Larian, das Studio hinter Baldur’s Gate 3, hat mit Divinity ein neues Spiel angekündigt. Fans des Studios und der Reihe frohlocken, während alle, die erst mit dem RPG-Hit von 2023 in das Genre eingestiegen sind, fragende Gesichter haben. MeinMMO erklärt euch, was ihr zum Spiel und der Welt von Divinity wissen müsst.
Als Larian mit einem riesigen PR-Gag den Rollenspiel-Moloch Divinity angekündigt hat, haben viele Fans der Reihe laut vor Freude geschrien. Zumindest war das in der MeinMMO-Redaktion so – wir haben hier einige Leute, die das ursprüngliche RPG von Larian total feiern und teilweise damit aufgewachsen sind.
Andere Gamer wissen gar nicht, was sie mit Divinity anfangen sollen. So gibt es etwa auf Reddit Nutzer, die Divinity als „neues Spiel der Firma, die Baldur’s Gate 3 gemacht hat“ bezeichnen, ohne zu wissen, dass das Divinity-Franchise schon viel länger bei Larian liegt.
Was ist Divinity also überhaupt? Der Titel des Spiels ist etwas unglücklich, weil Divinity sowohl das neu angekündigte Rollenspiel ist als auch das ganze Universum, in dem es mehrere Spiele, Bücher und andere Medien gibt und das bereits seit 2002.
Was für eine Art Spiel ist Divinity dann? Zu 100 % wissen wir das noch nicht, da Larian mit Divinity sehr viel experimentiert hat:
Divine Divinity und Beyond Divinity waren Action-RPGs grob im Stil von Diablo.
Divinity 2: Ego Draconis war dann ein 3D-RPG ähnlich wie The Witcher oder Skyrim.
Dragon Commander war sogar ein taktisches Strategiespiel mit eher wenig Rollenspiel-Aspekt.
Divinity: Original Sin und Original Sin 2 waren dann schließlich isometrische, rundenbasierte cRPGs, wie Baldur’s Gate 3 es eines ist.
Da Larian vor allem mit den „Original Sin“-Teilen bekannt und durch Baldur’s Gate 3 plötzlich so groß geworden ist, gehen wir aber stark von einem cRPG oder einem 3D-RPG aus.
Was sind die Unterschiede zu Baldur’s Gate 3? Ganz konkret können wir noch nicht sagen, wie genau sich das Spiel Divinity von Baldur’s Gate 3 abhebt. Alle Infos, die wir haben, findet ihr in unserer großen Übersicht zu Divinity.
Allerdings können wir euch erklären, was Divinity eigentlich genau ist und auf welche Welt ihr euch dort einlassen müsst – oder welches Gameplay Divinity bisher hatte.
Hier seht ihr Trailer und Gameplay von Original Sin 2:
Autoplay
Divinity ist mehr als nur ein Spiel – Es ist eine Welt
Larian hat mit Divinity ein eigenes Universum geschaffen, in dem sie die Herren sind. Anders als in Baldur’s Gate 3 (bzw. Dungeons & Dragons) haben sie also keine Auflagen und müssen sich nicht an Vorgaben halten, sondern haben vollkommene, kreative Freiheit. Vermutlich einer der Gründe, wie Divinity noch größer werden soll als Baldur’s Gate 3.
Die gesamte Lore hier zusammenzufassen, wäre etwas zu umfangreich, aber ein paar der wichtigsten Schlüssel-Infos wollen wir euch hier trotzdem mitgeben:
Die Welt von Divinity heißt Rivellon, ist selbst aber nur der „bekannte Teil“ der Settings. Der Planet (und auch das Drumherum) sind potenziell noch größer.
Divinity hat ein eigenes Pantheon aus sieben Göttern, die jeweils ihr eigenes Volk erschaffen haben und der entsprechende „Haupt-Gott“ des Volkes sind (Menschen, Elfen, Zwerge, Orcs etc.) – anders als die Götter von Dungeons & Dragons, die Anhänger aus allen Völkern haben.
