Deadlock befindet sich aktuell in einer Testphase. Das neue Spiel von Valve auf Steam hat MeinMMO-Autor Nico jedoch so sehr begeistert, dass er schon vor Release über 1.000 Stunden gespielt hat. Jetzt möchte er euch zeigen, weshalb Deadlock ein Meisterwerk wird.
Was ist Deadlock überhaupt? Deadlock ist ein neues MOBA von Valve und mischt bekannte Vertreter des Genres wie Dota 2 oder LoL mit Helden-Shootern wie Overwatch oder Marvel Rivals.
In den Straßen von New York kämpft ihr in einem Ritual um euer Leben. Jeweils sechs Helden oder Mystiker, wie sie in Deadlock genannt werden, kämpfen gegeneinander und müssen das Hauptgebäude, den Patron, zerstören, um die Runde zu gewinnen.
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Ein neues MOBA von Valve – kann das was werden?
Als ich zum ersten Mal von Deadlock hörte, zweifelte ich, ob das überhaupt was wird. Kann sich heutzutage ein MOBA bei den großen Konkurrenten durchsetzen, und wird Valve daran festhalten? In der Vergangenheit hat Valve bereits gezeigt, dass sie ein Projekt schnell auf Eis legen können, wie es auch mit dem Kartenspiel „Artifact“ oder „Dota Underlords“ passiert ist.
Doch die ersten Informationen zu Deadlock hatten eine Besonderheit: „Icefrog” ist einer der Hauptentwickler. Dieser Name ist für viele Spieler, und gerade für mich, sehr bedeutungsvoll. Denn Icefrog ist einer der ursprünglichen Entwickler von Dota und wurde später von Valve eingestellt, um Dota 2 zu erschaffen.
Nach dieser Info wurde mein Interesse geweckt. Als schließlich der Tag meiner Einladung zu Deadlock kam, spielte ich meine ersten Runden und merkte, dass dieses Spiel etwas Besonderes ist. Im Verzeichnis gibt es eine kleine Übersicht der wichtigsten Punkte, weshalb ich sage, dass Deadlock ein Meisterwerk wird:
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Die unglaubliche Tiefe von MOBAs und spaßige Action der Helden-Shooter vereint
Spiele wie Dota 2 oder League of Legends sind so beliebt, weil sie eine unglaubliche Komplexität bieten und regelmäßig mit Updates versorgt werden. Jeder Charakter hat verschiedene Fähigkeiten, die ihr aufwerten könnt, und aus einer riesigen Auswahl an Items werden die besten für eure Helden gekauft.
Helden-Shooter wie Overwatch oder Marvel Rivals haben hingegen eher weniger Komplexität. Es gibt keine Items zu kaufen und euer Charakter kann auch nicht im Level aufsteigen, allerdings macht das schnelle Shooter-Gameplay richtig Spaß und durch die Fähigkeiten der Helden, gibt es eine gewisse Lernkurve.
Deadlock vereint beide Stärken der Genres – und genau das ist für mich einer der Hauptgründe, warum es so viel Spaß macht.
Meine ersten Schritte in Deadlock
Nachdem der Download fertig war, startete ich gespannt in die erste Runde. Nach ca. 40 Minuten war ich begeistert von Deadlock und fand viele Parallelen aus Dota 2 wieder. Die Handschrift von Entwickler Icefrog war deutlich zu spüren. Bekannte Items, Fähigkeiten oder Spielelemente haben mich sofort heimisch fühlen lassen.
Doch die genannten Sachen sind auf keinen Fall eine einfache Kopie. Sie wurden perfekt für das Gameplay eines Helden-Shooters angepasst. Da ich Overwatch sehr gerne gespielt habe, mir dort allerdings die Komplexität fehlte, fühlte sich Deadlock für mich einfach richtig an und ich wusste, dass dieses Spiel besonders wird.
In den ersten Runden fiel mir direkt die Bewegung von Deadlock auf, womit die Helden durch New York navigiert werden. Diese ist nicht nur WASD, Springen und Ausweichen, sondern hat eine steile Lernkurve.
New York ist ein Parkour für die Charaktere
Neben den großen Mechaniken der MOBAs und Helden-Shooter gibt es in Deadlock eine Neuerung, die ich so in noch keinem anderen Spiel dieses Genres erlebt habe. Die Bewegungsmechaniken sind derart komplex, dass ich auch nach vielen Hunderten Stunden noch neue Tricks lerne, um schneller durch die Straßen von New York zu navigieren.
Neben dem einfachen Ausweichen und einem Doppelsprung gibt es noch viele weitere Mittel, um über die Karte zu reisen. Die Seilbahn, mit der die Charaktere sich zu den Lanes bewegen, kann mit dem richtigen Timing für einen raschen Temposchub benutzt werden. Anschließend fliegt ihr einige Meter durch die Luft, führt einen Wandsprung aus und benutzt den Doppelsprung, um die letzten Meter zum Hochhaus zu überbrücken.
