Mit einem Gebiet im neuen WoW-Addon hat Blizzard sich selbst übertroffen

WoW-Dämon Cortyn hatte Sorge, dass die Überarbeitung des Blutelfen-Gebiets alte Wunden aufreißt. Doch Blizzard hat abgeliefert.

Wenn in World of Warcraft neue Story in alten Gebieten spielt, dann gibt es immer eine kleine Panik, die in manchen Fans steckt. In vielen steckt noch der „Cataclysm-Schock“ – obwohl der inzwischen 15 Jahre her ist (Ha, ihr seid alt!). Damals hatte Blizzard viele Vanilla-Gebiete überarbeitet und die ursprüngliche Version damit faktisch gelöscht.

Auch wenn einige Gebiete sich danach deutlich besser anfühlten, der ursprüngliche Flair ging oft mit Überarbeitungen verloren und es gab auch keine Möglichkeit, das noch einmal zu erleben.

Entsprechend skeptisch sind viele noch heute, wenn ein Gebiet überarbeitet wird, wie etwa jetzt Quel’thalas, also der Immersangwald und die Geisterlande.

Das galt auch für mich. Denn mit dem Startgebiet der Blutelfen und mit Silbermond verbinde ich eine besonders schöne Zeit in World of Warcraft.

Der Immersangwald war immer ein magischer Ort für mich

Der Immersangwald ist für mich das erste Gebiet, in das ich mich in World of Warcraft so richtig verliebt habe. Klar, der Wald von Elwynn oder Westfall bringt auch ein Gefühl von Nostalgie, aber so „zu Hause“ wie im Immersangwald fühlte ich mich nirgendwo anders.

Vor der Einführung der Blutelfen hatte ich im Grunde nur bei der Allianz gespielt und bin dann – wie so viele damals – mit The Burning Crusade auf den letzten, neuen Rollenspiel-Realm gewechselt und wollte als Blutelfe spielen.

Silbermond ist über eine Brücke nun mit Quel’Danas verbunden.

Dass mir der Immersangwald so viel bedeutet, liegt zum einen daran, dass ich mit meiner Blutelfe sehr viel Rollenspiel betrieben habe, aber auch daran, dass die Musik vom Immersangwald einfach etwas Beruhigendes und angenehm Einlullendes hat. Von meinen (viel zu vielen) Tagen Spielzeit saß ich garantiert mehrere Dutzend davon nur „nebenbei“ am Strand im Immersangwald, um die Musik zu hören, während ich nebenbei etwas geschrieben oder an etwas gearbeitet habe.

Beim Rollenspiel habe ich damals viele Leute auch abseits ihrer Charaktere kennengelernt und daraus ist ein Freundeskreis entstanden, der zum großen Teil noch bis heute Bestand hat, selbst wenn nicht alle davon noch WoW spielen.

Oder, um es kurz zu sagen: Der Immersangwald ist für mich eine Herzensangelegenheit.

Entsprechend „vorsichtig nervös“ war ich bei der Ankündigung, dass er in Midnight eine zentrale Rolle spielt und runderneuert wird.

Der Immersangwald beweist: In Midnight steckt viel Herzblut

Jetzt habe ich mir in der Beta von Midnight endlich mal die Zeit genommen, mir alles ganz in Ruhe anzuschauen – jede Quest aufmerksam zu lesen, jeden Ort aufzusuchen und zu schauen, was sich verändert hat und was man noch wiedererkennt.

Jeder Blutelfen-Fan wird diesen Ort sofort erkennen.

Ich habe mich mehrfach dabei erwischt, wie ich einfach nur zufrieden lächeln musste, wenn ich alte Orte entdeckte, die aufgehübscht sind, aber noch immer ihren alten Flair haben.

Der kleine Teich vor den Toren der Stadt, an dem Novizen bestraft wurden.

Der Strand im Osten, an dem man viele Abende bei Gesprächen aufs Meer starrte.

Die so leblosen Runensteine, die jetzt wieder mit Magie gespeist werden und das Land beschützen.

Was mir besonders gut gefällt: Blizzard hat – zumindest wirkt es auf mich so – darauf geachtet, dass es an vielen vorher ungefährlichen Stellen auch jetzt vor allem neutrale Mobs gibt, sodass man die Orte auch künftig für Rollenspiel oder Verschnaufpausen nutzen kann.

Auf Kleinigkeiten der Vergangenheit wird an vielen Stellen Bezug genommen. Manchmal sind das große Story-Entwicklungen, wie die Abkehr von der Teufelsmagie, manchmal aber auch nur mikroskopische Details, wie eine Blutelfe, die noch immer einem Konstrukt nachjagt.

In aller Klarheit: Der neue Immersangwald ist ein wahrgewordener Traum für mich.

Die Runensteine sind wieder aktiv, nachdem sie in Warcraft III weitestgehend deaktiviert wurden.

Weil ich euch nicht den Inhalt der Quests spoilern möchte, bleibe ich bei den Beschreibungen hier nur recht vage. Ihr werdet es spätestens in einigen Monaten selbst sehen und ich bin mir sicher: Es wird den allermeisten gefallen.

Wer zu einem Blutelf-Charakter auch nur eine ansatzweise so tiefe Bindung spürt wie ich, der wird vom Immersangwald mehr als positiv überrascht sein. Sowohl der Wald als auch Silbermond haben eine Erneuerung bekommen, die sich rundum gut und passend anfühlt.

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Anders als bei Cataclysm damals fühlt es sich nicht so an, als wäre ein Gebiet vollkommen auf den Kopf gestellt worden und kaum noch wiederzuerkennen. Sondern es ist die logische Weiterentwicklung. Es ist vergleichbar mit dem Gefühl, nach vielen Jahren wieder in die alte Heimatstadt zurückzukehren. Man denkt an viele schöne Momente aus der Vergangenheit zurück und ist trotzdem neugierig darauf, was sich alles verändert hat.

So viel Kritik ich auch an manchem Punkten von Midnight habe, wie etwa dem fragwürdigen Verhalten von Lady Liadrin, so überwältigt bin ich von der Neugestaltung des Immersangwaldes und Silbermond. Hier hat Blizzard schlicht den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn dies der Detailgrad und die Liebe ist, mit der man sich der Erneuerung alter Gebiete widmet, dann bin ich mir sicher, dass die besten Jahre von World of Warcraft noch vor uns liegen.

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