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Mit Gewalt ein Spielkonzept auf allen möglichen Konsolen durchziehen, ohne Rücksicht auf die Fähigkeiten und Stärken der Hardware? Nicht mehr bei Electronic Arts, zumindest was die Parade-Rennspielserie Need for Speed angeht. Deshalb bekamen die HD-Konsolen PS3 und Xbox 360 vor einigen Monaten den realitätsnahen Raser SHIFT (87% in M! 10/09), während auf Wii und DS mit NITRO der Arcade-Aspekt betont wird.
Dieser dominiert alles: Ihr heizt mit lizenzierten Vehikeln im stromlinienförmigen Design über Fantasiekurse: Die tragen bekannte Ortsnamen, entpuppen sich aber auf dem Wii als lange Schläuche, bei denen die Fahrbahn durch schlichte Kulissen begrenzt wird und nur manchmal Weggabelungen etwas Freiheit aufkommen lassen. Per Knopfdruck gebt Ihr Vollgas, ein Remotewackler zündet den Turbo und Schäden werden durch das Sammeln von Extras umgehend behoben. Wer zu ruppig fährt, erweckt die Aufmerksamkeit der Polizei, die mit Abdrängversuchen nervt. Komplexer wird das pfeilschnell und flüssig dargestellte Geschehen nicht, manchmal fühlt Ihr Euch eher in einem Autoflipper als auf der Rennpiste – hier wurde der Arcade-Gedanke übertrieben.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Dass EA versucht, dem Wii- und DS-Publikum ein eigenes Need for Speed anzubieten, ist nett. Aber wieso kommt dann eine dermaßen simple Raserei heraus? NITRO hetzt Euch mit Höllentempo durch einen Pistenschlauch, in dem es so wild hergeht, dass gezieltes Agieren häufig nicht möglich ist. Die anspruchslose Fahrphysik erlaubt kaum Feinheiten, die Umgebungsoptik ist bis auf die Graffiti-Idee belang- und charakterlos. Dass es ein paar Ideen der dezent ausgefeilteren DS-Version erst gar nicht auf den Wii geschafft haben, ist bezeichnend. Als Rennspiel, bei dem Tempo mehr zählt als Tiefgang und längerfristiger Spielspaß, ist NITRO akzeptabel – mehr aber nicht.
Wertung
über 30 Lizenz-Fahrzeuge
5 (Wii) bzw. 6 (DS) Schauplätze mit jeweils mehreren Kursen
Fokus auf Arcade-Raserei
DS-Fassung mit skurrilen Pisten
Rasante und driftlastige Raserei, die arg schlicht ist und jeglichen Anspruch vermissen lässt.
Singleplayer61MultiplayerGrafikSound
