Der Einsatz von generativer KI und die Folgen für Künstler sind gerade ein großes Reizthema. Der aktuelle Rollenspiel-Hit Where Winds Meet hat jedoch einen cleveren Weg gefunden, die Technik für sich zu nutzen.
Was ist das gerade für eine Diskussion? An KI kommt man aktuell kaum vorbei – sei es, dass sich deine Facebook-Freunde in Ghibli-Figuren verwandeln, oder die aktuelle Werbung von Coca-Cola. Chat-Bots wie ChatGPT stehen im Verruf, weil sie gerne mal „halluzinieren“.
Auch in Videospielen hat die neue Technik längst Einzug gehalten, was immer wieder hitzig diskutiert wird. So fürchten viele Künstler und Entwickler, von KI ersetzt zu werden, während Fans oft nicht zufrieden mit der Qualität der Ergebnisse sind.
Aktuell steht etwa Call of Duty für Visitenkarten in der Kritik, die verdächtig nach KI aussehen. Beim aktuellen Shooter-Hit Arc Raiders gab es hingegen eine Diskussion um KI-Stimmen: Ein Test gab dafür Punktabzug, während Fans von einer „ethischen“ Nutzung sprachen. Unsere Kollegen von GameStar berichteten (kostenpflichtiger PLUS-Artikel).
Ein anderes Spiel zeigt nun, wie man KI richtig gut nutzen kann.
Autoplay
„Ein wahrgewordener Traum“
Um welches Spiel geht es? Die Rede ist natürlich vom aktuellen Rollenspiel-Hit Where Winds Meet, das seinen globalen Release am Wochenende mit knapp 170.000 gleichzeitigen Spielern nur auf Steam feierte (Quelle: SteamDB, Stand: 14:20).
In dem Spiel gibt es, neben unzähligen anderen Aktivitäten, die Möglichkeit, sich per KI-Chatbot mit NPCs zu unterhalten. Wer die richtigen Worte findet, kann sich einen Freund fürs Leben sichern, wer fies ist, muss womöglich mit den Konsequenzen leben.
Dieses Feature beeindruckte MeinMMO-Chefredakteurin Leya bereits in der Beta, jetzt entdecken es auch die Spieler. Auf X teilte ein Gamer unter dem Namen Ashen One sein Gespräch mit einem NPC, und wird dabei fast ein bisschen emotional:
Übersetzung: „Okay, das ist ein Feature, das ich mir immer in Spielen gewünscht habe. Die Tatsache, dass man nicht nur schreiben, sondern den NPCs auch Sprach-Nachrichten schicken kann, und sie dir wirklich antworten, ist ein wahrgewordener Traum. Das ist etwas, was ich mir gewünscht habe, als ich mein erstes MMORPG gespielt habe.“
Auf dem angehängten Screenshot fragt der Spieler den NPC danach, warum der Himmel blau sei, und bekommt direkt eine ausführliche Antwort. Man könne aber auch richtig nützliche Fragen stellen, so Ashen One in einem Kommentar. Etwa, wohin man eigentlich gehen müsse, oder wo man leicht XP grinden könne.
In den Antworten berichten auch andere von ihren Gesprächen:
Tarnished Gamer: „Ich habe ihm gesagt, dass er mies in seinem Job ist und gekündigt wird, wenn er nicht anfängt, Fortschritte zu machen. Dann haben sie mich angegriffen. Nachdem ich respawnt bin, habe ich ihn auf einen Drink eingeladen, um die Arbeit zu besprechen, und wir sind Freunde geworden.“
Naks Walker: „Der Bruder stellt die tiefen Fragen, während ich einfach nur versucht habe, die MILF im Start-Gebiet abzuschleppen. Großartige Rollenspiel-Erfahrung, lol.“
Edermaskx: „Ich versuche, herauszufinden, wie weit ich gehen kann. Einer hat schon versucht, mich umzubringen.“
Man sieht also, dass Chat-Funktionen sehr unterschiedlich genutzt werden, was für viele Spieler zu einem immersiven und tiefen Rollenspiel-Erlebnis führt. Für einen Nutzer ist es gar die beste Art, NPC-Interaktionen in ein Spiel einzubauen.
Obwohl diese Technik damit auch spannende Optionen für MMORPGs bietet, hofft unser Experte Karsten, dass die Zukunft der MMOs nicht so aussieht, wie in Where Winds Meet. Seine Gründe könnt ihr hier nachlesen.
Wenn ihr noch unsicher seid, ob der Titel etwas für euch ist, findet ihr hier auf MeinMMO unseren ausführlichen Anspielbericht zu Where Winds Meet, inklusive der Stärken und Schwächen des Rollenspiels: Where Winds Meet ist eigentlich zu groß und gut, um kostenlos zu sein, so ein Open-World-Rollenspiel habt ihr noch nie gespielt
Der Beitrag Während alle über KI in Spielen diskutieren, begeistert ein neuer Rollenspiel-Hit damit: „Habe ich mir für mein erstes MMORPG gewünscht“ erschien zuerst auf Mein-MMO.
