Bei den Orcs in World of Warcraft wird eine sonderbare Entscheidung gefällt. Ein Held verrät alles, für das er eigentlich steht.
Auch wenn die kommende Erweiterung Midnight einen extrem guten Eindruck macht, gibt es ein paar Kritikpunkte, die vor allem die Geschichte einiger großer NPCs betrifft. Über fragwürdige Aussagen von Lady Liadrin haben wir schon gesprochen, aber auch ein anderer Horde-Charakter benimmt sich sonderbar. Denn der Orc Etrigg (im englischen „Eitrigg“) schließt sich genau der Gruppierung an, die erschaffen wurde, um Orcs wie ihn zu töten.
Autoplay
Was passiert in Midnight? In Midnight treffen wir Etrigg in der Arcantina – das ist ein neuer Hub, ein großes Gasthaus, in dem sich Helden treffen. Dort erzählt Etrigg, dass er sich einer Gruppe angeschlossen hat: den Söhnen von Lothar.
Die Söhne von Lothar wurden ursprünglich während des 2. Krieges (Warcraft II) gegründet, von Turalyon, Danath Trollbann, Alleria und einigen anderen Allianz-Mitgliedern. Das erklärte Ziel: Die Bedrohung durch die Orcs auf Azeroth vollständig aufhalten und sie sogar bis auf ihre Heimatwelt verfolgen, damit nie wieder eine Gefahr von ihnen ausgeht.
Auch wenn die Söhne von Lothar inzwischen eine „neue“ Gruppierung sind, die sich der Jagd von Xal’atath verschrieben hat, sind die Anfänge doch klar auf Kriegszeiten zurückzuführen, in denen Orcs vernichtet werden sollten.
Etrigg handelt ohne erkennbaren Grund und Motivation
Warum fühlt sich das falsch an? Dafür muss man sich nur die Geschichte des Arathi-Hochlands in den letzten Jahren anschauen. Während Battle for Azeroth waren Etrigg nicht einfach nur verfeindet – sie waren direkt entgegengesetzte Kommandanten in der Kriegsfront in Arathi. Dabei ging es nicht um ein kleines Scharmützel, sondern um die totale Kontrolle über das Arathihochland. Es gibt mehrere Voicelines, in denen Danath Trollbann erklärt, man solle „Etrigg abschlachten“ und „seine Leiche im Burggraben versenken“.
Wer eine längere Analyse dazu sehen will, sollte sich auch das Video von Bellular zu der Thematik anschauen:
Zusammenfassend fühlt es sich sonderbar an, wenn man Etriggs Geschichte betrachtet. Er war lange Zeit gefangen und im Grunde permanent im Konflikt mit den Menschen. Zwar gab es eine Annäherung in einem Roman, der kurz vor Warcraft III erschien, aber das macht das Ganze nur absurder. Denn damals hat Blizzard gezeigt, wie diese Annäherung funktionieren kann, ohne dass sie erzwungen wird. Genau das ist aber in Midnight aktuell nicht der Fall.
Dass Etrigg sich jetzt genau dieser Organisation anschließt, die ursprünglich gegründet wurde, um alle Orcs zu vernichten – das fühlt sich schlicht falsch und unpassend an. Es hätte eine coole Geschichte sein können, wenn man sie gut und vernünftig erzählt. Doch aus den Quests wird in keinster Weise ersichtlich, warum Etrigg diese Entscheidung trifft oder was dazu geführt hat.
Natürlich wäre es möglich, dass in den kommenden Monaten noch mehr Kontext zu dieser Entscheidung gegeben wird. Doch als Mitglied der Horde mag es sich schlicht kurios anfühlen, wenn einer der ältesten und bedeutsamsten Orcs, der schon seit Classic als Berater des Kriegshäuptlings dient, sich jetzt einer Allianzgruppierung anschließt, die ihn ursprünglich töten wollte.
Bei einem anderen Helden hat diese Umsetzung neuer Story deutlich besser funktioniert.
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