Where Winds Meet: Shop und Monetarisierung – kein Pay2Win, aber die chinesische Version soll fairer sein

Where Winds Meet lockt mit einem Free2Play-Modell und enormen Umfang. Finanzieren möchte sich das neue Open-World-Rollenspiel mit Battle Pass, Ingame-Shop und einer Gacha-Mechanik. Doch wie fair ist die Monetarisierung? Stecken irgendwo Pay2Win-Fallstricke?

Wie finanziert sich Where Winds Meet? Ihr könnt das neue Open-World-Rollenspiel auf PC, PlayStation 5 und Mobile kostenlos herunterladen und spielen. Eine kostenpflichtige Variante (über die man sich beispielsweise den Start erleichtern oder kosmetische Skins freischalten kann) gibt es für keine der Plattformen.

Wie also verdienen die Verantwortlichen von Everstone und NetEase ihr Geld? Nun, vor allem über die folgenden Monetarisierungs-Säulen:

Kostenpflichtiger Pfad vom Kampfpass, über den ihr zusätzliche Gegenstände und Währungen erhaltet, wie diverse Skins, Echo-Jade, Kosmetik-Kisten, Nachhallende Melodie, Färbepulver oder Tokens für den Kampfpass-Shop.

Über den Elite- (9,09 Euro) oder den teureren Premium-Kampfpass (18 Euro) schaltet ihr zudem Vorteile frei wie +2 Tragebegrenzung für Medizin, +12 Ausrüstungsplätze, tragbarer Händler, -10 Anspruchspunkte für alle Ausrüstungsgegenstände, exklusiver Zugang zu Skins und Belohnungen wie Nachhallende Melodie.

Ingame-Shop, in dem ihr mit diversen Währungen (Harmonischer Kern, Echoperlen, Klangjade, Essenz des Himmels, Essenz der Erde) vor allem kosmetische Gegenstände (wie Rüstungs- und Waffen-Skins, besondere Mounts oder Waffen-Effekte) kaufen könnt.

Monatskarte für 4,59 Euro, die euch beim Kauf 300 Echo-Perlen, 3.000 Echo-Jade, 90.000 Münzen und 1.500 Kampagnen-XP verspricht, plus tägliche Ingame-Belohnungen und eine Nachhallende Melodie nach 20 Tagen Einloggen.

Die sogenannte Ziehung, hinter der ein Gacha-System steckt, bei dem ihr die Echtgeld-Währung Echoperlen sowie Nachhallende Melodie eintauscht, um aus einem Pool möglicher Belohnungen zufällige Items zu erhalten. Wer ein besonders exklusives Boot erhalten möchte, muss im Durchschnitt wohl bis zu 36.500 Euro investieren.

Der Verkauf der Echtgeld-Währung Echoperlen – das Angebot reicht vom kleinsten Paket mit 60 Perlen für 90 Cent bis hin zu 12.000 Perlen für knapp 182 Euro.

Aktuell gibt’s gleich mehrere Kosmetik-Sets mit Frisur, Outfit und schmückenden Items für etwa die Haare oder das Gesicht, die jeweils 2.322 Echoperlen kosten. Wer sich für so ein Set das Paket mit 1.800 Perlen sowie das Paket mit 600 Perlen kauft, zahlt 36,58 Euro.

Viel Spiel für wenig Geld, aber dennoch Kritik

Wie schätzt MMORPG-Experte Karsten Scholz die Monetarisierung ein? Die Headline meines Anspielberichts liefert darauf bereits die Antwort: Where Winds Meet ist eigentlich zu groß und gut, um kostenlos zu sein, so ein Open-World-Rollenspiel habt ihr noch nie gespielt.

Daher habe ich mir auch den Premium-Kampfpass gegönnt, um die Entwickler mit den 18 Euro zumindest ein wenig monetär zu unterstützen. Die sich daraus ergebenden Vorteile wie zusätzliche Ausrüstungsplätze oder das erhöhte Medizin-Tragelimit sind nett, aber nicht kriegsentscheidend.

Von den ganzen Zusatz-Items des kostenpflichtigen Pfads hab ich bisher, glaube ich, nur die Nachhallende Melodie testweise in die Ziehung investiert. Im Shop ist ansonsten bisher kein Geld gelandet. Und ich habe bislang nicht das Gefühl, dass ich dadurch etwas verpasse oder in meiner Spielerfahrung negativ beeinflusst werde.

