Videospiele in Japanisch werden bald in ihrer Entwicklung teurer und verändern sich wohl zudem. Schuld daran ist ausgerechnet eine Lizenzänderung.
Was ist das für eine Regel? Während wir im Westen eine Vielzahl von unterschiedlichen schönen und nicht so schönen Schriftarten aussuchen können, stehen Entwickler aus anderen Ländern vor größeren Herausforderungen. Sprachen wie Japanisch, das als Schriftsystem Silben und Kanji statt Buchstaben nutzt, brauchen eine Schriftart, die möglichst viele der Zeichen enthält, die sie nutzen wollen.
So geht es auch den Entwicklern aus Japan, die für ihre Spiele und Apps dafür bislang auf den kostengünstigen Dienst „Fontworks LETS“ zurückgegriffen haben. Für 60.000 Yen pro Jahr (umgerechnet etwa 330 €) konnten Entwickler hochwertige Schriftarten verwenden.
Doch das Unternehmen hinter dem Service wurde aufgekauft und der neue Mutterkonzern „Monotype“ hat die Preise und die Vereinbarungen für den Service weitaus erhöht. So kostet eine Lizenz in Zukunft etwa 50-mal so viel, nämlich 20.500 US-Dollar, also etwa 17.600 Euro. Doch ein weiteres Limit macht Entwicklern Probleme.
Einen betroffenen Titel könnt ihr hier im Trailer sehen:
Autoplay
Eine Regel, die den Service unbrauchbar macht
Was ist das für ein Limit? Mit der neuen Lizenz kommt auch ein Limit, das laut gamespark.jp dafür sorgte, dass nur noch 25.000 Nutzer pro Anwendung, die verwendeten Schriftarten sehen dürfen. Unvorstellbar für Entwickler, die ihre Spiele möglichst Millionen von Spielern gleichzeitig verfügbar machen wollen.
Doch der Wechsel auf eine andere Schriftart ist nicht einfach. Die Entwickler brauchen eine ebenso hochwertige Font, die alle verwendeten Schriftzeichen ihres Spiels enthält und müssen auch dafür eine Lizenz erwerben. Diese wird wohl auch teurer sein als der bisherige LETS-Plan der bislang als Gut-und-Günstig-Variante von Titeln wie dem über eine Million Mal heruntergeladenen Fate/Grand Order verwendet wurden.
Was bedeutet das für die Spiele? Wer gerne Titel aus Japan spielt, wird bei einigen wohl bald eine Veränderung in dem Aussehen der Schriftzeichen wahrnehmen. Dies kann in einigen Fällen sogar Schriftarten in Deutsch und Englisch betreffen, falls die Spiele sie von Anbieter „Fontworks LETS“ verwenden.
Betroffene Titel, die sich für eine Änderung der Schriftart entscheiden, werden nicht nur in Spielen, sondern bei der gesamten Marke, also auch auf der Website, in Werbematerial und auf Social-Media eine Änderung vornehmen.
Während die Auswirkungen für die Spieler nur leichte Aussehensveränderungen bedeuten, steckt im Hintergrund viel Entwicklungsarbeit. So müssen alle Texte erneut auf ihre Richtigkeit geprüft und im Zweifelsfall angepasst werden.
Für Titel aus Japan oder mit einer japanischen Übersetzung kann die Veränderung also teuer werden. Aber nicht nur bei den Schriftarten können kleine Änderung viel Arbeit auslösen. So ist schon die Wahl des Serveranbieters oder DDoS-Schutzanbieters eine wichtige: Unser Internet hat ein großes Problem, das uns alle dem Risiko schwerwiegender Ausfälle aussetzt
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