Grand Theft Auto: Episodes from Liberty City – im Klassik-Test (360)

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Spiel:Grand Theft Auto: Episodes from Liberty CityPublisher:Take 2Developer:Rockstar NorthGenre:Action-AdventureGetestet für:360Erhältlich für:360USK:18Erschienen in:12 / 2009

Dem digitalen Vertrieb mag die Zukunft gehören – in der Gegenwart bleibt selbst die aktuell erfolgreichste Spieleserie dem traditionellen Disc-Medium treu. Darum erscheinen die Xbox-360-exklusiven Download-Episoden zu GTA IV entgegen früherer Ankündigungen doch noch auf DVD: Episodes from Liberty City beinhaltet The Lost and Damned und The Ballad of Gay Tony – beide Kapitel zockt Ihr im Gegensatz zum Online-Angebot sogar ohne das ’Mutterspiel’.

Nachdem das Biker-Abenteuer The Lost and Damned bereits seit Februar erhältlich ist (alles dazu in M! 03/09), konzentrieren wir uns auf die frische Episode: Bei The Ballad of Gay Tony schlüpft Ihr in die Rolle von Luis Lopez, seines Zeichens der wichtigste Handlanger der Titelfigur. Weil sich Tony bei seinen Nachtclub-Geschäften verkalkuliert hat und gleich mehreren zwielichtigen Gestalten eine Menge Geld schuldet, müsst Ihr allerlei Aufträge annehmen, um aus der misslichen Lage wieder rauszukommen. Wie üblich werdet Ihr in jeder der knapp 30 Missionen per Radar zum Einsatzort gelotst, um unliebsame Zeitgenossen zu eliminieren, Botenfahrten zu erledigen oder als Schutzengel einem Deal beizuwohnen. Nebenbei kümmert Ihr Euch um den Nachtclub-Betrieb und dreht als Sicherheitsmann Eure Runden. Luis stehen zudem einige neue Freizeitbeschäftigungen offen: Auf der Tanzfläche turtelt Ihr in einem Rhythmus-Minispiel mit Mädels, beim Golf locht Ihr geschickt auf der Range ein oder Ihr betätigt Euch als todesmutiger Basejumper. Für alte Kumpels nehmt Ihr an Drogenkrieg-Aufträgen in der ganzen Stadt teil oder Ihr chillt vor der Glotze, die mit ein paar neuen Serien aufwartet – darunter die schreiend komische Anime-Hentai-Parodie ’Princess Robot Bubblegum’.

Pro Episode kommt Ihr auf über 15 Stunden Spielzeit: Dabei wird zwar nicht ganz das epische Gefühl des Hauptspiels erreicht, aber kompetente Gangster-Unterhaltung geboten. Da stört es auch nicht weiter, dass der Zahn der Zeit inzwischen etwas an der GTA-Optik genagt hat und innovative Neuerungen ausbleiben.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: In Liberty City steckt tatsächlich noch jede Menge: Wer gedacht hat, nach GTA IV wüsste er schon alles über die Stadt, wird mit den Episodes eines Besseren belehrt. The Lost and Damned punktet mit dem Biker-Ansatz, durch den Motorradtouren unterhaltsamer wurden. Gay Tony gefällt mir aber noch etwas besser: Das liegt zum einen an den Charakteren, deren Macken mehr an die alte GTA IV-Garde erinnern, zum anderen an der größeren Beschäftigungsvielfalt. Das Tanzbein schwingen, von Wolkenkratzern springen und Golfbälle durch die Gegend dreschen – in Liberty City wird es nicht langweilig. Die Hauptmissionen fallen dank meist großzügiger Rücksetzpunkte angenehm stressfrei aus und erzählen wieder interessante Geschichten. Habt Ihr von GTA die Nase noch nicht voll, müsst Ihr dieses Doppelpack haben.

Wertung

beide Download-Episoden auf einer DVD
unabhängig von ”GTA IV” spielbar
jeweils mit neuem Protagonisten
zusätzliche Online-Modi und verschiedene frische Freizeitbetätigungen

Der doppelte ”GTA”-Nachschlag ist (fast) so gut wie Teil 4 und zeigt viele ­unterhaltsame neue Seiten der Stadt auf.

Singleplayer92MultiplayerGrafikSound

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