Fallout 76, das erste MMO im Fallout-Universum, hatte 2018 einen schwierigen Start, auch wenn sich die Wertungen auf Steam mittlerweile erholt haben. Einer der Beteiligten verrät, wie er die Zeit damals erlebt hat und, warum er Bethesda nach 14 Jahren verlassen hat.
Was war die Sache mit Fallout 76? Das erste MMO in der beliebten Fallout-Reihe hatte von vornherein einen schwierigen Stand. Viele Spieler hätten sich eigentlich die Singleplayer-Fortsetzung Fallout 5 gewünscht, dazu gab es Frust um eine Vorbesteller-Edition ohne Spiel und fehlende NPCs.
Zum Release im November 2018 hatte Fallout 76 dementsprechend mit ziemlich durchwachsenen Bewertungen zu kämpfen. Ein ehemaliger Bethesda-Mitarbeiter verrät nun, wie er diese Zeit erlebt hat.
Entwickler sagt, niemand hatte mit so viel Kritik gerechnet
Was ist das für ein Mitarbeiter? Nathan Purkeypile arbeitete von 2007 bis 2021 für Bethesda und war als Lead Artist maßgeblich an den großartigen Open Worlds von Fallout 3 und 4 beteiligt. Bei der Arbeit an Bethesdas aktuellem großen Titel Starfield, entschied sich Purkeypile jedoch dazu, das Studio zu verlassen.
Jetzt arbeitet der Bethesda-Veteran als Solo-Entwickler an seinem eigenen Spiel, „The Axis Unseen“. Im bekannten Noclip-Podcast auf YouTube sprach Purkeypile jetzt über die Zeit nach dem Release von Fallout 76 (via 3D Juegos).
Wie war das damals? Der Launch von Fallout sei furchtbar gewesen, so Purkeypile, da müsse man nicht drum herumreden. „Wir waren sowas wie die Bösewichte des Internets, die meistgehasste Sache überhaupt“, so der Entwickler.
Die Negativität sei für alle im Team ziemlich schwierig zu bewältigen gewesen, berichtet Purkeypile weiter. Man hätte zwar gewusst, dass das Spiel Fehler hatte, doch mit der Menge und Lautstärke der Kritik hatte man wohl nicht gerechnet.
Purkeypile sagt, er hätte sich damals dafür ausgesprochen, NPCs zum Spiel hinzuzufügen, doch er hätte auch nicht gedacht, dass deren Abwesenheit die schlimmste Sache aller Zeiten sei, „als hätte man einen Welpen getötet“.
Hier seht ihr das ganze Video, ab 5:46 geht es um Fallout 76.
Gab es auch Positives? Als Lead Artist fiel die riesige Map von Fallout 76 unter die Zuständigkeit von Purkeypile. Sie gehörte zum Launch zu den wenigen Aspekten des Spiels, die tatsächlich gelobt wurden. Spieler hätten gesagt: „Dieses Spiel ist mies und ich hasse es, aber das ist eine coole Map, das ist cooles Artwork.“ Bei dieser Erinnerung ist Stolz aus den Worten des Entwicklers herauszuhören.
Insgesamt sei die Erfahrung jedoch einer der Gründe gewesen, aus denen er nun lieber ein Indie-Entwickler sei: Egal, was er auch tue, er weiß, dass er das Internet wohl nie wieder so wütend machen wird, wie damals.
Wie steht es heute um Fallout 76? Auf Steam hat das MMO mittlerweile eine solide Wertung von insgesamt 75 % Empfehlungen bei fast 50.000 Bewertungen. Gerade erst im Dezember 2023 verkündete man bei Bethesda stolz, die Marke von 17 Millionen Spielern geknackt zu haben. Zudem verriet man, wie es 2024 mit Fallout 76 weitergehen soll. Man sei noch lange nicht fertig, so Bethesda.