Nach dem fulminanten Sieg bei den The Game Awards wurde Clair Obscur: Expedition 33 auch bei einer anderen Show als Game of the Year ausgezeichnet. Doch der Preise wurde jetzt aberkannt – weil sich das Spiel nicht an die Regeln hält.
Was ist das für ein Preis? „Clair Obscur: Expedition 33“ hätte bei den The Indie Game Awards gleich zwei Preise abgeräumt. Damit kommt es nicht mal ansatzweise an die vielen Preise ran, die es bei den The Game Awards gewonnen hat, doch zumindest der Preis für das „Game of the Year“ wäre auch hier drin gewesen.
Zudem sollte Expedition 33 eigentlich als „Debut Game“ ausgezeichnet werden. Weil das Entwicklerteam bei einer Sache zunächst gelogen haben soll, wurden die Preise jedoch wieder aberkannt. Stattdessen ist jetzt „Blue Prince“ als Game of the Year nachgerückt, „Sorry We´re Closed“ als „Debut Game“.
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Clair Obscur hat sich nicht an Regeln gehalten
Was ist das Problem? Wie das Team der Indie Game Awards auf ihrer Seite schreibt, hätten sie eine strenge Haltung hinsichtlich der Verwendung von generativer KI. Das Entwicklerteam von Sandfall Interactive hätte hier zunächst falsche Angaben gemacht:
Bei der Einreichung zur Prüfung bestätigte ein Vertreter von Sandfall Interactive, dass bei der Entwicklung von Clair Obscur: Expedition 33 keine generative KI zum Einsatz gekommen ist. Da Sandfall Interactive am Tag der Premiere der Indie Game Awards 2025 die Verwendung von generativer KI-Kunst in der Produktion bestätigte, führt dies zur Disqualifizierung von Clair Obscur: Expedition 33 von der Nominierung.
Das Team der Award-Show fügt hinzu, dass die „fraglichen Elemente“ bereits aus dem Spiel entfernt worden seien. Trotzdem verstoße das gegen die geltenden Bestimmungen. Daher habe das Nominierungskomitee beschlossen, die Auszeichnungen zurückzuziehen.
Wo soll KI genutzt worden sein? Wie X-User Nyanomancer entdeckt, wurde offenbar bei einer Zeitungssäule KI genutzt. Im Screenshot ist zu sehen, dass die Artikel eine Fantasie-Sprache besitzen und die Bilder nicht wie reale Schauplätze oder Personen aussehen.
Hier seht ihr die vermeintliche KI-Textur.
Im finalen Spiel wurde sie wohl ersetzt.
In einem zweiten Post erklärt derselbe User, dass das nur Platzhalter gewesen wären. Die Texturen seien im fertigen Spiel mit selbst designten Zeitungsartikeln ersetzt worden. Auch ein weiteres KI-Asset aus dem Anfangsgebiet sei zum Release entfernt worden.
Zudem habe François Meurisse, Produzent von Clair Obscur, die Nutzung von KI bestätigt. Mit der Technologie seien Dinge möglich gewesen, über die man vor kurzer Zeit noch gar nicht hätte nachdenken können. Das Statement könnt ihr bei User GenePark auf X nachlesen.
In der Branche ist es undurchsichtig, welche Spiele KI nutzen und welche nicht. Erst vor kurzem Zeit gab es einen großen Aufschrei bei Baldur’s Gate 3, da auch Larian Studios auf die Technologie setzen. Der Chef, Swen Vincke, findet: Das ist kein Problem. Chef vom neuen Divinity setzt auf KI, hat das schon für Baldur’s Gate 3 benutzt
Der Beitrag Expedition 33 gewinnt die Game Awards, verliert dafür einen bereits gewonnenen Preis, weil sie KI nutzen erschien zuerst auf Mein-MMO.
