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Der brutale Weltraum-Horror Dead Space sorgte im letzten Jahr für hämmernden Puls, schwitzige Hände und staunende Münder: Vor extrem beklemmender Kulisse zerlegte Einzelkämpfer Isaac an Bord des Minenraumschiffes USG Ishimura mutierte Besatzungsmitglieder in blutige Einzelteile. In die gleiche Kerbe schlägt nun auch der Wii-exklusive Lightgun-Shooter Dead Space Extraction. Doch wo selbst der exzellente Vorgänger seine Genregrenzen nicht zu durchbrechen vermochte, gelingt es den Entwicklern nun mit dem Story-Prequel, die Sparte der Lichtpistolen-Scharmützel neu zu erfinden und sämtliche Genrekollegen zur Kirmesknallerei zu degradieren.
Euer Abenteuer beginnt wenige Stunden vor Teil 1 und kurz nach Entdeckung des Markers auf dem Planeten Aegis VII, wo das unheimliche Artefakt einen Großteil der Besatzung in den Wahnsinn treibt oder in abscheuliche Bestien verwandelt. Im Verlauf der rund sechsstündigen Kampagne von Extraction verfolgt Ihr die letzten Stunden der Besatzungsmitglieder auf der Ishimura und in angrenzenden Kolonien. Aus Sicht mehrerer Überlebender kämpft Ihr Euch in teils ausschweifenden Zwischensequenzen, die zusammen mit der fulminaten audiovisuellen Präsentation maßgeblich zur Atmosphäre beitragen, durch überwiegend dunkle Gänge. Auch bekannte Orte aus Dead Space – darunter die Kommandobrücke oder Bahnstationen – bereinigt Ihr mit bis zu vier Waffen von allerlei vertrauten Ungestalten, deren Gliedmaßen Ihr möglichst munitionssparend abtrennt.
Wählt dazu mit dem Analogstick Impulsgewehr, Pistole oder Flammenwerfer, auch ungewöhnliche Todbringer wie rotierende Sägeblätter, eine Schockwellenwumme oder den Plasmaschneider legt Ihr auf die Richtungen des Sticks. Zusätzlich bietet jede Waffe einen alternativen Feuermodus, für den Ihr die Remote um 90 Grad seitwärts kippt. So wird aus der Nietenpistole schnell ein Werkzeug zum Verschrauben von Metallplatten – nur eine von vielen Geschicklichkeitseinlagen, die den Balleralltag angenehm auflockern!
Mit einem Partner an Eurer Seite läuft Dead Space Extraction zur Höchstform auf: Immer wieder entbrennt ein Wettstreit um die Munition im Bildhintergrund, während Euch die Cutscene zur Untätigkeit verdammt. An vorgegebenen Stellen wechselt Ihr Euch zudem beim Hacken ab, seht Euch für kurze Zeit frei um oder wählt alternative Routen.
Abseits der Story fordert der Challenge-Modus mit etlichen Gegnerwellen und bietet puristische Lightgun-Action für Cutscene-Gegner. mh
Meinung
Michael Herde meint: Extraction wischt mit der Genrekonkurrenz den Boden auf. Neben der sensationellen Grafik und dem Industrial- Sound zeigt vor allem die fehlerfreie Steuerung, wozu die Wii-Hardware in der Lage ist: Hier hakt und zuckt einfach nichts! Darüber hinaus liefern der Koop-Modus und intelligente Geschicklichkeitseinlagen frische Impulse im limitierten Lightgun-Genre. Während der oft recht langen Cutscenes mit Wackelkamera versuche ich gerne, meinem Mitspieler Munition mit dem Kinese-Strahl vor der Nase wegzuschnappen. Besonders freue ich mich über die Rückkehr des Stasis-Strahls sowie die intensiven Kämpfe, die mich schnell vergessen lassen, dass ich hier auf Schienen durchgeführt werde. Leider erschwert die fehlende deutsche Sprachausgabe das Verständnis der Story und manche Schnitte zu Spielbeginn fallen unschön auf.
Wertung
inkl. schwereloser sowie Vakuum-Bereiche
4 Schwierigkeitsstufen, 2 von Beginn an
6 Kapitel des Digital-Comics freischaltbar
spielbar mit Remote-Nunchuk oder Zapper
Einstieg in Koop-Modus jederzeit möglich
Blutiges Lightgun-Fest für zwei Spieler mit genialer Präsentation, intelligentem Leveldesign und hervorragender Steuerung.
Singleplayer87MultiplayerGrafikSound
