Jahre nach Release des Spiels verraten die Darsteller, wie schlimm eine Szene in The Last of Us Part II wirklich war – sie mussten beim Drehen sogar weinen.
The Last of Us Part II ist im Jahr 2020 eingeschlagen wie eine Bombe. Auch wenn es viele kontroverse Diskussionen rund um die Handlung des Spiels gab, war man sich letztlich doch einig: Dieses Spiel würde als eines der besten Videospiele aller Zeiten in die Geschichte eingehen – auch gerade wegen seiner mutigen und extrem emotionalen Handlung.
Da war es wenig verwunderlich, dass The Last of Us Part II im Anschluss mit jeder Menge Preise überschüttet wurde – alleine bei den „The Game Awards“ konnte das Spiel 7 Auszeichnungen einheimsen. Auch wir fanden das Spiel grandios.
Doch die Darsteller der Charaktere verrieten, dass sie für manche Szenen gar nicht schauspielern mussten – das war reine Emotion.
Spoilerwarnung: Falls ihr The Last of Us Part II noch nicht gespielt habt, es gibt einige gravierende Spoiler in diesem Artikel.
Beinahe 4 Jahre nach der Veröffentlichung von The Last of Us Part II hat der Entwickler Naughty Dog jetzt eine Doku veröffentlicht, die den Entwicklungs-Prozess des Spiels begleitet hat. Ursprünglich hätte die Doku bereits vor Jahren erscheinen sollen, doch aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Arbeit daran gestoppt und erst im Jahr 2023 wieder aufgenommen.
Vor wenigen Tagen wurde die Doku nun auf YouTube veröffentlicht und zeigt einige spannende Einblicke in die Entwicklung und die Probleme der Künstler – nicht nur der Entwickler, sondern auch der Darsteller der Hauptcharaktere.
Um welche Szene geht es? Die Rede ist von der wohl emotionalsten und wichtigsten Szene in der ersten Hälfte des Spiels. Joe Miller, der Hauptcharakter aus Teil 1, wird vor den Augen von Ellie kaltblütig und brutal von Abby ermordet. Für Ellie ist Joel so etwas wie eine Vater-Figur und die beiden haben sich über Jahre hinweg unterstützt und sind füreinander eingetreten – beide wären wohl nicht mehr am Leben, wenn sie nicht zusammengehalten hätten. Diese Szene löst einen Kreislauf des Hasses und der Rache aus, der den Rest des Spiels bestimmt.
Was sagten die Darsteller dazu? Die Szene war nicht nur für die Spielerinnen und Spieler emotional – sondern auch für die Schauspieler, die sie darstellen mussten. So erklärte Troy Baker (Darsteller von Joel) zu dieser Szene:
Der schlimmste Teil für mich, war es Ashley dabei anzusehen. […] Da gab es keine Schauspielerei. Das war reine, rohe Emotion – und ich habe das angestarrt.
Auch Ashley Johnson (Darstellerin von Ellie) scheint die Szene ziemlich mitgenommen zu haben:
Ich habe dabei ein wenig meine Stimme verloren. Ich konnte einfach nicht so laut und frustriert schreien, wie ich es wollte.
Die anderen Darsteller waren davon ziemlich beeindruckt und berührt. Laura Bailey (Darstellerin von Abby) musste deswegen während des Drehs der Szene sogar selbst weinen und sagte dazu:
Ashley war schon über das Weinen hinaus und … zu wissen, dass Abby ihr das nun wegnehmen würde, das war ziemlich schwierig. Deswegen war sogar ich am Weinen, als wir diese Szene aufgenommen haben. Ja, das war ziemlich emotional.
Die entsprechende Passage könnt ihr bei 53:50 in der Doku sehen:
Doch auch abseits dieses kleinen Details ist die 2-stündige Dokumentation nicht nur für Fans von The Last of Us interessant. Denn die Entwickler gehen auch auf viele spannende Details ein, die man ansonsten aus der Videospiel-Branche kaum mitbekommt.
In diesem Fall ist einer der größten Punkte wohl die Vorfälle rund um die Leaks im Vorfeld der Veröffentlichung. Einem „Fan“ war es gelungen, Videomaterial von den Servern zu kopieren und diese dann ins Internet zu stellen. Dabei wurde auch die oben gezeigte Szene mit Joels Tot gezeigt.
Das wiederum führte zu Todesdrohungen gegen die Entwickler, Story-Schreiber und Synchronsprecher, sowie jede Menge Anfeindungen und Hassnachrichten, die kollektiv als „Tiefpunkt ihres Lebens“ bezeichnet wird.
Wer The Last of Us mag und hofft, dass es einen dritten Teil geben wird, der dürfte ebenfalls positiv überrascht sein. Denn „ein Konzept gibt es“ teilt Druckmann im letzten Abschnitt des Videos mit.