Earthion – im Test (Switch)

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Spiel:EarthionPublisher:Clear River GamesDeveloper:AncientGenre:Shoot’em-UpGetestet für:SwitchErhältlich für:PS4, Switch, XOne, XSXUSK:12Erschienen in:11 / 2025

Neue Spiele heutiger Indie-Entwickler für Retro-Hardware sind eigentlich keine Seltenheit mehr. Wenn allerdings Veteranen der 1980er- und 1990er-Jahre zu ihren Wurzeln zurückkehren, erregt das doch Aufsehen. Kein Wunder also, dass die Ankündigung von Kult-Komponist Yuzo Koshiro, ein brandneues Shoot’em-Up für das Mega Drive (und originalgetreu adaptiert für moderne Systeme) zu entwickeln, für Furore sorgte. Tatsächlich ist das nun erhältliche Earthion aber ein Teamprojekt: Während Koshiro vor allem als Produzent und Komponist mitwirkte, stammen Grafik, Programmierung und Spieldesign von seinem Mitstreiter Makoto Wada. Gemeinsam zeigen die beiden eindrucksvoll, wozu Segas 16-Bit-Konsole losgelöst von den damals hohen Speicherkosten tatsächlich in der Lage ist.

Acht grafisch komplett unterschiedliche Stages durchquert Ihr gemeinsam mit Pilotin Azusa Takanashi und lasert dabei zahllose fein gepixelte Feinde in allen Größen – vom kleinen Abfangjäger bis zum mehrere Bildschirme füllenden Boss – ins Jenseits. Dabei gibt sich Earthion für eine 16-Bit-Ballerei überraschend entgegenkommend: Wo sonst ein Treffer meist den direkten Bildschirmtod zur Folge hat, da ist das Earthion-Raumschiff mit effektiven Schilden ausgestattet, die sich mit der Zeit wieder aufladen. Waffen werden durch das Aufheben von Icons aufgesammelt und auf Tastendruck durchgeschaltet. Beendet Ihr ein Level mit einem bestimmten Gegenstand im Inventar, dann dürft Ihr Euer Raumschiff permanent verbessern. Zusätzliche Waffenslots, mehr Schilde und ein stärkerer Standardschuss machen Euch das Leben leichter und können auch per Passwort in spätere Runden übernommen werden.

Grafisch und akustisch gehört Earthion zur absoluten Mega-Drive-Elite. Dank extrem flexibler Grafikoptionen könnt Ihr dabei zwischen scharfen ­Pixeln und zahlreichen Röhren- und ­Scanline-Optionen wählen. Sogar diverse Demos und Prototypen von Earthion stehen
neugierigen Spielern zur Ver­fügung!

Meinung

Thomas Nickel meint: Die Erwartungen an das neue Werk von Yuzo Koshiro und Makoto Wada waren riesig – und wurden erfüllt! Technisch holt Earthion alles aus dem Ende 1988 erschienenen Mega Drive ­heraus, die Musik bohrt sich selbstbewusst in die Gehörgänge und treibt Euch durch abwechslungsreiche und fordernde Levels. Auf den regulären Schwierigkeitsgraden ist Earthion dank flexibler Schild- und Aufrüstungs­mechanik auch für Nicht-Baller-Profis gut machbar, auf der höchsten Stufe kommen selbst Experten böse ins Schwitzen. Dabei bleibt Earthion aber stets ein traditionelles 16-Bit-Shoot’em-Up, wie es sich vor dem Bullet-Hell-Trend größter Beliebtheit erfreute – und dennoch fühlt sich die Ballerei nicht altmodisch an. Die Entwickler vermischen gekonnt klassische 16-Bit-Qualitäten mit modernen Mechaniken, spektakulären Setpieces und sinnvollen Komfortfunktionen. Sie liefern so ein Werk ab, das nicht nur in der 16-Bit-Liga, sondern auch nach heutigen Maßstäben in der Königsklasse ballert.

Wertung

8 Levels
permanent aufrüstbares Raumschiff
inklusive frühere Versionen und Demos

Makellos präsentierte 16-Bit-Ballerei der Referenz-Klasse, die auch moderne Designelemente gekonnt implementiert.

Singleplayer86MultiplayerGrafikSound

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