Ein Investor wirft Square Enix eine ganze Reihe von Problemen vor, die er auf über 100 Seiten mit der Öffentlichkeit teilt.
Was ist das für ein Investor?
Im April 2025 stieg der singapurianische Investmentfonds „3D Investment Partners“ beim japanischen Spieleentwickler und -publisher Square Enix als Anteilseigner ein.
Das Unternehmen besitzt inzwischen 10,01 % der Square-Enix-Aktien und ist somit einer der drei größten Anteilseigner.
3D Investment Partners ist ebenso Investor bei Firmen wie Toshiba, Fujisoft, und Nippon Steel.
Jetzt hat der Investmentfonds eine über 100 Seiten lange Präsentation veröffentlicht, in der er erklärt, inwiefern Square Enix in den vergangenen Jahren falsch geführt wurde und was sich ändern muss (via 3dipartners.com).
Das MMOPG Final Fantasy 14 ist aktuell eines der wichtigsten Spiele von Square Enix. Hier seht ihr den Trailer zum kommenden Update „Into the Mist“, das am 16. Dezember veröffentlicht wird:
Autoplay
Mängel und Kosten seien Grund für stagnierende Entwicklung
Was kritisiert der Investor? 3D Investment Partners geht ausführlich auf verschiedene Probleme bei Square Enix ein und präsentiert diese mit Zahlen und Grafiken. Die Investoren kritisieren dabei vor allem die momentane Führung des Unternehmens und den Umgang mit aktuellen Problemen.
Zu den Problemen zählen etwa eine schwerfällige Umsatzwachstumsrate sowie schleppende Gewinnmargen aufgrund unzureichender Performance des HD- (High-Definition) und SD- (Smart Device, PC-Browser, etc.) Spiele-Geschäftsbereiches.
Als Grundlage dieser Stagnation des Umsatzwachstums nennen die Investoren die folgenden Aspekte:
Fragmentierung des Entwicklungsportfolios
Mängel bei der Plattformauswahl
Mängel im Produktdesign
Mängel bei Werbung und Verkaufsförderung (Promotion)
Nachhinkende Verkäufe älterer Titel (Legacy Titles) aus Kern-IPs
Überschreiten des Höhepunktes von DQW (Dragon Quest Walk), einem wichtigen Umsatzträger
Umsatzabhängigkeit vom heimischen Markt
Unzureichende Nutzung von Lizenzierungsmöglichkeiten
Nachhinkende Cross-Media-Einnahmen
Mangel an regelmäßigen Medien-Veröffentlichungen
Nachhinkende Merchandise-Einnahmen
Unzureichende Entwicklung von Merchandise basierend auf geistigem Eigentum
Die stagnierenden Gewinnmargen begründen die Investoren wiederum mit:
Exzessive Entwicklungskosten
Exzessive Ausgaben für Werbung und Verkaufsförderung (Promotion)
Exzessive Personalkosten für SG&A (Vertriebs- und Verwaltungskosten)
Exzessive sonstige SG&A-Kosten
Exzessive Entwicklungs- und Betriebskosten
Exzessive Plattformgebühren
Außerdem kritisiert der Investmentfonds eine unzureichende Synergie zwischen dem Spiele-Geschäft von Square Enix und seinen Nicht-Spiele-Geschäften. Die Analyse des Unternehmens ergebe, dass es aufgrund dieser fehlenden Synergien keine Rechtfertigung gebe, beide Geschäftsbereiche zu halten.
Was muss sich ändern? Die Investoren meinen, brauche konkrete Gegenmaßnahmen um die kritischen Managementprobleme von Square Enix anzugehen. Man schimpft: „Der aktuelle mittelfristige Managementplan von Square Enix scheint seine glanzlose Performance unter dem Slogan ‚Neustarts‘ (‚Reboots‘) zu rechtfertigen, während er es versäumt, eine zukunftsgerichtete Vision zu formulieren.“
Weiter heißt es, man versäume, konkrete Maßnahmen für individuelle Management-Herausforderungen vorzulegen. Der aktuelle mittelfristige Managementplan skizziere lediglich vage Richtungen und lasse jegliche Offenlegung von KPIs, quantitativen Zielen oder Umsetzungsplänen vermissen, wodurch er als Lösung unzureichend sei.
Square Enix hat bereits seit längerem Probleme. Wir berichteten etwa im Mai 2024 davon, dass das Gaming-Unternehmen die schlechtesten Zahlen seit mehr als einem Jahrzehnt verzeichnet hat: Square Enix meldet schlechteste Zahlen seit 13 Jahren: Nennt ausgerechnet Final Fantasy als Grund
Der Beitrag Einer der größten Investoren von Square Enix erklärt auf 100 Seiten, was beim Entwickler von Final Fantasy aktuell falsch läuft erschien zuerst auf Mein-MMO.
