In MMORPGs kommt es immer wieder zu Konflikten. Ein Spieler in WoW macht jetzt seinem Frust Luft, denn er fühlt sich nach 19 Jahren ungerecht behandelt und das soll nur passiert sein, weil Blizzard in der letzten Entlassungswelle alle Game-Master in World of Warcraft gefeuert hat.
Worauf ist der Spieler stolz?
Auf reddit erzählt ein Spieler, er sei Autist, habe Asperger und achte extrem darauf, dass er in jedem Videospiel, das er spielt, so nett wie möglich ist und sich zu allen korrekt verhält.
WoW spielt er seit 2005 und es ist sein liebstes Spiel in der Welt. Er hatte nie irgendeinen Ärger in keinem Spiel jemals, nicht einmal eine Verwarnung. Man merkt, wie wichtig dem Nutzer seine weiße Weste ist.
Doch die hat jetzt einen Fleck erhalten und das findet er unerhört.
Autoplay
Raid-Leiter nannte Heiler “zurückgeblieben” – Das duldete der stolze Spieler nicht
Warum hat er Ärger bekommen? Der Spieler erzählt, er war in einem Raid für Heroic Fyrakk und half dort einer Gilde aus.
Der zweite Heiler vermasselte den Boss-Fight mehrfach und wurde vor versammelter Mannschaft vom Raid- und Gildenleiter zur Sau gemacht und wüst beschimpft. Sein eigener Gildenleiter nannte den zweiten Heiler sogar „retarded“, also „zurückgeblieben“ – im Englischen ist das ein Tabu-Wort.
Unser Heiler fühlte sich davon persönlich angegriffen, weigerte sich beim nächsten Pull auf „Ready“ zu drücken, nannte den Raidleiter ein Arschloch und forderte den zweiten Heiler auf, zu gehen und sich sowas nicht bieten zu lassen.
Gildenleiter missbraucht automatisches System für eine Verwarnung
Das war die Konsequenz: Plötzlich tauchte ein Pop-Up bei unserem Heiler auf, er sei für „schlechtes Benehmen“ von Blizzard verwarnt worden und sowas könne zu einem Bann führen.
Wie der Heiler später erfuhr, hatte der Raidleiter alle Mitglieder aufgefordert, dem Heiler zu reporten, weil das „lustig sei.“
Alle guten Games durch ein furchtbares System ersetzt
Das sagt der Spieler: Der ist auf reddit außer sich über die Verwarnung, diesen Schmutzfleck auf seiner weißen Weste. Er habe selbst ein Ticket geschrieben und sich auch mit einem Support-Mitarbeiter unterhalten, der habe ihm aber erklärt, er sei zu Recht verwarnt worden, weil er den Raidleiter ein Arschloch genannt habe.
Das tut dem Helden unserer Geschichte im Nachhinein auch ein bisschen leid – so ein ganz kleines bisschen. Aber gerecht sei das trotzdem nicht.
Er ist sehr enttäuscht mit dem aktuellen Stand der Situation und sagt: Blizzard solle gefälligst ihr Spiel in Ordnung bringen. In all den 19 Jahren als Spieler sei ihm sowas nie passiert und er habe viele toxische Spieler getroffen.
Mit dem neuen System sei die Toxizität völlig außer Kontrolle geraten. Früher, zu Cataclysm-Zeiten, sei sowas nie passiert. Aber Blizzard habe sich ja dazu entschlossen, alle guten Game-Master zu feuern und mit einem furchtbaren automatisierten System zu ersetzen, nur um Geld zu sparen.
Wie wird das kommentiert? Mit viel Sympathie. Man versteht den Spielern offenkundig sofort, bestätigt ihm ein “guter Kerl” mit Integrität zu sein, dem hier klar eine Ungerechtigkeit widerfahren ist. Die Raidmitglieder, die ihn gemeldet hätten, sieht man ebenfalls als Ärsche an. So jemand gehört gesperrt.
Man empfiehlt dem Spieler dann direkt Kontakt zu einem der Aushängeschilder bei Blizzard aufzunehmen, dem man zutraut, die Situation zu klären.
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