LEVEL-5-Chef nimmt Stellung zur Nutzung von KI in der Videospielentwicklung

Künstliche Intelligenz (KI) ist eines der größten Themen unserer Zeit. Immer mehr Unternehmen steigen auf den KI-Zug auf und immer häufiger geht es dabei auch um generative KI, also KI-Tools, welche Text, Bild, Ton und Video erzeugen können. LEVEL-5, das japanische Entwicklerstudio hinter Marken wie Professor Layton, YO-KAI WATCH und Inazuma Eleven, hat KI bereits offenkundig in seine Arbeitsabläufe integriert, um laut eigenen Angaben Ideen zu finden und Zeit zu sparen.

Vergangenen Sommer sprach LEVEL-5-Chef Akihiro Hino während einer Veranstaltung über die Nutzung von KI-Tools in der Videospielentwicklung. Dabei machte der Industrieveteran klar, dass KI eine zunehmend größere Rolle einnehme und daher ein „Sinn für Ästhetik“, um darüber urteilen zu können, welcher Output von KI-Tools gut oder schlecht wäre, für heutige Entwickler entscheidend sei, um es in der Branche weit zu schaffen. Seine Worte stießen unter Fans online auf große Kritik.

KI-Tools in der Videospielentwicklung sind diesen Monat erneut zum heiß diskutierten Thema geworden, nachdem die Entwickler des preisgekrönten Clair Obscur: Expedition 33 zugaben, von solchen Gebrauch gemacht zu haben. Die Kontroverse ging so weit, dass dem Spiel Preise, welche es bei den The Indie Game Awards – nicht zu verwechseln mit den The Game Awards – gewonnen hatte, entzogen wurden. Im Zuge dieses Vorfalls ging Hinos Aussage aus dem Sommer erneut viral.

Hino verteidigt KI-Nutzung

In einem Post auf X nahm der LEVEL-5-Chef heute Stellung zur Debatte um KI-Tools und verteidigte die Nutzung dieser. Hino sei überzeugt davon, dass viele Spieleentwickler derzeit KI verwenden würden und der Unterschied darin bestehe, ob dies öffentlich gemacht werde oder nicht. Die Behauptung, dass 80 bis 90 Prozent des Programmcodes bei LEVEL-5 von der KI geschrieben werden, stellt er als großes Missverständnis dar und dementiert die Berichte diesbezüglich.

Hino erklärt aber, bei LEVEL-5 würde tatsächlich ein noch unangekündigtes Spiel in Entwicklung sein, bei dem KI im Mittelpunkt stehe, und in diesem Zusammenhang sei angesprochen worden, den Spielcode generieren zu lassen. Dieses Beispiel habe man angeführt, um zu verdeutlichen, dass eine Zukunft, in der KI den Großteil des Codens übernimmt, bevorstehen könnte. Dies sei Auslöser der übertriebenen Behauptungen gewesen und entspreche nicht der heutigen Realität.

Auch wenn man das Niveau von „80 bis 90 Prozent“ noch nicht erreichen könne, führe der Einsatz von KI dennoch zu erheblichen Zeiteinsparungen, die nicht zu verachten seien, meint Hino. AAA-Spiele, die normalerweise eine 5- bis 10-jährige Entwicklung durchlaufen, könnten irgendwann schon nach 2 Jahren fertiggestellt sein. Dies habe das Potenzial, die gängige Meinung in der Spieleentwicklung komplett auf den Kopf zu stellen, gibt sich der Studiochef überzeugt.

Hino sieht KI nicht als inhärent böse, sondern schreibt die Verantwortung dem Anwender zu. So wie man ein Messer zum Kochen oder als Waffe verwenden könne oder einen Computer zum Erstellen von Spielen oder für Cyberkriminalität, so könne man mit KI entweder potenziell plagiierte Inhalte generieren oder sie dazu nutzen, die kreative Welt zu bereichern. KI grundsätzlich als schlecht zu sehen, hindere den technischen Fortschritt und die Innovation, so Hino abschließend.

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Wie seht ihr das Ganze? Sollte KI in der Spieleentwicklung zum Einsatz kommen?

Quellenangabe

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