Streamer nutzen „Geld-Cheat“ auf Twitch, ein betroffener YouTuber fordert nun seinen Anteil

Reactions sind ein viel diskutiertes Thema in der Creator-Szene: Content Creator reagieren auf Videos ihrer Kollegen und verdienen damit viel Geld. Nun will der YouTuber Jules überprüfen, ob deutsche Twitch-Streamer ihr Versprechen auf Reactions halten werden und ihre Einnahmen teilen.

Was ist der „Geld-Cheat“? Reactions sind in der deutschen Content-Creator-Szene ein viel diskutiertes Thema. YouTuber erstellen aufwendige Videos, auf die Streamer dann live auf Twitch reagieren. Sie schauen sich das Video gemeinsam mit ihrer Community an und geben dazu Kommentare ab.

Anschließend werden die Reactions auf einem extra dafür vorgesehenen YouTube-Kanal hochgeladen und monetarisiert. Diese Reaction-Videos generieren hohe Summen an Klicks und Einnahmen, und das für vergleichsweise wenig Arbeit.

Teilweise verdienen Streamer mit einer Reaction sogar mehr Geld als der ursprüngliche Ersteller des Contents, auf den sie reagieren. Etwa, weil das Reaction-Video durch die Kommentare des Streamers länger ist und von YouTube bevorzugt wird, oder er eine größere Community hat. Der Streamer ELoTRiX verdiente 4.000 Euro mehr mit einem Video des YouTubers Jules als dieser selbst.

Das ist kein neues Problem, sondern besteht schon seit einigen Jahren. Bereits vor zwei Jahren machte der YouTuber Robin „RobBubble“ Blase einen Vorschlag, die Einnahmen aus Reactions zwischen dem Ersteller und der reagierenden Person zu teilen. Dafür könnte YouTube beispielsweise ein Tool einbauen, was die Werbeeinnahmen des Reactions-Videos aufteilt.

„In ein paar Wochen sieht man dann ja, wer zu seinem Wort steht und wer nicht“

Wer ist der YouTuber? Der YouTuber Jules lädt auf YouTube aufwendig geschnittene und recherchierte Videos hoch. Die Videos sind in der deutschen YouTube- und Twitch-Community sehr beliebt und sie erreichen Millionen-Aufrufe. Obwohl er so viel Erfolg damit hat, zeigte der YouTuber einmal, warum sich solch aufwendige Videos häufig nicht lohnen.

Was hat Jules vor? Auf X postete der YouTuber etwas zu dem Thema Reactions. Er meint, er habe ein Video des YouTubers Klengan gesehen, in dem zusammengefasst wurde, welche Twitch-Streamer sich positiv gegenüber einem Split geäußert haben, also einer Beteiligung für die Video-Ersteller.

Der YouTuber befürwortete den Split-Vorschlag ebenfalls und kündigte an, die Managements einiger Twitch-Streamer per Mail anschreiben zu wollen und meinte: „In ein paar Wochen sieht man dann ja, wer zu seinem Wort steht und wer nicht.“

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„Bruder, dann claim’ das Video“

In seinem Livestream vom 30. November 2025 verkündete Gronkh, dass eine solche E-Mail bereits bei ihm eingegangen sei. Jules’ Management würde in der E-Mail den Sachverhalt erläutern – so wie Jules schon zuvor in seinem Posting – betone dabei auch, dass es nicht darum ginge, eine Forderung durchzusetzen. Es handelt sich also wohl eher um eine nachdrückliche Bitte.

Weiter hieße es in der E-Mail, dass veröffentlicht werden würde, wer bei dem Split mitmache und wer nicht. Würde sich Gronkh dafür entscheiden, auch vergangene Reactions zu Jules’ Videos mit diesem Split zu belegen, so würde das bei der Veröffentlichung gesondert erwähnt werden.

Was meint Gronkh dazu? Gronkh empfand einige Abschnitte der E-Mail als „Pistole auf die Brust“ und „prangermäßig“ (Quelle: gronkh.tv ab Minute 36:20). Gleichzeitig fände er einen 50/50-Split allerdings unproblematisch.

Zu der gesonderten Erwähnung, falls Gronkh auch das Geld von vergangenen Reactions teilen würde, hatte der Twitch-Streamer allerdings klare Worte: „Bruder, dann claim’ das Video. Mach’ doch einfach das.“ (Quelle: gronkh.tv ab Minute 36:57).

Der Twitch-Streamer führte aus, dass er bereits viele Reactions habe, die geclaimt wurden und dass das für ihn auch okay sei. Der Videoinhaber könne das selbst entscheiden, meint Gronkh, und er habe auch nichts gegen eine Teilung der Einnahmen.

Wo sieht Gronkh das Problem? Wie der Streamer erklärt, bleiben Reaction-Videos lange online und würde immer weiter Einnahmen generieren, die dann die ganze Zeit geteilt werden müssten. Außerdem wäre es dann nur fair, dass auch bei anderen Videoinhabern und nicht nur bei Jules durchzusetzen.

Beide Tatsachen würden zu Komplikationen und hohem Aufwand führen. Das würde, so Gronkh, nicht funktionieren und ein Reaction-Streamer könne das nicht leisten. Deswegen würde sich seine Firma 1UP um ein System kümmern, damit das in Zukunft automatisch ablaufen kann.

Die Firma 1UP steckt auch hinter der Browser-Extension can i react?, die Content Creatorn Klarheit geben soll, auf welche Inhalte eine Reaction erstellt werden darf, wenn ja wie und auf welche Inhalte eben auch nicht.

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Warum kommt das Thema wieder hoch? Rund um den Konflikt zwischen dem Twitch-Streamer Kevin „Papaplatte“ Teller und seinem ehemaligen Cutter nahm das Thema wieder Fahrt auf. Der YouTuber Timon „Klengan“ sah in diesem Konflikt nämlich das Problem, dass es überhaupt möglich sei, mit einem Reaction-Kanal so viel Geld verdienen zu können.

Den ursprünglichen Vorschlag von RobBubble nahm der YouTuber auf und das Video schlug Wellen. Innerhalb der deutschen Twitch-Community meldeten sich einige Streamer, die sich bereit erklärten, freiwillig auf einen Teil der Einnahmen verzichten zu wollen, wenn es den Original-Creatorn zugutekomme: Creator verdienen mit fremden Inhalten ein Vermögen, deutscher YouTuber will das Problem lösen und stößt dabei auf Widerstand

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