Wie gut ist ein Gaming-PC aus „Lego“? MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat ein Klemmbausteinset ausprobiert und einen Gaming-PC gebaut. Und das Ergebnis ist überraschend gut geworden.
Lego und andere Klemmbaustein-Hersteller versuchen schon länger ihre Sets Spielern schmackhaft zu machen. So gibt es etwa schon länger ein Set mit Aloy und Langhals für PS5-Spieler oder ein riesiges Set der Stadt Bruchtal. Durch Zufall ist mir jetzt ein Gaming-PC aus „Lego“ begegnet.
Ich hab das Set mittlerweile aufgebaut und hatte dabei viel Spaß. Und trotz des eher unbekannten Herstellers hat sich die Arbeit gelohnt. Mittlerweile steht das fertige Set auf meinem Schreibtisch.
Was ist das für ein Gaming-PC? Das Set stammt vom Hersteller Pantasy, den in Deutschland vermutlich die wenigsten von euch kennen dürften. Pantasy hat sich dabei an einem Intel-System mit Nvidia-Grafikkarte ein Vorbild genommen: Bei den verbauten Komponenten handelt es sich um
ein Intel-Mainboard (iGame Ultrad5 Z690) mit DDR4-Arbeitsspeicher.
und einer RTX40-Grafikkarte.
Wie lang hab ich gebraucht? Für den Aufbau habe ich etwa 2- 3 Stunden gebraucht. Und damit deutlich länger, als wenn ich einen richtigen PC zusammenbauen muss. Beim Wechsel meines Prozessors vor wenigen Tagen (vom Ryzen 5 3600 auf den Ryzen 7 7800x3D mit neuem Mainboard) benötigte ich nur eine knappe Stunde.
Viele Details, kaum Aufkleber, wenig Ersatzteile
Was gefällt mir richtig gut? Die Klemmbausteine haben eine gute Qualität und besitzen fast die gleiche Klemmkraft wie bei der bekannten Marke „Lego“. Alles hält gut zusammen und fällt nicht wieder auseinander.
Viele Steine sind bedruckt, etwa die Grafikkarte oder auch kleinere Details wie der Soundchip auf dem Mainboard. Beim ganzen Set liegen nur 2 Aufkleber dabei. Mal im Vergleich: Lego setzt bei fast allen Sets, egal welcher Preiskategorie, fast ausschließlich auf Aufkleber. Und das finde ich jedes Mal enttäuschend, weil echtes “Lego” gefühlt auch das Dreifache kostet.
Was mir ebenfalls gut gefällt, ist die klare, gut strukturierte Anleitung. Die Schritte sind ausreichend groß gedruckt, die Schritte gut zu unterscheiden. Hier macht Pantasy in meinen Augen alles richtig.
Das eigentliche Highlight ist aber der Gaming-PC selbst, denn dieser strotzt nur so von Details:
Die beiden Festplatten lassen sich herausnehmen.
Die Grafikkarte sitzt in ihrem PCIe-Slot und lässt sich entfernen
Der RGB-Arbeitsspeicher sitzt ebenfalls in seinen Slots und lässt sich ebenfalls herausnehmen.
Auf der Rückseite seht ihr die „Schrauben“, womit die Panele des Gehäuses befestigt sind und die Anschlüsse der Grafikkarte.
Was geht besser? Das Modell besteht aus vielen Kleinteilen, was Vor- und Nachteile hat. Auf der anderen Seite gibt es fast keine Ersatzteile. Sollte also tatsächlich ein Stein fehlen, gibt es mit hoher Sicherheit auch keinen Ersatz. Da ist sogar Lego etwas besser, wo zumindest immer ein paar Steinchen überbleiben. Kritisieren kann man außerdem, dass es keinen richtigen CPU-Lüfter im System gibt. Aber das ist eine Detailfrage.
Was ich ebenfalls ein wenig bedauerlich finde: Richtig schließen kann man den PC nicht. Es gibt keine Glasseite oder etwas ähnliches, das System bleibt im fertigen Zustand offen. Auf Dauer dürfte das System ein Staub- und Tierhaarfänger werden.
Tolle Alternative, wenn es mal kein Lego sein muss
Kann ich diesen Gaming-PC empfehlen? Ja, auf jeden Fall. Ich baue viele Sets von alternativen Klemmbaustein-Herstellern zusammen, aber das war mein erstes Set von Pantasy. Der Aufbau war unkompliziert, die Anleitung sehr gut und die Details sehr beeindruckend.
Lego selbst bietet auch keinen Gaming-PC aus Klemmbausteinen in diesem Umfang an und im kalten Winter war das Set von Pantasy gerade richtig, um mich zu beschäftigen.
Mein neuer PC ist so groß wie 2 Äpfel und spart mir jeden Monat 10 Euro Stromkosten