Insider liest 1 Jahr lang die geheimen Chats von Knossis Agentur mit, deckt fiese Betrugs-Masche auf

Ein YouTuber macht dem Twitch-Streamer Knossi und seiner Firma Fanblast schwere Vorwürfe: Angeblich sollen Mitarbeiter die Chats von Promis übernehmen, die ihre Nummer vorher verkauft haben sollen. Das Ziel: Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Dahinter steckt eine umfangreiche Investigativ-Recherche, die über ein Jahr lang gelaufen ist. In einem knapp 1-stündigen Video hat RobBubble seine Ergebnisse jetzt vorgestellt.

Was sind die Vorwürfe? In einem umfangreichen YouTube-Video, welches RobBubble vorgestellt hat, nennt er seine Vorwürfe gegen Fanblast:

Überwiegend bekannte Streamerinnen sollen ihre Handy-Nummer gegen Geld verkaufen, wo sie anschließend Nutzer kaufen können, um mit den Streamerinnen schreiben zu können.

Die Chats sollen dann jedoch angeblich nicht von den Streamerinnen, sondern von einer Agentur mit Namen Oasis Agency geführt sein, ohne dass die Käufer der Nummern wissen, dass sie dort gar nicht mit der echten Person schreiben.

Die sogenannten „Chatter“ sollen im Namen der Streamerinnen schreiben, Intimität und Nähe vortäuschen und anschließend die Käufer mental erpressen, damit diese Bilder für viel Geld kaufen. Laut RobBubble geht es ihr um Beträge im mittleren 6-stelligen Bereich. Die Chatter verdienen daran eine Provision. Je höher der Gewinn, desto höher die Provision.

Laut ihm stecken sowohl Knossis Firma Fanblast als auch die Streamerinnen mit drin, die wissentlich etwa die angestellten „Chatter“ warnen und bestimmte Informationen preisgeben sollen, um mögliche Widersprüche zu vermeiden.

Knossis Firma Fanblast und die Agentur Oasis Agency sollen im gleichen Hamburger Büro sitzen und voneinander wissen. Der Co-Founder von Fanblast soll außerdem in den Whatsapp-Chats von Oasis sitzen.

Als konkrete Streamerinnen nennt er Alexisshv und GwendolynCeline, insgesamt soll es um etwa 25 überwiegend weibliche Streamer gehen.

Die Bild-Zeitung soll ebenfalls einen Reporter undercover in diese Agentur geschickt und ähnliche Vorwürfe aufgedeckt haben. Die Reportage der Bild-Zeitung findet ihr online, steht aber hinter einer Paywall.

Vorher stammen diese Informationen? RobBubble hat laut eigener Aussage mit zwei Whistleblowern gesprochen, denen das zu weit gegangen sein soll. Obendrein soll er einen Journalisten undercover in die Firma eingeschleust haben und eine Freundin überredet haben, sich dort anzumelden. Seine Vorgehensweise und die Vorgehensweise der „Chatter“ erklärt er ausführlich in seinem Video:

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Das Video des YouTuber RobBubble haben wir hier für euch eingebettet.

Chatter bauen Intimität auf, um anschließend die Nutzer mental erpressen zu können

Was ist das für eine Masche? Bei der Plattform Fanblast können Nutzer die Nummern verschiedener Streamer kaufen. Anschließend dürfen sie laut RobBubble mit der Nummer beispielsweise über Whatsapp schreiben. Die Nutzer sollen so das Gefühl bekommen, mit der echten Streamerin zu schreiben und auf diese Weise Nähe und eine gewisse Intimität aufbauen.

Doch anstatt mit der echten Streamerin zu schreiben, sollen die Nutzer dann eine Chatter zugeteilt bekommen, der sich nur als Streamerin ausgeben soll. Dazu sollen die Streamerinnen im Voraus einen Steckbrief ausgefüllt haben, damit die Mitarbeiter der Agentur genau wissen, was sie sagen können und sollen. Außerdem sollen die Streamerinnen bewusst die Mitarbeiter warnen, wenn sie irgendwo online sind, weil sonst die Chats auffliegen würden.

Hinzu kommt, dass es umfangreiche Leitfäden für Mitarbeiter geben soll, wie man die Nutzer am besten emotional unter Druck setzen könne, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Allein mit dem Profil der Influencerin Alexisshv sollen nur im Dezember 2025 fast 50.000 Euro gemacht worden sein.

In den Chats, die RobBubble teilweise vorliegen, sollen die Personen dann emotional bedrängt und erpresst werden. Erst soll es viel Aufmerksamkeit und Lovebombing geben, anschließend soll damit emotional Druck aufgebaut werden, damit sich die Nutzer Bilder der Streamerinnen über bestimmte Links kaufen sollen.

Fanblast wirbt auf der eigenen Webseite damit, dass Influencer ihre Nummer anbieten können.

Wie hat er die Vorwürfe überprüft? Zum einen soll er den Investigativ-Journalisten Christoph Kübel undercover in die Agentur eingeschleust haben, um an Informationen zu gelangen. Zum anderen hat er eine befreundete Streamerin, die anonym bleiben wollte, zur Agentur geschickt, um sich dort zu bewerben. Über diese Personen soll er dann an weitere Informationen gekommen sein, etwa wie stark Knossis Firma Fanblast und die Agentur miteinander verwickelt sind.

In seinem Video belegt er die Vorwürfe außerdem mit Chat-Ausschnitten und mit Zitaten der Whistleblower, die mit ihm gesprochen haben. Der Bild-Zeitung sollen ebenfalls solche Chats und intimen Informationen zugespielt worden sein (via Bild.de, Paywall).

Obendrein gab es bereits ein Gerichtsverfahren gegen Fanblast, welches Knossis Firma verloren hat, auf welches auch RobBubble verweist: Laut Verbraucherzentrale soll Fanblast kostenpflichtige WhatsApp-Chats mit angeblichen Schauspielern, Influencern oder Erotikmodels angeboten haben, tatsächlich antworteten Agenturen. Gerichte in Hamburg untersagten das irreführende Angebot per einstweiliger Verfügung. Darüber hinaus stellten die Gerichte Verstöße gegen Datenschutz-, Impressums- und Jugendschutzvorschriften fest.

Nur zwei Firmen sollen auf die Vorwürfe des YouTubers reagiert haben

Wie reagieren die Leute auf die Vorwürfe? Laut RobBubble haben sich zum Redaktionsschluss genau zwei Personen bei ihm auf die Vorwürfe gemeldet:

Der COO von Fanblast: Er erklärte, man könne sich wegen eines laufenden Verfahrens nicht äußern, aber man würde niemanden betrügen.

Eine Kanzlei im Auftrag der Invictus Agency: Diese erklärte, dass die Agentur kein operatives Geschäft mehr besitze und man weise strafrechtliche Inhalte zurück.

Von anderen Personen, etwa den Streamerinnen, gab es bis keine Stellungnahme auf die Vorwürfe.

Streamer Knossi steht schon länger in der Kritik, weil er damals mit Online-Casinos groß geworden ist. Der Streamer redete in einem Stream über seine Vergangenheit mit Online-Casinos. Er kommt zu dem Schluss, er sei nicht mit Casino-Streamern zu vergleichen und sieht sich auch nicht als einer: Knossi wurde damals auf Twitch riesig, weil er Online-Casino gestreamt hat, will aber gar nicht zu „denen“ gehören

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