Eigentlich hat unser MMORPG-Experte Karsten Scholz so viel Spaß mit Where Winds Meet, dass er das Open-World-Rollenspiel schon zum zweiten Mal durchspielt. Leider haben die Entwickler ein Detail angepasst, das den Spielspaß unnötig ausbremst.
Wer meinen Anspielbericht zu Where Winds Meet gelesen hat, der weiß, dass mich das ambitionierte Open-World-Rollenspiel von Everstone Studio trotz einiger Schwächen positiv überrascht hat. Ich spielte in der Vorabversion mit großer Freude die verfügbaren Story-Akte sowie alle großen Nebenquestreihen durch, levelte auf Stufe 70+ und erkundete große Teile der wunderschönen Spielwelt.
Zum offiziellen Launch folgte auf dem Beta-Server dann natürlich ein kompletter Fortschritts-Wipe. Ich musste, wie alle anderen auch, von vorn anfangen. Mein dritter Neustart, wenn ich eine frühere Anspielmöglichkeit noch dazu nehme.
Wenn man bereits vor dem Release derart viel Zeit in ein umfangreiches Spiel steckt, wirkt sich das häufig negativ auf die Motivation aus, noch einmal voll durchzustarten. Nicht bei Where Winds Meet. Ich freute mich auf den Neustart und stürzte mich erneut auf diese faszinierende Wuxia-Welt. Mittlerweile hänge ich auf der aktuellen Maximalstufe 55 und … etwas hat sich verändert.
Autoplay
Kaum Timegating? Viel Timegating!
Kurz vor dem Launch fragte mich ein Leser neugierig, wie es bei Where Winds Meet mit Timegating aussieht, also mit Inhalten, die aufgrund zeitlicher Schranken erst einmal nicht zur Verfügung stehen. In der Vorabversion, die wir für Where Winds Meet erhalten hatten, gab es diese Art Hürde, aber in homöopathischen Dosen:
Die Level-Phase ist in mehrere Phasen aufgeteilt. Um von einer Phase (beispielsweise Level 50 bis 55) in die nächste (Level 55 bis 60) wechseln zu können, muss man einen Durchbruch initiieren. Das darf man nur, wenn man vorgegebene Anforderungen erfüllt, wie das Erreichen einer Charakterstufe und das Meistern von Grundlagenprüfungen.
In der ersten Woche mit der Vorabversion waren die Durchbrüche zeitlich limitiert. Hatte man das maximal verfügbare Level des Tages erreicht, musste man auf den nächsten Tag warten, um den Durchbruch für den nächsten Level-Bereich durchführen zu können. Nach 6 Tagen gab es dann fürs Leveln keine Restriktionen mehr.
Bestimmte Hauptmissionen konnte man teils erst mit einer bestimmten Charakterstufe angehen. Also auch hier musste man innerhalb der ersten Woche bis zum nächsten Tag spielen, um diese fortsetzen zu können.
Einige Nebenquests setzten sich ebenfalls erst am nächsten Echtzeittag fort, wenn man einen bestimmten Punkt erreicht hatte.
Unterm Strich fand ich dieses System nicht schlimm, da es jeden Tag spürbaren Fortschritt gab und die Woche der Restriktionen schnell rum war.
Unser Anspielbericht in Videoform:
Was ist in der Release-Version anders? Die Entwickler haben für die finale Version von Where Winds Meet das Timegating angepasst und dadurch das sogenannte Pacing (also das Tempo, mit dem man sich durch die Level-Phase und die Hauptmissionen spielt) spürbar ausgebremst.
Bereits beim Durchbruch für den Weg auf Charakterstufe 50 musste ich 2 Tage warten. Danach waren es dann 4 oder 5 Tage, um auf Stufe 55 leveln zu dürfen. Mittlerweile sind wir bei 9 Tagen Wartezeit angekommen.
Wie es danach weitergeht? Keine Ahnung! Wie gesagt: Das war in der Vorabversion komplett anders. Neu ist übrigens auch, wie sich die Hauptmissionen parallel verhalten. Die aktuelle Mission „Räder und Geschäfte“ konnte ich nicht, wie gedacht, mit der aktuellen Stufe 55 angehen, sondern musste 2 zusätzliche Tage warten. Dadurch fühle ich mich seit fast einer Woche ständig ausgebremst, was nervt.
Dann spiele halt die vielen anderen Inhalte!
Genau das habe ich in der vergangenen Woche ausgiebig getan. Ich erkundete weite Teile der Spielwelt, absolvierte viele kleinere Quests, befreite Außenposten und erledigte Bosse. Die gute Nachricht: Die in dieser Zeit erspielten Erfahrungspunkte speichert das Spiel und schüttet diese über kommende Stufenaufstiege hinweg aus.
Die schlechte Nachricht: Dadurch erreicht man die neue Maximalstufe in kürzester Zeit, wodurch das Warten auf den nächsten Durchbruch fast sofort wieder ein Thema ist.
Meine Hoffnung ist jetzt, dass das Timegating nach dem nächsten Durchbruch wegfällt – wie in der Vorabversion. Wenn sie aus 9 Tagen im nächsten Schritt 18 Tage machen, bin ich raus. Und das wäre super schade. Where Winds Meet hat eigentlich das Zeug zum Kandidaten für mein Spiel des Jahres. Was unsere Community aktuell von Where Winds Meet hält, erfahrt ihr übrigens hier: Wie kommt Where Winds Meet bei euch an? Ihr habt eine starke Meinung, aber seid euch nicht einig
Der Beitrag Where Winds Meet ist so gut, ich spiele es gerade zum 2. Mal durch, doch eine Neuerung nervt erschien zuerst auf Mein-MMO.
