Bei Where Winds Meet gibt es neben Dungeons und Weltbossen auch richtige Raids. Wie gut die sind und ob MMORPG-Spieler auf ihre Kosten kommen, hat sich MeinMMO-Experte Cedric Holmeier angesehen.
Schon gleich zu Beginn zeigt Where Winds Meet, dass auch an MMORPG-Spieler gedacht wurde. So darf man direkt im Tutorial auch eine MMORPG-Steuerung wählen, bei der die Maus die ganze Zeit aktiv ist.
Auch spielerisch sollen Fans des Genres auf ihre Kosten kommen. Dafür bieten die Entwickler Dungeons, Weltbosse, aber eben auch Raids an. Die wurden letztes Wochenende mit der Levelerhöhung auf Level 55 freigeschaltet und unser Experte hat sie für euch getestet.
Autoplay
Esel? Esel!
Die Raids in Where Winds Meet haben nur wenig Voraussetzungen. So braucht eine Gruppe mindestens einen Tank, drei Heiler und sechs Schadensausteiler, die die nötige Kampfkunstbeherrschung erreichen. Dann wird wie gewohnt die Gruppe aufgebaut und über ein Menü angemeldet.
Ein Durchlauf dauerte bei uns rund 30 Minuten – perfekt, wenn man nach Feierabend noch etwas Anspruchsvolles, aber nicht überforderndes spielen möchte. Unsere Vorbereitung ging dabei gegen null. Und genau das machte es so spannend, denn wir hatten keine Ahnung, welche Überraschungen uns erwarten würden.
Der erste Feind war der schlafende Taoist. Der Boss ist eigentlich ein Weltboss, der eine Eselherde verteidigt. Diese Esel trifft man im Raid auch wieder und man selbst verwandelt sich auch immer wieder in einen Esel, um die Mechaniken des Bosskampfes zu spielen.
So musste die Gruppe sich verkleidet unter die Eselherde mischen, um nicht vom Boss angegriffen zu werden. Anders lief es ab, als plötzlich mehrere Spieler über die Arena schwebten und die Gruppe sich panisch in Esel verwandeln musste, um sie schnell wieder aufzufangen. Mich hat natürlich niemand aufgefangen und bin schneller auf den Boden geknallt, als ich „Iaah“ rufen konnte.
Wer in einer Gilde ist, darf zwei mal pro Woche raiden
Alles in allem war der Bosskampf vor allem eins: Teamwork!
Als Esel die Teammitglieder auffangen, die Teammitglieder aus Wurzelgefängnissen befreien, verwandelt seine Kameraden nicht anpupsen und aufpassen, dass man die Eselkrankheit nicht verteilt. Alles davon schreit nach Teamwork.
Was der Bosskampf ganz und gar nicht war, war eine immer gleichbleibende Sequenz von Angriffen, die man nur auswendig lernen musste. Die Angriffsmuster des Bosses änderten sich immer wieder und auch beim zweiten und dritten Versuch, den wir brauchten, war der Bosskampf immer etwas anders als zuvor.
Nach dem Boss ist vor dem Boss
Nach dem ersten Boss gibt es zunächst Loot bevor es dann gegen den zweiten, härteren Gegner geht. Hier wartet Murong Yuan, die voller explosiver Sprengkraft steckt.
Auch bei diesem Bosskampf geht es wieder um Teamwork. So musste meine Gruppe stets Feuerfässer aus dem Weg räumen und dann von verschiedenen Angriffen des Bosses treffen lassen, um sie zu zerstören. Tut man dies nicht, gibt es später eine große Attacke, die das Schlachtfeld aufräumt und im Zweifelsfall die Gruppe gleich mitnimmt.
Nach dem Boss wartet neben Loot auch noch der Extra-Skill-Baum auf mich. Hier darf ich pro erledigter Herausforderung Skillpunkte verteilen, die den Bosskampf das nächste Mal etwas erleichtern. Der zusätzliche Raid-Skillbaum sorgt dafür, dass sich jeder weitere Durchlauf wie ein kleiner Power-Schub anfühlt. Es ist kein kompliziertes Progress-System, aber genug, um das Gefühl zu geben, wirklich stärker und effizienter zu werden.
Belohnungen gibt es pro erledigtem Boss
Gut oder schlecht, wie sind die Raids?
Where Winds Meet versucht nicht nur, klassische MMORPG-Fans abzuholen, es versucht sie zu überraschen. Statt eines weiteren Raids nach Schema F serviert das Spiel Bosskämpfe, die mehr auf spontane Teamarbeit setzen als auf auswendig gelernte Rotationen. Und genau das macht den ersten Raid so erfrischend.
Die Raids in Where Winds Meet haben meiner Gruppe und mir sehr viel Spaß gemacht. Wer hier einen Raid auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad mit stundenlangen Versuchen erhofft, wird hier nicht beheimatet sein, aber wer einen frischen, spaßigen und teamorientierten Abend mit Freunden will, den erreicht Where Winds Meet exakt mit seinen Raids.
Was ich mir noch wünschen würde, sind richtige Raid-Areale statt einzelner Bossarenen. Ein kleiner Weg, ein paar Trash-Packs oder ein zweiter Zwischenboss würden dem Ganzen mehr Tiefe geben. Aber am Ende zählt für mich ohnehin das Teamwork – und das steht hier zum Glück ganz klar im Mittelpunkt.
Zurück zum Ursprung
In den letzten Jahren haben sich Raids immer mehr zu einem „Ausweichen und die perfekte Rotation fahren“-Modus entwickelt, den Where Winds Meet durch seinen Fokus auf Teamwork ganz anders löst. Dass man dabei auch noch satte Belohnungen, lustige Mechaniken und einen extra Skillbaum für Raid-Fähigkeiten bekommt, macht den Modus extra spaßig.
Where Winds Meet zeigt mit seinen Raids, dass ein MMORPG auch 2025 noch überraschen kann – nicht durch pure Schwierigkeit, sondern durch kreative Ideen, Humor und echte Zusammenarbeit. Für Spieler, die genug von endlosen Rotationen haben und stattdessen wieder gemeinsam Chaos, Lacher und Spannung erleben wollen, sind diese Raids ein echter Schatz.
Where Winds Meet möchte möglichst viele Spielergruppen gleichzeitig glücklich machen, was eine der guten Eigenschaften von Themenpark-MMORPG einst war. In der Zwischenzeit hat sich das Genre jedoch verändert und eine Spielergruppe vergessen: Cozy Games sind die besseren MMORPGs und fast glaube ich es auch
Der Beitrag Where Winds Meet will mit Raids die Herzen von MMORPG-Spielern gewinnen, ich habe den ersten ausprobiert und sage: Das Klappt! erschien zuerst auf Mein-MMO.
