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Der Vorgänger hat das Roguelite-Genre nachhaltig geprägt. Knackig-flotte Action, spannende Upgrades und eine audiovisuell wunderbar präsentierte Story mit kaum Wiederholungen hängten die Messlatte so hoch, dass auch Jahre danach sich jeder Nachahmer damit vergleichen lassen muss. Jetzt schlägt der Nachfolger auf, der im Wesentlichen wenig anders macht, aber die Stange zum Überspringen noch höher legt.
Nach den Ereignissen von Hades macht Held Zagreus eine Pause. Stattdessen schlüpft Ihr in die Rolle seiner kleinen Hexen-Schwester Melinoe. Titan Chronos ist aus dem Gefängnis der Unterwelt ausgebrochen und hält jetzt sowohl die Götter des Olymp als auch Euch gefangen. Angeleitet von Göttin Hekate prügelt Ihr Euch nun vom Erebus zum Tartaros, um Chronos zu vernichten und Rache für Papa Hades zu nehmen – dem Melinoe bisher nie begegnete.
Wie gehabt prügelt Ihr Euch verdammt flott von Arena zu Arena, um Göttersegen, Waffenupgrades und Ressourcen zu verdienen. Der größte Unterschied liegt im Kampfsystem. Melinoe kann einen Bannkreis auf den Boden zaubern, um Gegner festzusetzen, und besitzt eine Manaleiste, die Ihr bei aufgeladenen Spezialangriffen benötigt. Dadurch wird der Kampfstil jeder freigespielten Waffe weiter betont.
Eine weitere Neuerung neben frischen Herausforderungen, Gottheiten sowie Figuren wie Arachne, Narziss und Echo: Im Verlauf schaltet Ihr auch einen Dungeon-Weg zum Olymp frei, der Euch zu Beginn jedoch alle paar Sekunden Leben abzieht. Beim Roguelite-Faktor gibt es ebenfalls Veränderungen. Statt dem simplen Upgrade-Spiegel rüstet Ihr zunehmend mehr Arcana-Karten aus, die Euch Passiv-Boni verschaffen. Zusätzlich sammelt Ihr Blumen und Materialien, die Ihr in einem Kessel zu neuen Dungeon-Upgrades zusammenbraut. Zu guter Letzt gibt es auch bei Gesprächen kaum noch Wiederholungen trotz Rogue-Ansatz. Abgesehen vom schläfrigen Hypnos und Händler Charon birgt jeder Dialog mit freundlich gesinnten NPCs wie Odysseus oder Bossen wie Skylla und den Sirenen neue Inhalte, wodurch sich jeder Durchgang nach Fortschritt anfühlt.
Meinung
Steffen Heller meint: Ich hätte mir zwar mehr Bossvarianten für das Sequel gewünscht, aber ansonsten ist auch Hades II ein nahezu perfektes Actionspiel, das inhaltlich seinen Vorgänger klar übertrumpft. Visuell gefallen mir die Levels des Erstlings jedoch besser und es fehlt bei besonderen Augenblicken wie der erneut wunderschönen Gesangseinlage der Überraschungseffekt. Aber das schmälert nicht die Qualität dieses Ausnahmetitels. Die motivierenden Charakter-Building-Möglichkeiten, das extrem flüssige Kampfgefühl und die für die Story klug genutzte Roguelite-Struktur sind auf einem Niveau, bei dem die Mitbewerber nur staunen können.
Wertung
Handlung schließt an Teil 1 an
”Gott-Modus” verringert Schwierigkeit
120 fps im TV-Modus
Der Nachfolger zum Dungeon-Crawler-Primus bietet wenig Überraschungen, schleift aber die grandiose Formel des Vorgängers nahezu perfekt.
Singleplayer92MultiplayerGrafikSound