Ein Spieler nutzt die eisigen Temperaturen des Winters, um seine Hardware damit zu kühlen. Die Reaktionen der Community könnten darauf nicht unterschiedlicher sein. Die einen finden die Idee witzig, andere halten das für eine richtig schlechte Idee.
Der Spieler postete mehrere Bilder auf reddit und erklärte, dass er seinen Gaming-PC im eisigen Wisconsin nach draußen an die kalte Luft gestellt habe.
Dabei hat er seinen Computer auf einen kleinen Tisch gestellt, damit der PC nicht mit dem nassen Schnee in Berührung kommt.
Er hat das Seitenpanel abgenommen, damit die kalte Luft ins einen PC blasen kann. Zum Zeitpunkt der Bilder herrschten bei ihm Temperaturen von -4 °C.
Seine Hardware-Konfiguration nennt er zwar nicht, er dürfte aber nur AMD-Hardware verbaut haben: Der CPU-Kühler ist der Standardkühler von AMD und die Grafikkarte ist von XFX, der nur AMD-Grafikkarten produziert.
Das Ergebnis ist im Übrigen beeindruckend, wenn denn die Werte stimmen, die er nennt: „Ich habe etwa 30 °C bis 40 °C Temperaturabfall bei GPU und CPU unter Last gesehen.“
Dennoch sorgt die ganze Aktion für viel Kopfschütteln unter den Nutzern. Viele glauben, dass er seine Hardware damit dauerhaft schädigen könne. So schreibt etwa jemand unter dem Thread: “Das ist das Dümmste, was ich dieses Jahr bisher gesehen habe.”
Feuchtigkeit wird erst zum Problem, wenn der PC wieder in der Wohnung ist
Wie gefährlich ist das für die Hardware? Die Hauptkritik an der vorgestellten Situation ist, dass in dem Rechner Wasser kondensieren und damit die Hardware langfristig schädigen könnte.
Die Kondensation soll hier aber fast unmöglich sein, weil Wasser an Objekten kondensiert, die viel kälter sind als die Luft und nicht umgekehrt. Und in dem Fall des Gaming-PCs dürfte die Luft immer kälter sein als der Gaming-PC. Einige mutmaßen sogar, dass die Luft im PC draußen trockener sein müsse als wenn der PC in der Wohnung stehen würde.
Hinzu kommt, dass kalte Luft viel weniger Feuchtigkeit transportieren kann als heiße Luft. Denn kalte Luft wird durch weniger Wassermoleküle vollständig gesättigt als warme oder heiße Luft. Und sobald der Sättigungspunkt der Luft erreicht ist, kommt es zur Kondensation.
Wie ging die Sache aus? Der Spieler erklärte, dass er seinen PC dann doch irgendwann wieder in die Wohnung geholt habe. Hier habe sich dann tatsächlich Feuchtigkeit gesammelt, denn hier trifft dann warme, feuchte Luft auf einen kalten Computer. Und hier bildet sich dann sofort Feuchtigkeit. Das könnt ihr etwa im Winter beobachten, wenn sich Feuchtigkeit an den Fenstern bildet.
Aus diesem Grund musste der Besitzer seinen Gaming-PC erst einmal reinigen und die Feuchtigkeit beseitigen:
Es war verdammt feucht, als ich wieder reinkam. Ich ließ ihn unter einem Ventilator aufwärmen und entfernte das gesamte Kondenswasser, bevor ich ihn wieder anstellte. Zum Glück ist die Luft so trocken, dass es sich schnell verflüchtigt.
Hätte er das nicht gemacht, dann hätte er sich mit einem Kurzschluss vermutlich die Hardware kaputt gemacht.
Wir würden euch übrigens dringend davon abraten, eure teure Hardware in die aktuelle Kälte und den Schnee zu stellen. Insbesondere, wenn es schneit, kann Feuchtigkeit in das Innere eures PCs gelangen. Und es gibt einfachere Möglichkeiten, euren PC zu kühlen, ohne dass eure teure Hardware aufs Spiel setzen müsst.
Auch andere Nutzer sind schon auf die Idee gekommen, ihre Hardware mit kalter Luft zu kühlen. Einer ist auf eine besonders geniale Idee gekommen: Denn er stellt den PC einfach auf den Balkon an die eisige Luft. Doch diese „Lösung“ wird heftig diskutiert: