Die Plattform Twitch hat kürzlich eine neue Funktion hinzugefügt, die es Streamern erlaubt, noch mehr Geld auf einmal zu verdienen. Zuschauer können nun noch mehr Geld auf einmal spenden. Nicht alle sind mit dieser Funktion zufrieden.
Wie lässt Twitch Streamer noch mehr Geld verdienen? Auf Twitch kann man Abonnements bei einem Streamer seiner Wahl abschließen. Für einen Betrag zwischen 5 und 25 Euro im Monat erhält man exklusive Sticker für den Chat und kann den Stream oder Werbung schauen.
Abos können von Zuschauern auch verschenkt werden. Das Geld der Abos geht immer noch an die Streamer, aber aus den Zuschauern wird jemand zufällig ausgewählt, der die Vorteile des Abos erhält.
Am 26. November 2025 führte Twitch eine neue Höchstgrenze für verschenkte Abos ein: Es können 1.000 Abos auf einmal an den Streamer gegeben werden. Das sind zusammengerechnet ungefähr 6.000 Dollar (umgerechnet ca. 5.100 Euro) – das ist der Festpreis, den Twitch für 1.000 Geschenkabos festsetzt. Doch Twitch bietet einen Rabatt an: Bei 1.000 auf einmal geschenkten Abos, kann der Spender 1.000 Dollar sparen und zahlt so „nur noch“ rund 5.000 Dollar (umgerechnet ca. 4.300 Euro).
Obwohl das eine große Änderung von Twitch war, hatte die Plattform das nirgendwo groß angekündigt.
Autoplay
Neue Funktion wird von vielen Streamern abgelehnt
Warum wollen Twitch-Streamer das nicht? Plattform-übergreifend wurde die neue Funktion kritisiert, auch von Twitch-Streamern selbst. Die Funktion wurde teilweise als „unverantwortlich“ und als ein „Risiko für Betrug“ bezeichnet (Quelle: X).
Durch den Vorschlag des hohen Betrags können sich Zuschauer eher dazu motiviert fühlen, diese hohe Summe an die Twitch-Streamer zu geben. Einige Stremaer, wie beispielsweise MoistCr1TiKaL, schalteten ihre Monetarisierungsoptionen aus. Die Funktion, über Werbung auf Twitch Geld zu verdienen, genügt einigen schon.
Die Twitch-Streamerin Emiru (Titelbild) war eine der ersten Streamerinnen, die mit der neuen Funktion von Twitch konfrontiert wurde. In ihrem Stream vom 26. November 2025 spielte sie gerade Dispatch, als sie ungläubig das Spiel pausiert und sich ihr Twitch-Dashboard anschaut. Sie hatte gerade 1.000 Geschenkabos auf einmal bekommen und wirkte durch den hohen Betrag sichtlich peinlich berührt.
Außerdem geht eine Chargeback-Gefahr von der neuen Funktion aus. Zuschauern ist es erlaubt, bezahlte Beträge wieder zurückzuziehen. Ein Zuschauer könnte die 1.000 Abos spenden und dann wieder zurückverlangen. Twitch würde dann den Betrag von dem Streamer wieder zurückverlangen, auch wenn dieser unschuldig ist. Das könnte, gerade bei der Höhe, in eine existenzbedrohende Höhe erreichen.
Auch kann es zu einem Missbrauch dieser Funktion kommen. Zuschauer könnten durch die hohe Spende Aufmerksamkeit erhaschen wollen, nur um den Betrag schließlich wieder zurückzuziehen.
Was wird noch kritisiert? Der Streamer Ludwig Ahgren meinte beispielsweise auf X, dass jedes neue Twitch-Feature nur existiere, um mehr Geld von den Zuschauern zu bekommen. Er appellierte an die Plattform: „Alter, mach einfach eine vernünftige Handy-/TV-App, ich werde noch verrückt.“
Der Twitch-Streamer PointCrow kritisierte die Aktion ebenfalls auf X: „Das Verrückte daran ist, dass sie, wenn sie wirklich Geld verdienen wollten, mit einer guten mobilen App mehr verdienen würden als mit all diesen [Funktionen] zusammen […] Die sind so blind, dass es schon verrückt ist.“
Mittlerweile scheint die 1.000-Geschenkabo-Funktion wieder von Twitch deaktiviert worden zu sein, wie ebenfalls auf X berichtet wurde. Auf der deutschen Seite von Twitch taucht diese Option nicht mehr auf.
Was passieren kann, wenn ein Zuschauer den Widerruf ihrer Einnahmen aktivieren, sehen wir an der Situation rund um den Twitch-Streamer lightedits. Er hatte plötzlich über 1.200 Dollar „Schulden“ an Twitch, die er zahlen musste. Mehr dazu lest ihr hier auf MeinMMO: Twitch-Streamer kämpft mit Schulden, weil ein verärgerter Zuschauer seinen Chat-Bann nicht hinnehmen wollte – Fans eilen zur Hilfe
Der Beitrag Twitch lässt Streamer noch mehr Geld auf einmal verdienen, aber viele wollen das gar nicht erschien zuerst auf Mein-MMO.
