Bewerber und Firmen setzen auf KI und verzweifeln gleichzeitig an der aktuellen Situation. Das Vertrauen ist so gering wie noch nie, erklärt der Chef einer Agentur, die tausende Bewerber und Firmen betreut.
Sowohl Firmen als auch Bewerber, die eine Stelle suchen, setzen in ihrem Alltag bereits Chatbots wie ChatGPT oder andere KI-Hilfsmittel ein. Doch das bietet nicht nur Vorteile: Der Chef einer Bewerbungsfirma berichtet, das Vertrauen zwischen Firmen und Bewerbern sei so gering wie noch nie.
Insgesamt zeigen sich beide Seiten mit der aktuellen Situation unzufrieden. Davon berichtet Daniel Chait, CEO der Einstellungsplattform Greenhouse dem Magazin Fortune.com:
Das ist das erste Mal, dass beide Seiten unzufrieden sind“, sagte er gegenüber Fortune. „Arbeitgeber sagen im Grunde genommen: ‚Es ist wirklich schwer, jemanden einzustellen, weil wir mit Unmengen von Bewerbern überfordert sind und nicht wirklich wissen, auf welche wir achten sollen.‘ Und Arbeitssuchende sagen: ‚Es ist einfacher denn je, sich auf Stellen zu bewerben, aber es wird immer schwieriger, einen Job zu bekommen.‘
Das Vertrauen der Bewerber in Einstellungsgespräche und Firmen soll stark gesunken sein, gleichzeitig sind aber die Bewerbungen, die auf KI-Hilfsmittel setzen, auf einem Höchststand. Mit immer neuen Tricks würden die Bewerber versuchen, KI-Filter und andere Systeme von Firmen zu umgehen, die bereits Bewerbungen zu filtern versuchen.
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Sowohl Firmen als auch Bewerber verzweifeln an der aktuellen Situationen, kommen aber aus dem „KI-Teufelskreis“ nicht heraus
Paddy Lambros, CEO von Dex, einem Unternehmen für KI-Karriereagententechnologie, erklärte in einem Gespräch, dass sich viele Bewerber nicht mehr ernst genommen fühlen. Denn die KI-Bots geben einem nicht das Gefühl, dass die eigene Bewerbung überhaupt gelesen wurde:
Wenn man das Gefühl hat, dass jede Bewerbung, die man verschickt, irgendwie sinnlos ist, weil sie sowieso niemand lesen wird, warum sollte man dann nicht KI einsetzen, um sie quasi als Spam zu verschicken?
Gleichzeitig erklären Firmen, dass sie von vielen tausenden Bewerbungen regelrecht überflutet werden, weil es KI einem immer leichter mache.
Daniel Chait bezeichnet diese ganze Situation als „KI-Teufelskreis“, in der beide Seiten stecken und aktuell nicht herauskommen. Beide Seiten rüsten immer stärker auf, doch am Ende könne keiner gewinnen. Nur das Vertrauen wird verspielt.
IBM hatte 2023 tausende Mitarbeiter entlassen. Nun erklärt der Chef von IBM: Man habe durch die Entlassungen neue Arbeitsplätze im Bereich Programmierung und Vertrieb geschaffen. Doch das hatte man nach den umfangreichen Entlassungen erst einmal nicht erwartet. Mehr dazu direkt auf MeinMMO: Eine Firma entließ 7.800 Mitarbeiter, um sie durch KI zu ersetzen, doch man hat nicht erwartet, dass man etliche Mitarbeiter wegen KI wieder einstellen wird
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