Weil Physiker zu schlecht waren, um ihre Witze zu erzählen, erfanden sie eine Lösung, die wir heute noch nutzen

Witze von Physikern waren in der Vergangenheit anscheinend so schlecht, dass eine neue Kommunikationsform erst erfunden werden musste, damit diese verstanden werden. Eine Variante davon nutzen wir heute noch im Alltag. 

Was war die Ausgangslage? Der Professor Scott Fahlman schrieb 1982 an der Carnegie Mellon University in den Vereinigten Staaten eine lustige Nachricht in das interne Forum der Universität. Sein Witz wurde mehrfach missverstanden, was eine Debatte über effektive Kommunikation an der Universität auslöste.

Der Professor postete eine Nachricht, in der er erklärt haben soll, dass ein Aufzug mit „Quecksilber kontaminiert wurde und etwas Schaden durch Feuer genommen hatte“ (via arsTechnica). Er soll sich dabei auf ein vorangegangenes Physikproblem eines Kollegen bezogen haben, in dem es um Quecksilber und Kerzen gegangen sein soll. 

Aber der Witz soll nicht funktioniert haben und mehrere Personen sollen die Warnung ernst genommen haben. Selbst nach weiteren Erklärungs-Posts, konnte er nicht alle vom Gegenteil überzeugen. 

Das Problem war laut Professoren der Mellon University die fehlende Mimik und audiovisuelle Hinweise, die Menschen bei einem Gespräch oder Telefonat unbewusst von sich geben. Reiner Text aus einem Forum kann menschliche Emotionen und unterschwellige Signale nicht nachbilden. Forscher fragen sich ebenso, wie eine Angst vor dem Telefonieren entstehen kann. 

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Drei simple Zeichen waren die Lösung des Problems

Wie wurde die Situation gelöst? Der fehlgeschlagene Witz führte zu einer Diskussion über eine bessere Kommunikation und schlussendlich zu den Vorgängern unserer Emojis. 

Die verschiedenen Professoren machten unterschiedlichste Vorschläge zur Sichtbarkeit von Sarkasmus und Comedy. Einige sagten, jeder Witz müsse mit Satzzeichen wie einem %- oder *-Symbol markiert werden. 

Schlussendlich verkündete Professor Fahlman seine eigene Idee mit dem „:-D”-Zeichen. Es soll als Markierung für humorvolle Texte dienen. Die simple Idee war so gut, dass sie sich weiter verbreitete und somit den Vorgänger der modernen Emojis darstellt. Statt Witzmarkierung können Emojis heute sogar als Zustimmung in einem Vertrag gewertet werden.   

Wie aus einfachen Zeichen Emojis wurden 

Wie ging es dann weiter? Bis zum ersten tatsächlichen Emoji in einer Textnachricht dauerte es noch einige Zeit. Denn laut der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelten sich erst Ende der 90er-Jahre die kleinen Grafiken.

Der japanische Designer Shigetaka Kurita erfand 1999 kleine Grafiken, die einer Textnachricht beigefügt werden können. Diese Symbole nahmen die vorangegangenen Emoticons als Basis und kreierten die ersten Emojis. 

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Es gab anfangs nur wenige Gesichtsausdrücke, Gegenstände, Orte und einige Symbole, die einer Textnachricht beigefügt werden konnten. Bis 2005 gab es etwa 76 Stück. 2010 waren es bereits über 1.000 verschiedene kleine Symbole. Menschen nehmen Symbole auch unterschiedlich wahr: Eine Studie über Emojis zeigt: Junge und alte Menschen haben unterschiedliche Wahrnehmung, ältere Generationen deuten sie oft falsch

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