Dieser Weg dauert normalerweise viele wichtige Sekunden, kann jedoch mit etwas Training in einem Bruchteil der Zeit überquert werden. Das Lernen der Bewegung in Deadlock macht unglaublich viel Spaß und belohnt euch regelmäßig, je besser ihr darin werdet. Hier gibt es ein Beispiel, wie die Bewegung von Deadlock mit etwas Training aussieht.
Die Grenzen der Helden können mit Items ausgereizt werden
In Deadlock sind die vielen Items nicht einfach nur Werte für euren Helden, oder eine passive Fähigkeit, die kaum ins Gewicht fällt. Sie entscheiden, wie euer Charakter in einer Runde gespielt wird, und gleichzeitig könnt ihr die Grenzen der Helden ausreizen.
Die Items werden in drei Kategorien – Waffe, Magie und Vitalität – aufgeteilt. Jede Kategorie hat ihre eigene Dichte an Items. Neben denen, die lediglich die Feuerrate oder Leben erhöhen, gibt es auch viele Besonderheiten zu entdecken.
Es gibt Items, um die Reichweite, die Dauer oder die Anzahl an Aufladungen eurer Fähigkeiten zu erweitern. Zusätzlich habt ihr die Wahl aus interessanten Support-Items, wie einen Rettungsstrahl, der eure Teammates aus heiklen Situationen herausziehen kann.
Das war nur eine sehr geringe Auswahl an Beispielen, mit denen die Helden außerhalb ihrer Fähigkeiten erweitert werden können. Zusätzlich gibt es noch fliegende Teppiche, einen Amboss, der auf eure Gegner fällt und die Möglichkeit, eure Schüsse auf gleich mehrere Feinde abprallen zu lassen.
Das Item-System von Deadlock ist wahrscheinlich das beste und interessanteste, was ich in einem MOBA je gesehen habe und bringt mich oft dazu, verschiedene und lustige Builds auszuprobieren.
Viele Charaktere haben gleich mehrere Spielstile
In Deadlock gibt es keine offiziell festgelegten Rollen, wie Support oder Carry. Allerdings haben einige Helden starke Support-Fähigkeiten oder sind eher für das Benutzen ihrer Waffe vorgesehen. Am Ende bestimmen die Items, welche Rolle ihr im Team einnehmt, und dadurch gibt es für die meisten Helden gleich mehrere Spielstile, die sich stark unterscheiden.
Einer meiner Lieblingshelden ist Paradox. Paradox hat eine pulsierende Bombe, die durch den richtigen Build riesig wird und mit einem besonderen Item ein zweites Mal eingesetzt werden kann. Zusätzlich wird das Item Alchemistenfeuer platziert und ihr habt einen starken Teamfighter, der große Gebiete kontrollieren kann.
Eine andere Fähigkeit ist das Aufladen ihrer Waffe, um einen verheerenden Schuss abzufeuern und die getroffenen Gegner kurz in der Zeit einzufrieren. Mit den richtigen Items wird dieser Schuss tödlich und vernichtet oft einen Großteil der Lebensleiste. Dieser Build legt den Fokus auf die Waffe und den aufladbaren Schuss, sodass Paradox von einem starken Teamfighter zum tödlichen Jäger wird.
Zu guter Letzt schauen wir auf ihre Ultimate. Paradox wirft ein Projektil und tauscht die Position mit dem getroffenen Gegner. Solltet ihr den Build um diese Fähigkeit bauen, wird Paradox zu einem Support, der wichtige Kills vorbereitet und allgemein das Team stark unterstützt.
Valve steckt unglaublich viel Liebe in Deadlock
Während meiner Zeit in Deadlock ist mir immer wieder die Qualität des Spiels aufgefallen. Klar gibt es vieles, was nicht fertig ist, und einige Modelle stammen noch aus einer frühen Version von Deadlock namens Neon-Prime. Dennoch steckt Valve sehr viel Liebe in ihr neues Projekt.
Das Sounddesign von Deadlock ist phänomenal. Jeder Charakter hat eigene einzigartige Soundeffekte für die Fähigkeiten und die Items sind ebenfalls mit eigenen Tönen ausgestattet. Besonders in hitzigen Gefechten, in denen 12 Charaktere mit Waffen und Fähigkeiten um sich schießen, merke ich die Qualität des Spiels und weiß genau, wann etwas passiert, sobald ich ein bestimmtes Geräusch höre.
