MeinMMO-Redakteur Dariusz hat sich einst daran versucht, in GTA wirklich alles zu erledigen, doch endete erbärmlich.
Als ich etwa in der vierten Klasse war, habe ich – viel zu früh – zum ersten Mal GTA San Andreas bei einem Schulfreund auf der PlayStation 2 gespielt. Wir hatten damals wenig Interesse daran, die Story des Spiels durchzuspielen. Stattdessen haben wir rumgeblödelt und haufenweise Autos zu Schrott gefahren. Natürlich durften auch die Cheat-Codes nicht fehlen, die man bei GTA seit jeher über Tastenkombinationen eingeben konnte. Wir hatten unendliche Munition, spawnten uns mächtige Kriegsgeräte und konnten mit Autos durch die Nacht fliegen.
Autoplay
Jahre später fand ich GTA San Andreas in einer Grabbelkiste im Supermarkt und erkannte es sofort wieder. Da ich aber weder Konsole noch Gaming-PC besaß, konnte ich es nur zocken, wenn ich in den Ferien bei meiner älteren Schwester und ihrem Freund zu Besuch war.
Das hielt mich aber nicht davon ab, San Andreas gleich mehrfach durchzuspielen. Oftmals habe ich dabei kleinere Cheat-Codes genutzt:
einen schicken Sportwagen für die lange Fahrt nach Las Venturas
neue Kampfkünste für CJ, die man eigentlich in einer Kampfschule lernt
Munition und Waffen, falls das Hosentaschen-Arsenal an seine Grenzen stößt
Fahren in Zeitlupe, bei diesem einen verdammten Rennen am Arsch der Welt, das ich als Noob einfach nicht gewinnen konnte
Den Großteil des Spiels habe ich aber „normal“ gespielt, vor allem nach dem ersten Durchlauf. Doch irgendwann packte mich der Geist eines Achievement-Hunters – zumindest kurzzeitig.
Vom Noob zum Achievement-Hunter, zurück zum Noob
Bei einem weiteren Durchlauf packte mich die Lust, das Spiel auf 100 % zu spielen. In GTA San Andreas heißt das: Alle Missionen abschließen, Prüfungen, Herausforderungen und Rennen absolvieren, alle Sammelobjekte finden und vieles mehr.
Außerdem warnt einen das Spiel: Bei der Verwendung von Cheats riskiere man, 100 % nicht erreichen zu können. Also verzichtete ich zum ersten Mal komplett auf Cheats.
San Andreas ohne Cheats durchzuspielen, war kein Problem und ich machte gute Fortschritte bei der 100%-Jagd. Doch an einem verhängnisvollen Tag war ich unaufmerksam.
Ich startete San Andreas und sah CJ, wie er ohne jegliche Muskelmasse dastand und leer in die Welt blickte. Die dünnen Ärmchen hingen wie Spaghetti aus dem Tanktop. Ein Skelett hätte mehr auf den Knochen als der Protagonist des Action-Spiels.
Wie muskulös der werte Carl ist, hängt davon ab, wie viel Sport er macht. Es gibt tatsächlich Fitnessstudios, in denen er trainieren und seine Muskeln aufpumpen kann – natürlich vom Spieler gesteuert. Alternativ kann er auch Gewichtsprobleme bekommen, wenn er zu viel isst.
Faulheit bestraft, Spielstand verkackt
Wie im echten Leben hatte ich auch in GTA San Andreas nie Lust, ins Fitnessstudio zu gehen. Da Carl aber auch keine Zeit für Besuche bei den örtlichen Fastfood-Ketten hatte, war er durchgehend dürr. Und dann geschah es.
Ohne nachzudenken, gab ich einen Cheat-Code ein. CJ wurde von einem Moment auf den anderen zu einem wahren Muskelpaket. Dann spielte ich ein paar Missionen, trieb die Geschäfte voran und tat, was ich so für die 100 % tun musste. Zwischendurch wurde natürlich gespeichert.
Stunden später dämmerte es mir dann wie ein Blitzschlag: “Mist, ich habe mir vorhin Muskeln gecheatet.” Daran habe ich ja gar nicht gedacht. Scheiße… und danach habe ich schon mehrfach gespeichert.”
Mein Versuch, 100 % zu erreichen, ist gestorben, begraben unter Bergen von Muskeln. Das war das letzte Mal, dass ich aktiv versuchte, 100 % in einem Spiel zu erreichen und besondere Erfolge zu sammeln.
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