Untoten mehr und aus Monstrosität werden Sturmriesen.
Selbst der berühmte „Pfad des Ruhms“, der aus den zerstampften Knochen aller Draenei besteht, die während des Kriegs der Orcs in Draenor abgeschlachtet wurden, ist in China lediglich eine gepflasterte Straße, was eine gesamte Quest sinnlos macht.
Auf Reddit fragen sich etliche Nutzer, warum China so ein Problem mit dieser Darstellung hat. In einem Kommentar heißt es: alle Halloween-Gegenstände im Laden, die Skelette oder Ähnliches darstellen, kämen aus China – aber bei den Spielen gebe es plötzlich Probleme.
Dass die Zensur auf den Westen überschwappt, ist dagegen eher unwahrscheinlich. Schließlich gibt es hier bereits Models für die entsprechenden NPCs, die eher nicht ausgetauscht werden. Wie es in Zukunft aussieht, steht offen, denn aktuell arbeitet Blizzard stark am chinesischen Markt: WoW Classic kümmert sich ein Jahr lang vor allem um China – bringt dann wohl „Classic+“
Der Beitrag Blizzard passt die Designs aus Diablo 4 für China an, macht aus düsteren Skeletten klobige Steinblöcke erschien zuerst auf Mein-MMO.