Zauberei ist in der aktuellen Zeit stark reglementiert und zum größten Teil verboten, weil Quellmagier (oder „Sourcerer“) durch Einsatz ihrer Kräfte die Leere anziehen, die die Welt verschlingen will. Die „Quelle“ hat schon viele Sterbliche verdorben.
Die Leere ist im Moment das Reich des „Gottkönigs“, der vor Äonen von den Göttern dorthin eingesperrt wurde. Seitdem ist er auf Rache aus und will zurückkehren.
Viele Volks-Stereotypen, wie ihr sie aus anderen Universen kennt, treffen in Divinity nicht zu. So sind Echsen etwa äußerst zivilisiert, herrschen über die größten Imperien und versklaven andere Völker, die sie als unter sich stehend ansehen. Elfen dagegen haben eine eher tribale Gesellschaft, werden nach dem Tod zu Bäumen und können das Fleisch Verstorbener essen, um ihre Erinnerungen zu lesen.
Das Gameplay von Baldur’s Gate 3 und früheren Divinity-Teilen unterscheidet sich stark
Wenn ihr, wie viele andere Spieler, überhaupt erst mit Baldur’s Gate 3 zu Rollenspiele gekommen seid oder schlicht keine anderen Spiele von Larian kennt, wird euch das Gameplay von den älteren Divinity-Teilen etwas seltsam vorkommen.
Original Sin und Original Sin 2 sind beide cRPGs wie Baldur’s Gate 3 und sehen ähnlich aus, haben eine isometrische Perspektive und rundenbasierte Kämpfe. Allerdings läuft das Gameplay deutlich anders ab:
Baldur’s Gate 3 hält sich – logischerweise – an die Regeln von Dungeons & Dragons. Im Kampf habt ihr also standardmäßig eine begrenzte Reichweite zur Bewegung, eine Aktion und eine Bonusaktion.
Divinity kennt keine verschiedenen Aktionen. Ihr habt einen Pool an Aktionspunkten, die ihr für Angriffe, den Einsatz von Tränken und Bewegungen aufwenden müsst.
Ebenfalls gab es in Divinity bisher keine Klassen, sondern lediglich Fähigkeiten. Ihr gebt eurem Charakter Wissen in verschiedenen Bereichen und habt dann Zugriff auf neue Skills, die ihr über Bücher lernen könnt. Theoretisch kann jeder alles, es gibt keine Klassen-Begrenzungen.
Skills lernt ihr entsprechend auch nicht beim Leveln. Anders als in D&D erhaltet ihr bei jeder Stufe Punkte, die ihr auf verschiedene Eigenschaften und Attribute verteilen könnt. Darunter sind auch soziale Skills wie Tauschen oder Handwerke, die durchaus relevant fürs Crafting sein können.
Orientiert sich das kommende Divinity dann aber doch mehr an Ego Draconis, dann könnt ihr das alles über Bord werfen und das Gameplay eher mit Skyrim vergleichen. Denn in Ego Draconis spielt ihr in einer 3D-Perspektive mit direkter Steuerung, ohne rundenbasierte Kämpfe und vor allem ohne Party.
Das Rollenspiel hat mehr eine Held gegen die Welt-Spielweise, es ist kein Gruppen-Abenteuer. Genau wie in Original Sin gibt es aber kein Klassen-System, sondern Skills verschiedener „Klassen“, die ihr euch selbst zusammenstellen könnt.
Was genau Divinity schließlich wird und auf was ihr euch einstellen müsst, erfahrt ihr vermutlich erst irgendwann in den nächstne Monaten. Bis auf einen Trailer und die Ankündigung gibt es seitens Larian noch nicht allzu viel Informationen. Wenn ihr bis dahin etwas zu tun sucht, findet ihr hier die 14 besten Rollenspiele auf Steam.
Der Beitrag Das müsst ihr über Divinity wissen, wenn ihr (nur) Baldur’s Gate 3 kennt erschien zuerst auf Mein-MMO.
