Der Release des eigenen Indie-Spiels ist ein großer Moment für Entwickler. Blöd, wenn dabei etwas schiefläuft. In einem Fall auf Steam wollte Valve einen Fehler wiedergutmachen, doch dabei wurde alles nur noch schlimmer.
Um welches Spiel geht es? Planet Centauri ist ein Indie-Spiel des Entwicklers Permadeath und startete erstmals 2016 in den Early Access. Der Titel ist eine Mischung aus Terraria und Pokémon und konnte mit diesem Konzept so einige Fans sammeln.
Vor dem Release der Vollversion im Dezember 2024 wurde das Spiel bereits 103.400-mal verkauft und landete auf 138.675 Wunschlisten bei Steam. Dann erschien das Spiel in seiner fertigen Fassung und markierte den Endpunkt einer 10-jährigen Entwicklungszeit.
Die Erwartungen bei den Entwicklern waren angesichts der Zahlen bei Steam hoch, doch wie sie in einem Post auf Reddit verrieten, verkaufte sich das Spiel in den ersten fünf Tagen nur 581-mal. Somit war es auch weit davon entfernt, bei Steam auf die Liste der meistverkauften Spiele zu kommen.
Die Entwickler waren gleichzeitig irritiert und schockiert. Die langen Jahre voller Arbeit schienen ruiniert. Dabei schwebte eine Frage die ganze Zeit im Raum: Wie konnte das passieren?
Autoplay
Valve eilte zur Rettung
Was erzählen die Entwickler? Erst vor zwei Monaten erhielten die Entwickler eine Nachricht von Valve. Demnach hätte es ein technisches Problem gegeben. Nutzer, die Planet Centauri auf die Wunschliste gesetzt hatten, erhielten beim Release, anders als vorgesehen, keine Benachrichtigung per Mail.
Es handelte sich um einen Bug, und Valve wollte die Situation wiedergutmachen. Das Unternehmen bot dem Entwickler an, Planet Centauri an einem ausgewählten Tag prominent im Steam-Shop zu platzieren, sodass es doch noch die nötige Aufmerksamkeit erhalten würde.
So könnten das Spiel auch User sehen, die es gar nicht auf der Wunschliste hatten. Eine großartige Möglichkeit für ein Indie-Studio würde man meinen. Valve bot den Entwicklern sogar an, den besagten Tag selbst zu wählen.
Die Entscheidung fiel auf den 12. November 2025. Ein großer Fehler, wie sich herausstellen sollte.
Was geschah an diesem Tag? Am 12. November kam man als Steam-Nutzer nicht daran vorbei, zu erfahren, dass Valve gleich mehrere Ankündigungen zu neuer Hardware an den Start brachte. Konkret wurden die Steam Machine, ein VR-Headset und ein neuer Controller angekündigt.
Und klarerweise war all das deutlich sichtbar auf der Startseite des Shops zu sehen. Tagesaktuelle Angebote von Spielen gingen dadurch teils unter, so auch das von Planet Centauri. Abermals wurde das Spiel Opfer widriger Umstände – bloß handelte es sich dieses Mal nicht um einen Bug, sondern um verdammt schlechtes Timing.
Laurent Lechat aus dem Team von Planet Centauri reagierte gegenüber Polygon auf den Vorfall: „Der Tag wurde von uns mehr oder weniger zufällig ausgewählt. Es ist einfach Pech und wir müssen es akzeptieren.“
Trotz allem hatte die Platzierung im Shop eine kleine Wirkung: Das Spiel verkaufte sich an diesem Tag mehr als 5.000-mal. Verglichen mit den hohen Zahlen vor dem Release scheint das wenig zu sein, doch Lechat betont: „Was wie eine kleine Summe erscheint, wird uns sehr helfen, denn es reicht aus, um mindestens ein Jahr lang zu überleben und unser zweites Spiel fertigzustellen, das sich derzeit in der Entwicklung befindet.“
Es ist also Glück im Unglück, und Fans des Studios können sich auf den kommenden Titel freuen, der ein 2D-Roguelike wird. Es bleibt zu hoffen, dass der Release dieses Spiels weniger Probleme mit sich bringt und sowohl die Technik von Steam als auch der Termin den Entwicklern besser in die Karten spielen. Mehr dazu lest ihr auf MeinMMO: Was wurde aus dem Entwickler, der 10 Jahre an einem Spiel auf Steam arbeitete, und sogar sein Auto verkaufte?
Der Beitrag Valve entschuldigt sich für den vermasselten Release eines Spiels auf Steam, gibt den Entwickler eine 2. Chance, vermiest es ihnen erneut erschien zuerst auf Mein-MMO.