Wo wir schon beim Sound sind, kommen wir doch zum Voice-Acting. In Deadlock hat jeder Charakter mehrere Voicelines, die sich dem Spielgeschehen anpassen. Sollten zwei Helden am Anfang der Runde zusammen auf eine Lane gehen, unterhalten sie sich während des Weges, wenn ihre Charaktere über die Lore verbunden sind. Auch ganze Konversationen werden zwischen einigen Helden geführt und tragen zu einer immersiven Welt bei.
Zu den vielen Voicelines, die sich auch auf das eigene Geld, Items, Killstreaks und das Töten von bestimmten Feinden beziehen, kommt das hervorragende Pingsystem hinzu. Durch das Halten des Mausrades wird ein Chatrad aufgerufen, in dem ihr aus vorgefertigten Kommandos wählen könnt. Diese sind klassisch wie „Rückzug“, „Ja“ oder „Nein“, haben jedoch verschiedene Arten, wie euer Charakter diese sagt.
Dadurch gab es schon viele Konversationen, die komplett über das Chatrad liefen, was mir die oft langweilige Kommunikation in anderen Spielen ordentlich vermiest hat.
Deadlock hat die interessantesten Charaktere aller MOBAs
Die 32 Charaktere von Deadlock sind nach vielen Tausenden Stunden MOBAs eine herrliche Abwechslung und bieten viele interessante Ideen. Auch das vertikale Spielprinzip von Deadlock hilft dabei, einzigartige und ikonische Helden zu erschaffen.
In Deadlock gehört ein Roboter mit riesigem Laser, ein Hotelmitarbeiter mit Türen wie die Portal-Gun oder ein Wrestler, der aus der Luft mit fast Lichtgeschwindigkeit auf euch hinunter rauscht, zum Alltag dazu.
Zugegeben dauerte es einige Zeit, bis ich mit den Charakteren warm wurde, denn viele sind zwar in der Theorie einfach, erfordern jedoch ein gewisses Training. Je mehr Runden ich mit einem Charakter spielte, desto interessanter wurde er für mich. Gleichzeitig machte es auch immer mehr Spaß, verschiedene Builds zu testen.
Nach über 300 Charakteren, die ich in Dota 2 und League of Legends kennenlernen konnte, hat Deadlock für mich mit Abstand die einzigartigsten Helden.
2025 war für Deadlock ein richtig starkes Jahr
Wir haben bereits ausführlich über das Jahr 2025 in Deadlock geschrieben, also gibt es hier eine kleine Zusammenfassung, was dieses Jahr passiert ist:
Im Januar sind vier neue Helden dazu gestoßen
Die Karte wurde im Februar komplett überarbeitet
Im Mai gab es ein großes Update für den gesamten Item-Shop
August brachte gleich sechs neue Helden, einen comicartigen Look für Deadlock und ein neues Hauptmenü hervor
Im November gab es einen „kleinen“ Patch, der jedoch für massive Änderungen gesorgt hat
Das nächste Update sollte eigentlich im Dezember und noch vor Weihnachten kommen. Allerdings hat der Valve-Entwickler Yoshi im offiziellen Discord angekündigt, dass es sehr wahrscheinlich erst im Januar 2026 veröffentlicht wird.
Für die Feiertage gibt es stattdessen eine Holiday-Challenge. Solltet ihr mit einem der 32 Helden eine Runde gewinnen, wird eine Weihnachtskugel am Baum im Versteck angebracht. Zusätzlich gibt es eine neue Schneeballfähigkeit, die sich mit jeder aufgehängten Deko verbessert.
Abschließende Worte zu einem der besten kompetitiven Spiele, das noch nicht veröffentlicht wurde
Deadlock ist für mich schnell zu einem, oder sogar dem besten kompetitiven Spiel geworden. Die einzigartigen Charaktere, das Item-System, das Setting, die Karte und die Qualität von Deadlock sind schon jetzt hervorragend und es wird mit jedem Update besser. Zuletzt hat mich ein Spiel so begeistert, als ich vor 13 Jahren Dota 2 kennengelernt habe.
Jedes Update von Deadlock ist für mich wie Weihnachten und ich freue mich riesig darauf zu sehen, was Valve sich noch alles einfallen lässt. Natürlich gibt es die klassische Einstiegshürde eines MOBAs, allerdings belohnt Deadlock den Spieler mit einem unvergesslichen kompetitiven Erlebnis.
Wenn ihr Deadlock selbst ausprobieren wollt, lasst euch nicht unterkriegen, denn Deadlock hat eine sehr steile Lernkurve und kann am Anfang oft überfordernd sein. Mit jeder Runde und jedem gekauften Item werdet ihr besser und lernt dazu. Wir haben bereits einige Anfänger-Tipps zusammengestellt, die euch helfen sollen, einen besseren Einstieg in Deadlock zu finden: Deadlock Einsteiger-Guide: 9 Tipps, die euch sofort besser machen
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