Da ist das Timegating für die Level-Phase in der Release-Version sehr viel störender. Gleichzeitig bin ich aber froh, dass es keine Möglichkeit gibt, die Wartezeit auf den nächsten Level-Durchbruch durch Geldeinsatz verkürzen zu können – damit würden die Entwickler aus meiner Sicht eine Linie überschreiten.

Mit der aktuellen Version der Monetarisierung kann ich gut leben (auch wenn ich ganz grundsätzlich kein Fan von Free2Play-Modellen oder Gacha-Systemen bin).

Perlen-Preise in Where Winds Meet

Warum gibt es dennoch Kritik? Aufgrund der teils sehr hohen Preise im Shop der westlichen Version, und weil die Ziehung mit einem nervigen Zufallsfaktor verknüpft ist, der Bezahlangebote ganz automatisch um eine Glücksspielebene erweitert. Wer sich und seine Ausgaben nicht im Griff hat, kann schnell ein Vermögen für ein paar Cosmetics ausgeben.

Angeheizt wird die Diskussion aktuell durch verschiedene Berichte von Spielern, laut denen die chinesische Version ein ganzen Stück fairer ausfallen soll:

KnightXzero berichtet etwa auf Reddit, dass man Inhalte, die es hier nur über die Gacha-Version gibt, in China direkt für einen festgelegten Preis kaufen könne. Zudem soll es im Heimatmarkt eine Handelsmöglichkeit zwischen Spielern geben, dank denen Interessierte kosmetische Outfits über eine der erspielbaren Währungen kaufen können. Dieser Handel fehlt im Westen.

No_Method2914 stört sich in seinem Post auf Reddit indes daran, dass bestimmte Outifts in der chinesischen Version deutlich günstiger sein sollen als im Westen – wobei wir aktuell aber kein Set finden konnten, das 7.440 Perlen kostet, wie in der Diskussion behauptet.

SeaViolinist6424 kritisiert auf Reddit wiederum die steigenden Preise für Spezial-Ziehungen im Gacha-System, bei der man 8 Mal ziehen muss, um alle Belohnungen zu erhalten. Leider bleibt der Preis nicht bei 60 Perlen pro Ziehung, sondern steigt mit jeder Ziehung an (die zweite Ziehung kostet offenbar bereits 180 Perlen).

Mounts aus dem Shop, wie diese Gans, lassen sich aufwerten (wodurch ihr mit bis zu 5 Gänsen reist).

Ist Where Winds Meet Pay2Win?

Der Content Creator TuanMax behauptet das in seinem Video auf YouTube vom 26. November 2025. Seine Argumentation: In Where Winds Meet gibt es einen Händler, bei dem man mit Echo-Jade gezielt Schriftrollen für die Aufwertung von passiven Martial-Arts-Skills kaufen kann.

Zudem könne man sich mit 5.000 Echo-Jade bei einem Händler den sehr starken Innerer-Weg-Skill Moralgesang kaufen, der für so ziemlich jeden Build eine der vier bestmöglichen Optionen darstellt. Wer Geld im Shop lässt, für beispielsweise den Kampfpass oder die Monatskarte, kann sich diese Vorteile leichter oder früher kaufen, so TuanMax.

Was der YouTuber nicht erwähnt: Der Kauf von Aufwertungsschriftrollen ist stark limitiert. Zudem kann man sich über die Erkundung der Welt jede Menge Echo-Jade erspielen. Dadurch haben auch Free2Play-Spieler leicht die Möglichkeit, sich früh Moralgesang zu kaufen oder die wichtigsten Skills aufzuwerten.

Was dagegen in Where Winds Meet gar nicht geht: Sich im Vergleich zu Free2Play-Spielern mit Geld deutlich früher auf die Maximalstufe zu bringen und dort bestmöglich auszurüsten, um dann beispielsweise die verschiedenen PvP-Inhalte zu dominieren.

Mehr zu Where Winds Meet:

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Genauso wenig können sich Spieler, die Geld ausgeben, Vorteile für die eigene Charakterstärke erkaufen, die sich ansonsten nur durch harten Grind oder überhaupt nicht erspielen lassen. Aus unserer Sicht ist das Bezahlmodell von Where Winds Meet daher in seiner aktuellen Form kein Pay2Win. Wie seht ihr das? Mehr allgemeine Infos zum Spiel findet ihr in unserer großen Übersicht: Alle Infos zu Release, Startzeit, Preis und Gameplay von Where Winds Meet

Der Beitrag Where Winds Meet: Shop und Monetarisierung – kein Pay2Win, aber die chinesische Version soll fairer sein erschien zuerst auf Mein-MMO.

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