Seit dem Release von Diablo 4 fordern Fans den Paladin als neue Klasse und bislang wurden sie enttäuscht. Dabei deutet alles in der Story darauf hin, dass die heiligen Streitern Teil des Spiels werden müssten. MeinMMO erklärt, was es mit den Licht-Kriegern auf sich hat.
Als Blizzard angekündigt hat, dass Diablo 4 wieder „zurück zu den Wurzeln“ geht, haben viele Fans auf die Rückkehr alter Klassen gehofft. Und erst sah das auch gut aus: Mit dem Druiden und dem Totenbeschwörer sind zwei Klassen aus Diablo 2 vertreten – Barbar, Jägerin (oder Rogue) und Zauberin sind sogar noch älter und stammen aus Teil 1 bzw. dem Add-On Hellfire.
Eine Klasse fehlt jedoch vor allem Veteranen sehr: der Paladin als der Held mit Schwert und Schild, der zugleich die Lücke der heiligen Magie füllen würde. Seit Release des Spiels fordert die Community, dass Paladine endlich ins Spiel kommen.
Stattdessen hat Blizzard jedoch mit Vessel of Hatred den Geistgeborenen eingeführt, eine brandneue Klasse, die ihre ganz eigene Nische füllt. Der Ruf nach den Paladinen wurde daraufhin nur noch lauter.
Und das ist verständlich, denn die ganze Geschichte von Diablo 4 baut auf Lilith und Inarius auf. Ständig ist der Glaube des Lichts im Fokus – nur ohne seine prominentesten Vertreter. Dabei spielen die Paladine eine wichtige Rolle in der Geschichte des Spiels.
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Heilige Krieger und der militärische Arm der Kirche des Lichts
Wer sind Paladinen nun eigentlich? Ganz kurz heruntergebrochen handelt es sich bei dem Orden um erstklassig ausgebildete Soldaten, die heilige Magie wirken können. Sie dienen der Kirche des Lichts, auch bekannt als Zakarum-Glaube, als kämpfende Abteilung. Quasi die kirchliche Armee, deren höchste Aufgabe es ist, die Großen Übel der Hölle zu vernichten.
Ihre Magie erhalten sie von den Hohen Himmeln, dem Ort, an dem die Engel leben und der sich im Ewigen Konflikt mit den Brennenden Höllen befindet. Die Fähigkeit, Zauber zu wirken, stammt von ihrem unverrückbaren Glauben, weswegen Paladine auch „Ritter des Glaubens“ genannt werden.
Der Glaube selbst geht auf Akarat zurück, einen Asketen aus dem Norden Sanktuarios. Akarat erhielt eine himmlische Offenbarung, das Konzept de „Zakara“: Jeder Mensch trägt ein Teil des Lichts in sich. Durch Meditation, Gebet und Moral lässt sich dieses Licht nähren, um die Dunkelheit zu vertreiben.
Lehren des Akarat findet man sogar in Diablo 4.
Entsprechend führen Paladine ein geordnetes Leben mit vielen Regeln und Tugenden. Sie dürfen weltlichen Verlockungen (oft in Form von getarnten Dämonen) nicht verfallen. Als Zeichen ihrer Hingabe weihen sie ihre Waffen zudem mit ihrem eigenen Blut.
Allerdings hat die Lebensweise, vor allem aber die Haltung der Kirche selbst dazu geführt, dass aus dem strengen Glauben Fanatismus erwachsen ist und sich Paladine in verschiedene Orden aufgespalten haben – nicht alle davon sind freundlich.
Kreuzritter, Beschützer und Paladine der Hölle
Ursprünglich sollten Paladine als Beschützer Missionare in den Westen Sanktuarios begleiten, um den Glauben dort zu verbreiten. Ihre Wunder kamen bei der wilden Bevölkerung aber besser an als die Worte, was sie bald zu den „Beschützern des Wortes“ gemacht hat. Ab hier haben sich die Paladine in verschiedene Richtungen weiterentwickelt:
Die Kirche hat ihre Krieger wenig später zu Inquisitoren umfunktioniert, der „Hand von Zakarum“, die nicht mehr beschützen, sondern ganze Dörfer beim Verdacht auf Ketzerei niederbrennen – samt aller Unschuldiger.
Diejenigen Paladine, die mit diesem Weg nicht einverstanden waren, haben sich abgespalten und sind nach Westen gewandert. Unter Rakkas haben sie die Westmark und schließlich die Ritter von Westmark gegründet, eher eine Schutz-Armee als Glaubenskrieger.
Etwa zur gleichen Zeit hat sich im Osten unter Akkhan der Orden der Kreuzritter gebildet, eine geheime Organisation, die die Kirche von innen heraus „retten“ sollte. Anders als die an Struktur und Hierarchie gewohnten Paladine sind Kreuzritter eher „Ein-Mann-Armeen.“
Übrigens: Kreuzritter sind quasi „unsterblich.“ Ein Kreuzritter hat genau einen Lehrling, der Rüstung, Waffen und Namen des Ritters annimmt, sollte dieser fallen. So lebt die Legende weiter.
Templer, die ihr vielleicht noch aus Diablo 3 kennt, sind vermutlich ein Nachfolge-Orden der ehemaligen Inquisitoren, der zwar weniger brutal, aber ebenso fanatisch ist. Die Ritter der Reue aus Diablo 4 sind zwar ebenfalls „heilige“ Krieger, aber streng genommen keine Paladine. Sie dienen Inarius persönlich, nicht dem Zakarum-Glauben allgemein.
Es gibt allerdings gefallene Paladine, die den Verlockungen der Hölle erlegen sind. Sie beherrschen immer noch die gleichen Zauber, nur in einer „bösen“ Ausführung – ein Zeichen dafür, dass ihre Überzeugung für ihre Kräfte verantwortlich ist und keine höhere Macht.
Paladine heute: Ein Orden ohne Bedeutung …?
Dass ihr in Diablo 4 keine oder kaum noch Paladine, Kreuzritter und Co. antrefft, liegt daran, dass sie mittlerweile fast ausgestorben sind. Viele Orden sind einfach verschwunden oder ihre Mitglieder haben sich verstreut, sind Söldner oder Soldaten geworden. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe:
Die Kirche des Lichts wurde von Mephisto infiltriert, was zu vielen Ereignissen in der Geschichte geführt hat, darunter die Spaltung der Kirche und der Paladin-Orden oder die Verderbnis Leorics und damit die Handlung von Diablo 2 und 3.
Malthael hat den größten Teil der Menschen ausgelöscht, vor allem aber die Ritter der Westmark, die hauptsächlich gegen den Engel gekämpft haben in einer verzweifelten, letzten Schlacht.
Die Kreuzritter sind der letzte Orden, der noch halbwegs besteht. Sie sind aber von ihrer Natur aus schon wenig an der Zahl und durch die Geschehnisse in Diablo 4 noch weiter dezimiert worden (danke, Neyrelle). Im Verlauf der Story helft ihr den Kreuzrittern – und hier befinden wir uns gerade in der Geschichte.
Bisher hat Blizzard noch nicht verraten, welche Klasse als Nächstes erscheinen wird. Fans wünschen sich den Paladin seit Jahren und er wäre die nächste sinnvolle Erweiterung für den Helden-Kader. Andeutungen gab es schon: Der Chef spricht über die neue Klasse in Diablo 4, klingt ein bisschen nach dem, was alle wollen
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