WoW gibt 30 Jahre alter Story neue Bedeutung, ändert großen Helden der Allianz

Ein großer Held der Allianz in World of Warcraft wandelt sich. Doch bricht das die alte Story? Oder ist das richtig genial von Blizzard?

Die Geschichte von Warcraft erstreckt sich inzwischen über 30 Jahre. 20 davon sind allein mit World of Warcraft gefüllt, doch auch schon davor gab es eine Menge Geschichte rund um Azeroth oder Draenor. In der kommenden Erweiterung „Midnight“ wird dabei Bezug auf ein Ereignis genommen, das damals in Warcraft II stattfand. Die Umstände dieses Ereignisses erstrahlen jetzt buchstäblich in einem ganz neuen Licht.

Spoilerwarnung: Im Artikel geht es um Story-Entwicklungen der kommenden Erweiterung für World of Warcraft: Midnight. Wer keine Vorab-Infos will, sollte nicht weiterlesen.

Um welchen Charakter geht es? Die Rede ist von Turalyon. Turalyon war in Warcraft II ein Held der Allianz und einer der ersten Paladine, die den Orden der Silbernen Hand gründeten. Er kämpfte später auf der anderen Seite des Dunklen Portals und war lange verschollen. Im Nether kämpfte er für 1.000 Jahre gegen die Dämonen der Brennenden Legion und wurde dabei lichtgeschmiedet. Inzwischen ist er wieder auf Azeroth, dient als temporärer Anführer von Sturmwind und vertritt das Heilige Licht.

Um welches Ereignis geht es? Es geht um eine der entscheidenden Schlachten von Warcraft II. Den Menschen ist es gelungen, die Orcs aus Lordaeron zurückzudrängen, bis hin zu ihrem Unterschlupf dem Schwarzfels. Doch der finale Angriff schlägt fehl. Anduin Lothar fällt im Kampf gegen die Orcs.

Turalyon wird daraufhin von göttlichem Zorn erfüllt, wie man es vom Heiligen Licht kennt und schlägt dem Orc Orgrim seinen Hammer aus der Hand, woraufhin dieser gefangengenommen werden kann und die Bedrohung der Orcs ein Ende findet.

Der YouTuber und Analyst Bellular fasst das auch gut zusammen:

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Was wird an Turalyon in neues Licht gerückt? Der Moment, in dem Turalyon von Heiligem Licht erfüllt wurde und dem Zorn verfällt, wird in Midnight als das erste Mal angesehen, wo Turalyon von der „Lichtverblendung“ betroffen ist. Das ist ein Zustand, in dem man im Grunde alles und jeden reinigen will, bis es dem eigenen, nahezu unerreichbaren Ideal von Heiligkeit entspricht – quasi dem perfekten Licht. In diesem Zustand greift man auch eigene Verbündete an, weil nahezu niemand (außer andere Lichtverblendete) so heilig und würdig sind, um die Anforderungen zu erfüllen.

Die Lichtverblendung lässt bei manchen Personen wieder ab, doch diese können sich daran oft nicht genau erinnern, was in der Zeit eigentlich passiert ist.

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Wird Turalyon also geändert? Nicht geändert, sondern weiterentwickelt. Ein Kritikpunkt aus Teilen der Community ist, dass Turalyon nicht mehr der strahlende Held ist, der er noch in Warcraft II war. Damals war er ein Sinnbild für die Menschen und schlicht ein „guter“ Charakter – so zumindest die Argumentation. Was viele hier aber offenbar ausblenden, ist der Umstand, dass Turalyon schon damals fanatische und totalitäre Ansichten hatte. Er war ein Priester mit Feuereifer, bevor er zu einem Mitglied der Silbernen Hand wurde. Auch damals sprach er bereits von „Reinheit im Inneren“, die es zu beschützen und zu stärken gibt.

Was Blizzard hier versucht, ist also nicht das umschreiben eines Charakters, der nachträglich verändert wird. Stattdessen werden Details aus der Vergangenheit aufgegriffen und mit neuerer Lore verwoben, sodass sie nachträglich wie ein „Foreshadowing“ wirken. Exakt das ist eben kein „Retcon“, sondern eine Ausweitung der Geschichte von Turalyon, wie man sie sich wünscht.

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