Metal Eden – im Test (PS5)

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Spiel:Metal EdenPublisher:Deep SilverDeveloper:Reikon GamesGenre:Ego-ShooterGetestet für:PS5Erhältlich für:PS5, XSXUSK:16Erschienen in:11 / 2025

Der Doom-Slayer metzelt sich aktuell mit Schild über das Schlachtfeld. Pah! Das hat Aska, die kybernetische Heldin dieses Sci-Fi-Ego-Shooters, nicht nötig. Hier heißt es wieder: Offensive ist die einzig wahre Defensive!

Die lineare Ballerei orientiert sich spielerisch größtenteils an der modernen Doom-Formel, jedoch erinnern Präsentation und Fortbewegung mit Wandläufen und Seilbahnen frappierend an Ghostrunner. Ein Mix, der wunderbar aufgeht, denn wie schon beim Top-Down-Actionfest Ruiner haben die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht.

In den neun halb- bis einstündigen Missionen rennt und springt Ihr im Eiltempo durch Levelschläuche einer futuristischen Himmelsstadt und werdet immer wieder mit flotten ­Arenakämpfen konfrontiert. Wie bei Doom geht es auch hier darum, durch offensive Manöver Lebensenergie, Rüstung und Munition aus Euren Feinden zu pressen. Wie in Retro-Ego-Shootern findet Ihr jedoch meist schwebende Icons, die Euch im Notfall ebenfalls mit den Ressourcen versorgen. Wer sich also klug bewegt und Sprung-Pads, Dashes sowie seinen Enterhaken intelligent einsetzt, kann auch auf Distanz bestehen. Alternativ reißt Ihr Euren Gegnern einen Kern aus der Brust. Werft ihn, um Explosionen auszulösen, oder konsumiert ihn, um einen mächtigen Schlag auszuführen. Über einen sehr frei levelbaren Fähigkeitenbaum mit diversen Ästen lassen sich zudem Upgrades freischalten, die Euren Spielstil unterstützen.

Wie in Oldschool-Ego-Shootern könnt Ihr zwar nicht vertikal zielen, aber dafür hat jede Knarre zwei alternative Feuer-Modi, die Ihr über einen Shop erwerbt, wodurch auch Pistolen oder die SMG explosive Wirkung entfachen können. Die Wummen fühlen sich schön wuchtig an und das Trefferfeedback stimmt. Die Balance geht im hinteren Spieldrittel ein wenig flöten, da es einige Kern-Upgrades und auch eine Waffe gibt, die sich klar als die bessere Option herausstellen, um die zahlreichen mit Schilden ausgestatteten Cyber-Krieger und Drohnen möglichst schnell auszuschalten.

Technisch ist der Performance-Modus abseits von Speicher-Rucklern sauber. Im Qualitäts-Modus werden 60 fps auf der PS5 Pro jedoch nur selten gehalten, sodass ein unruhiges Bild entsteht. Außerdem übertrieben es die Entwickler für unser Empfinden mit einigen Nebel- und Lichteffekten, wodurch wir ab und an Übersichtsprobleme bei Erkundungstouren hatten.

Meinung & Wertung

Steffen Heller meint: Die Story hat mich auch nach der Auflösung und dem Cliffhanger am Ende kaltgelassen. Im Gegensatz zu Ghostrunner holten mich Atmosphäre und Charaktere leider nicht ab, obwohl sich die Entwickler sichtbar Mühe gaben, das Spiel mit Dialogen zu füllen. All das hat mich aber nie gestört, denn das flotte Bewegungssystem und das enorm befriedigende Schussgefühl sind großartig. Auch gefällt mir, dass der knappe Munitionsvorrat lange im Spiel dafür sorgt, dass ich mein ganzes Arsenal nutze. Die eingebauten Geheimnisse und Erkundungsmomente, um Extraleben oder Upgrade-Währung einzuheimsen, ziehen die Missionen außerdem nie in die Länge oder bremsen mich aus. Da Abstürze kaum bestraft werden, verzeihe ich es auch, dass manche Objekte an Rändern wie Stahlträger nur eine Textur sind. Sehr schade ist, dass das Team Anfang 2024 über die Hälfte der Belegschaft entließ und ein würdiger Nachfolger damit unwahrscheinlich sein dürfte.

Launiger Arena-Ego-Shooter, der seine Vorbilder gekonnt zu einem kurzweiligen Abenteuer vermischt.

Singleplayer82MultiplayerGrafikSound

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